Die wichtigsten IT-Trends für 2025

Peter Lieber, Unternehmer und Vize-Präsident des Verbandes Österreichischer Software Innovationen, skizziert, welche IT-Themen heuer auf der Agenda von IT-Verantwortlichen ganz oben stehen sollten. [...]

Peter Lieber ist Parallel Entrepreneur (SparxSystems Software, LieberLieber Software, Syntevo, lieber bio), Präsident des Österreichischen Gewerbevereins und Vize-Präsident des Verbandes Österreichischer Software Innovationen. (c) VÖSI/Luiza Puiu

1. Künstliche Intelligenz und Automatisierung

Warum wichtig: KI bleibt ein Schlüsselbereich für Innovation und Effizienz. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von generativer KI über prädiktive Analysen bis hin zur Automatisierung komplexer Prozesse.
Fokus: Entscheidungsunterstützung, Optimierung wiederkehrender Aufgaben und intelligentere Softwarelösungen. Unternehmen können so Ressourcen sparen und die Qualität steigern.

2. Low-Code/No-Code-Plattformen

  • Warum wichtig: Der Fachkräftemangel wird auch 2025 eine zentrale Herausforderung bleiben. Low-Code/No-Code-Ansätze ermöglichen es, dass Fachabteilungen ohne Programmierkenntnisse eigene Anwendungen entwickeln können.
  • Fokus: Eine Demokratisierung der Softwareentwicklung, die nicht nur Effizienz steigert, sondern auch die Kluft zwischen IT und Fachbereichen schließt.

3. Cybersecurity und digitale Resilienz

  • Warum wichtig: Die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Prozessen macht Unternehmen anfälliger für Cyberangriffe. Sicherheit ist nicht länger ein Add-on, sondern muss Kernbestandteil jeder IT-Strategie sein.
  • Fokus: Ein holistischer Ansatz für IT-Sicherheit, der sowohl technische Maßnahmen als auch Schulungen der Belegschaft umfasst. Resilienz wird durch proaktive Sicherheitsstrategien und schnelle Reaktionsfähigkeit auf Vorfälle erreicht.

4. Interoperabilität und offene Standards

  • Warum wichtig: Die Fähigkeit, Systeme nahtlos zu integrieren, wird immer wichtiger, um Daten- und Prozesssilos zu vermeiden. Offene Standards fördern die Zusammenarbeit und senken langfristig die Kosten.
  • Fokus: Eine stärkere Integration von Werkzeugen und Plattformen durch offene Schnittstellen und Standardisierung, die die Zusammenarbeit sowohl innerhalb von Unternehmen als auch mit Partnern erleichtert.

5. Nachhaltige IT (Green IT)

  • Warum wichtig: Nachhaltigkeit wird nicht nur von Kunden gefordert, sondern ist auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Green IT kann Unternehmen dabei helfen, ihre ökologischen Fußabdrücke zu minimieren.
  • Fokus: Energieeffiziente Softwareentwicklung, optimierte Hardware-Nutzung und nachhaltige Lieferketten. Unternehmen, die Umweltverantwortung übernehmen, schaffen Vertrauen und sichern langfristig ihren Markterfolg.
Peter Lieber: „2025 erfordert von IT-Verantwortlichen eine Kombination aus Innovationsfähigkeit und einem klaren Blick für das Machbare. Themen wie KI, Cybersecurity und Nachhaltigkeit bieten enormes Potenzial, müssen jedoch mit einem klaren Plan umgesetzt werden.“ (c) VÖSI/Luiza Puiu

6. Data Governance und Datenschutz

  • Warum wichtig: Der Umgang mit Daten unterliegt immer strengeren Regularien, während gleichzeitig die Menge der generierten Daten exponentiell wächst. Eine klare Strategie zur Datenverwaltung ist unverzichtbar.
  • Fokus: Aufbau robuster Datenmanagement- und Datenschutzstrukturen. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch um die Nutzung von Daten als strategisches Asset.

7. Remote Work und digitale Kollaboration

  • Warum wichtig: Hybride Arbeitsmodelle sind längst der Standard. Die IT muss sicherstellen, dass Zusammenarbeit, Kommunikation und Produktivität in verteilten Teams optimal unterstützt werden.
  • Fokus: Investitionen in cloudbasierte Tools, sichere Zugriffsmechanismen und Technologien, die das Gefühl von Nähe und Zusammenarbeit fördern.

8. Branchenspezifische Plattformen

  • Warum wichtig: Standardlösungen reichen in vielen Fällen nicht aus, um die komplexen Anforderungen spezifischer Branchen zu erfüllen. Maßgeschneiderte Plattformen bieten klare Wettbewerbsvorteile.
  • Fokus: Entwicklung von Lösungen, die die besonderen Bedürfnisse von Branchen wie Gesundheitswesen, Automotive oder Produktion adressieren und durch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit punkten.

9. Quantum Computing und Edge Computing

  • Warum wichtig: Während Quantum Computing noch in der frühen Entwicklungsphase steckt, zeigt Edge Computing bereits große Auswirkungen, insbesondere bei IoT-Anwendungen und Echtzeitdatenverarbeitung.
  • Fokus: Beobachtung der Entwicklungen und Evaluierung von Einsatzmöglichkeiten, um frühzeitig von den Vorteilen profitieren zu können.

Fazit

2025 erfordert von IT-Verantwortlichen eine Kombination aus Innovationsfähigkeit und einem klaren Blick für das Machbare. Themen wie KI, Cybersecurity und Nachhaltigkeit bieten enormes Potenzial, müssen jedoch mit einem klaren Plan umgesetzt werden. Unternehmen, die Interoperabilität, Zusammenarbeit und maßgeschneiderte Lösungen in den Fokus rücken, werden langfristig wettbewerbsfähig bleiben.


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