Entweder schafft es der CIO in 2018 den Chief Digital Officer (CDO) obsolet zu machen, oder aber er selbst wird in seiner Rolle überflüssig. Die Geschwindigkeit des digitalen Wandels lässt CIOs nur wenig Zeit. [...]
Dabei fällt dem CIO eine tragende Rolle zu. Auch wenn viele Unternehmen bereits eigene digitale Geschäftsbereiche geschaffen haben – oft mit einem Chief Digital Officer (CDO) an der Spitze – so verlangt die dem digitalen Unterfangen zugrunde liegende Komplexität immer mehr nach einer ganzheitlichen Technologiestrategie aus einer Hand.
Vielmehr suchen die CIOs in 2018 verstärkt nach Cloud-basierten Plattformen, über die sich diese neuen Technologien flexibler und skalierfähiger erschließen und einsetzen lassen. So lassen sich nicht nur die ersten digitalen Leuchttürme schneller errichten, sondern Plattformstrategien helfen auch den permanenten Wandel kosteneffizient und nachhaltig zu unterstützen. Unternehmen wie Siemens mit seiner Mindsphere Platform oder Robert Bosch mit seiner IoT-Platform geben hier den Weg vor.
Entscheidend für den CIO wird allerdings sein, dass er ein starkes Mandat von oben erhält, welches die einzelnen Geschäftsbereiche dazu bringt, ihr eigenes Silodenken zu überwinden, und dass jedes digitale Projekt auf die einmal verabschiedete Plattformstrategie verpflichtet. Gleichzeitig wird der CIO sich auch selber neue Fähigkeiten aneignen müssen. Ein stärker am (End-)Kunden ausgerichtetes Technologieportfolio, höhere Innovationsgeschwindigkeit und agilere Liefermethoden für sämtliche Projekte stehen dabei 2018 im Vordergrund.
Wie im Vorjahr steht die Suche nach qualifiziertem Personal für den digitalen Wandel auch in 2018 im Vordergrund. Der Bedarf an Fachkräften mit relevanter Expertise in Design Thinking, Customer Journey Mapping, Open Source und agile Entwicklungsmethoden kann auch in 2018 kaum ausreichend gedeckt werden. Preise für externe Berater werden weiter ansteigen, während interne Umschulungsmaßnahmen oftmals nicht den gewünschten Ertrag erbringen werden.
Gleichzeitig wird in 2018 der Druck auf althergebrachte Lieferantenbeziehungen steigen. Klassische Lizenzmodelle für Unternehmenssoftware oder langfristige, auf Mengenabnahme ausgerichtete Vertragsstrukturen erweisen sich zunehmend als hinderlich für den digitalen Wandel.
Ebenfalls ganz oben auf der Agenda stehen weiterhin die Themen Datensicherheit und Datenschutz. Digitale Projekte rund um Industrie 4.0, neue datenunterstützte Geschäftsmodelle und eine erhöhte Kundensensibilität erlauben hier keine Nachlässigkeiten. Neu dabei ist, dass eine steigende Anzahl von CIOs sich aufgrund der besseren Datensicherheit inzwischen für Cloud-basierte Lösungen entscheidet.
Etwas Federn gelassen hat in 2017 das Thema Künstliche Intelligenz/ Artificial Intelligence (AI). Hier waren bei den ersten Leuchtturmprojekten die Erwartungen oftmals zu hoch angesetzt. Die Komplexität der zugrunde liegenden Technologien, sowie der oftmals nicht realistisch gesetzte Zeitrahmen bei der Umsetzung sind hierfür die wesentlichen Gründe.
2018 werden die Unternehmen hier noch einmal den Reset-Knopf drücken müssen, und sich nicht so sehr von den potenziellen Möglichkeiten von AI blenden lassen, sondern sich konkret auf die zu lösenden Aufgabenstellungen konzentrieren müssen. Ähnliches gilt auch für die ersten Erfahrungen beim Thema Blockchain.
Ein Thema, welches sich in 2018 immer mehr in den Vordergrund spielen wird, ist Robotics oder auch Robotic Process Automation (RPA). Durch die Automatisierung von manuellen Prozessen auf Basis einer Kombination aus Prozessautomatisierung und künstlicher Intelligenz lassen sich vermeintlich nicht nur Kosten sparen, sondern im Idealfall auch operationale Flexibilität gewinnen. Viele Unternehmen sehen hier für sich ein gewaltiges Potenzial.
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