Vergangene Woche kürte SAP die Sieger der diesjährigen SAP Quality Awards. Dabei werden Kunden für besonders erfolgreiche SAP-Implementierungen ausgezeichnet. Das österreichische Unternehmen ZKW Elektronik durfte sich sogar über einen Gold Award in der Kategorie Rapid Delivery freuen. [...]
Ausgezeichnet wurden die jeweils besten drei Kundenprojekte in den folgenden fünf Kategorien: Rapid Delivery, Business Transformation, Cloud Innovation, SAP HANA Innovation und Mobility Innovation. Dabei hatten die unabhängigen Juroren keine leichte Aufgabe: Anhand eines ausführlichen Kriterienkatalogs galt es, die Preisträger aus 214 Nominierungen auszuwählen, wobei die dahinter liegenden Lösungen für zirka 600.000 SAP-Anwender relevant sind.
Die Preisträger 2015 sind:
- Rapid Delivery: ZKW Elektronik (Gold), Gloucestershire County Council (Silber), Fenerbahçe Sport (Bronze).
- Business Transformation: Rimi Baltic Group (Gold), Ferrovial (Silber), Üstünberk Holding (Bronze).
- Cloud Innovation: NATS (Gold), Bauer Kompressoren (Silber), Koninklijke PostNL (Bronze).
- SAP HANA Innovation: Al Nasser Trading and Import Company (Gold), LLC Lenta (Silber), Ferrero (Bronze).
- Mobility Innovation: Wasl Asset Management Group (Gold), Smiths News (Silber), Grupo Damm (Bronze).
Laut Henrik Wilken, VP Customer Care bei SAP, ist die Veranstaltung nicht nur eine Anerkennung außergewöhnlicher Leistungen von Kunden und Partnern. Auch das Feedback der Teilnehmer fließe in eine Art Qualitätsplan ein, der anderen Kunden zur Orientierung für künftige Projekte dienen könne. Beispielsweise seien sich die teilnehmenden SAP-Kunden darin einig gewesen, dass die richtige Zusammenstellung des Teams sowie die klare Unterstützung durch das Top-Management ausschlaggebende Punkte für den Erfolg ihrer Projekte gewesen seien. Darüber hinaus spiele der Einsatz von Standardverfahren und Best Practices eine immer wichtigere Rolle.
GEWINNER MIT KONTUREN
Umso mehr ist die Leistung der SAP-Quality-Awards-Preisträger zu würdigen. Manchmal war das Ergebnis eindeutig, manchmal entschieden nur Nuancen über Gold, Silber und Bronze. Zwar setzten viele Preisträger ähnliche Schwerpunkte; in der Herangehensweise und Umsetzung erwies sich jedes Projekt bei genauerer Betrachtung dann doch als einzigartig.
Lobenswert fanden die externen Juroren etwa die Art und Weise, wie das Immobilienunternehmen Wasl seine Meilensteine abarbeitete. Auch die österreichische ZKW Elektronik investierte viel Zeit in die Projektvorbereitung und in ihre Prozess-Masterliste, was die anschließende Implementierung enorm vereinfachte. Beim Al-Nasser-Konzern stieß unter anderem die Projektsteuerung auf große Zustimmung. Das Flugsicherungsunternehmen NATS konnte mit einer sehr detaillierten Realisierung der geforderten Qualitätskriterien punkten, während der baltische Lebensmittelhändler Rimi die selbstgesteckten Ziele hinsichtlich des zu realisierenden Mehrwerts weit übertroffen hat.
Franck Cohen, EMEA President Sales & Presales bei SAP unterstrich, wie wichtig es für SAP ist, ihren Kunden dabei zu helfen, noch erfolgreicher zu werden. „Wenn ich unsere Kunden danach frage, was ihnen am Herzen liegt, werden immer wieder zwei Punkte genannt: Sie wollen innovativ sein und Prozesse vereinfachen“, so Cohen.
Services und SAP Support sowie einiges mehr. Cohen sieht die SAP gut aufgestellt, Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen.
CLOUD-SYSTEME AUF EINER PLATTFORM SYNCHRONISIEREN
Neben Cohen hatten die Veranstalter MIT-Forscher Dr. Nils Fonstad als weiteren Gastredner eingeladen. Er entführte die Teilnehmer in eine Welt, in der „Business Agility“ als das Markenzeichen wettbewerbsfähiger Unternehmen gilt – wobei Business Agility hier das Zusammenspiel von Cloud-Investitionen und dem Bau einer digitalen Geschäftsplattform beschreibt.
Im Rahmen einer Studie hat Fonstad zahlreiche Unternehmen untersucht, unter anderem auch den SAP-Kunden und Bronze-Gewinner Ferrovial. Interessanterweise kommt es laut Fonstad weniger darauf an, wieviel Geld in Cloud-Strukturen investiert wird, sondern eher darauf, im Zuge notwendiger Cloud-Investitionen Daten, Prozesse, Anwendungen und Technologien auf einer einheitlichen Plattform zu synchronisieren. Wer beispielsweise in einer Geschäftseinheit 30 isolierte Systeme in die Cloud bringe, ohne diese Systeme gleichzeitig zu konsolidieren, verschwende Mittel und verursache „System-Spaghetti“.
Um eine solche Plattform zu gestalten, benötige man Zeit, so Fonstad, da man auf dem Weg zur sogenannten „digital leadership“ verschiedene Reifephasen durchlaufen müsse. Und es brauche Experten aus allen Bereichen des Unternehmens, damit dieser Weg erfolgreich beschritten werden könne.
Der MIT-Forscher entließ die versammelten IT- und Business-Manager nicht, ohne zuvor einige Empfehlungen auszusprechen: „Übernehmen Sie die Kontrolle über die digitalisierte Plattform. Stellen Sie sicher, dass das Top-Management versteht, welche Kosten eine unreife Plattform verursacht; geben Sie sich nicht mit Synergien auf technologischer Ebene zufrieden; und entwickeln Sie die digitalisierte Plattform auch an ihren Rändern stetig weiter.” (pi)
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