E-Mails sind aus der heutigen Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken. Cyberkriminelle nutzen das aus, um sich Zugang zu kritischen Systemen zu verschaffen und die Infrastruktur zu bedrohen. [...]
Nach der Entwicklung der E-Mail im Jahr 1971 erfolgte 1988 der erste Cyberangriff per E-Mail über einen Computer des Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Systeme der Universitäten Berkeley, Harvard, Princeton, Stanford, Johns Hopkins, der NASA und der Forschungseinrichtung Lawrence Livermore National Laboratory infizierte.
Mit der zunehmenden Verbreitung der E-Mail als Kommunikationsmittel ist auch die Anzahl der E-Mail-Attacken massiv angestiegen. So berichtet die Anti-Phishing Work Group, dass es allein in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine Million Phishing-Angriffe gegeben hat.
Die Wahl der richtigen Security-Lösung für den Schutz von E-Mails war daher noch nie so wichtig wie heute.
Arten von E-Mail-Security
Integrierte oder native Tools für E-Mail-Security wie Microsoft Defender und Google Workspace Security sind Bestandteil der jeweiligen E-Mail-Plattform und erfordern daher keine anfänglichen Security-Investitionen.
Diese Anwendungen lassen sich jedoch nicht an die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen anpassen und sie können nicht alle Bedrohungen abfangen.
Darüber hinaus bieten die integrierten Tools zwar grundsätzlich eine gute Abwehr, haben aber keinen Fokus auf starken Support und nur begrenzte Funktionen für das Sicherheitsmanagement.
Es gibt zwei Arten von Security-Lösungen für E-Mails, die zusätzlichen Schutz vor Bedrohungen bieten: On-Premises- und cloudbasierte Lösungen.
Cloudbasierte Tools bieten die Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud, On-Premises-Lösungen hingegen beschränken die Sicherheitsmaßnahmen und Ressourcen auf physische Unternehmensstandorte. Mittlerweile ist fast die Hälfte aller Unternehmen auf cloudbasierte E-Mail-Security umgestiegen.
Mit cloudbasierter E-Mail-Security entfällt die Abhängigkeit von interner Security-Kompetenz und von physischen Servern. Cloudbasierte Lösungen erfordern auch keine regelmäßige Wartung, Upgrades oder den Austausch von Geräten.
Tools für E-Mail-Security
Security-Tools für E-Mails umfassen Secure E-Mail Gateways (SEGs) und API-basierte E-Mail-Security.
SEGs fungieren als virtueller Kontrollpunkt zwischen eingehenden Nachrichten und dem E-Mail-Server eines Unternehmens. Sie lassen sich an verschiedene Organisationsstrukturen und Prozesse anpassen, sind bei der Erkennung von potenziellen Gefahren allerdings auf aktuelle Bedrohungsdaten angewiesen.
Zudem können Screening-Prozesse innerhalb von SEGs den Empfang eingehender Daten verzögern und erfordern häufig Wartungen und Konfigurationen.
API-basierte Tools für die E-Mail-Sicherheit sind darauf ausgelegt, Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren, ohne den Eingang von Nachrichten zu verzögern. IT-Experten erhalten mehr Kontrolle und besseren Einblick in den Schutz der cloudbasierten Infrastruktur.
Diese Tools bieten mehr Automatisierungsfunktionen als SEGs, erfordern weniger Wartungsaufwand und lassen sich nahtlos in Cloud-Anwendungen integrieren, um die Effektivität zu maximieren.
Die Erweiterung um Künstliche Intelligenz (KI) kann die Leistungsfähigkeit der Sicherheitstools ebenfalls verbessern. KI ist Bestandteil vieler intelligenter Lösungen und Geräte. Die ständige Weiterentwicklung von KI optimiert unter anderem den Schutz vor Cyberangriffen, verbessert die Resilienz und reduziert Personalausgaben.
KI ermöglicht es Computern, selbstständig zu handeln und Routineaufgaben ohne menschliches Eingreifen zu erledigen. Auf diese Weise erkennt KI Cybersecurity-Bedrohungen, die Menschen nicht erkennen können.
Zudem reagiert künstliche Intelligenz schneller auf Sicherheitsverletzungen und spart Kosten für manuelle Sicherheitsmaßnahmen ein.
Tipps zur Auswahl einer Lösung
Wenn Sie nach einer Lösung suchen, die für Ihr Unternehmen geeignet ist, sollten Sie sich zunächst zwei Fragen stellen:
- Markiert die KI-Lösung verdächtige Nachrichten, bei denen besondere Vorsicht geboten ist, mit auffälligen Warnungen?
- Bietet die Lösung Möglichkeiten, einen Angriff schnell im Keim zu ersticken?
Wenn Sie diese grundlegenden Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, gibt es noch weitere Faktoren, die Sie bei einer KI-Lösung berücksichtigen sollten:
- Verfügt die Lösung über einen integrierten selbstlernenden Algorithmus, der kein menschliches Eingreifen erfordert? Er sollte Bedrohungsdaten sammeln und selbständig lernen, um neue Bedrohungen zu erkennen. Zudem sollte der Algorithmus seine Genauigkeit mithilfe von Leistungsanalysen ständig verbessern, um Schutzmaßnahmen auf der Grundlage der spezifischen Kommunikationsmuster Ihres Unternehmens anzupassen.
- Führt das Tool tiefgehende Analysen des Nachrichtensystems durch, um Inhalte zu prüfen sowie Phishing-Versuche und potenzielle Cyberbedrohungen zu erkennen?
- Wie oft kommen False Positives (Fehlalarme) vor? Effektive Lösungen haben minimale False-Positive-Raten und machen Aktualisierungen der Bedrohungsdatenbank überflüssig. Das ermöglicht den IT-Experten, sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
- Erkennt und stoppt die Lösung Phishing-Nachrichten zuverlässig, bevor sie den Posteingang des Benutzers erreichen? Diese zusätzliche Sicherheitsebene verhindert menschliche Fehler, die passieren, wenn die Benutzer auf Phishing-Nachrichten hereinfallen und versehentlich auf schadhafte Inhalte klicken.
Benötigen Sie weitere Hilfe bei der Auswahl der richtigen Lösung für E-Mail-Security? Im Email Security Buyer’s Guide von Graphus finden Sie Details zu den gängigen E-Mail-Sicherheitslösungen, Vor- und Nachteilen der Lösungen und weitere Kriterien, anhand derer Sie die für Sie passende Lösung auswählen können.
Be the first to comment