Die wichtigsten Netzwerktrends für 2025: KI, Resilienz und Edge Computing

In einer praktisch vollständig vernetzten Welt sind eine hohe Netzwerkresilienz und stabile Netzwerkverbindungen das A und O, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Immer wichtiger wird zudem ihr Randbereich, also der Edge, in dessen Richtung sich die Datenverarbeitung zunehmend verschiebt. [...]

Edge Computing erlaubt die Analyse von Daten vor Ort – etwa in Fabrikhallen oder Fertigungsstraßen. Für die Netzwerke bedeutet das zunächst einmal eine Entlastung, denn die Daten werden nicht über das Netzwerk an ein zentrales Rechenzentrum geleitet, gesichert und schließlich ausgewertet. (c) stock.adobe.com/MAGNIFIER

Netzwerke sind die Lebensadern unseres beruflichen und privaten Alltags. Informationen und Daten fließen über sie und ermöglichen so, nicht nur den Status quo zu erhalten, sondern eröffnen immer neue Möglichkeiten für Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Damit diese Maßnahmen allerdings funktionieren, müssen Netzwerke nicht nur leistungsstark, sondern auch stabil sein. Welche Themen im kommenden Jahr im Netzwerkkontext wichtig werden, beschreibt Dirk Schuma, Sales Manager EMEA North bei Opengear.

1. Intermaschinelle Kommunikation nimmt zu

Bisher waren Netzwerkadministratoren der Dreh- und Angelpunkt für sämtliche, das Netzwerk betreffende Aktionen – vom Monitoring und Management bis zum Ausrollen von Updates oder der Provisionierung. Bestreben, die intermaschinelle Kommunikation und Handlungsfähigkeit zu steigern, gibt es bereits seit längerem. Im kommenden Jahr werden Tools in immer größerem Umfang miteinander kommunizieren und – basierend auf festgelegten Richtlinien – immer mehr interagieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Integration von Drittanbieter-Tools in bestehende Netzwerkinfrastrukturen: So werden beispielsweise Monitoring-Lösungen für den Network Traffic nun öfter (begrenzten) Zugriff auf Endgeräte und die proprietäre Software von Netzwerkgeräten erhalten – oder direkt auf ihnen ausgeführt werden. Basis für diese Evolution ist unter anderem die Container-Technologie (Docker), die auf immer mehr Switches, Routern und Konsolenservern nativ verfügbar ist.

2. Automatisierung und KI entlasten Administratoren

Der Fachkräftemangel beschäftigt insbesondere die IT-Branche seit Jahren. Immer mehr Expertinnen und Experten gehen in Rente, sodass eine große Diskrepanz zwischen notwendigen und verfügbaren Mitarbeiterressourcen entsteht. Erschwerend kommt hinzu, dass das Aufgabenspektrum für Netzwerkadmins immer größer wird – genau wie die eigentlichen Netzwerkumgebungen. Daher werden Unternehmen 2025 mehr in Automatisierung und insbesondere in KI investieren müssen, um den Skill Gap sowie den Fachkräftemangel nachhaltig abzuschwächen.

Entsprechende Tools können bereits heute einige der zeitraubenden Aufgaben übernehmen, etwa das Monitoring der Netzwerkinfrastruktur in Echtzeit. Finden auffällige Zugriffe auf die Unternehmensnetze statt oder schwankt die Leistung der Verbindungen, können die Tools entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen – etwa Verbindungen kappen, Accounts sperren oder mehr Bandbreite zur Verfügung stellen – oder automatisiert die entsprechend zuständigen Personen informieren.

Ein weiteres Beispiel ist das automatisierte Ausrollen von Updates auf Tausenden Geräten: Mit entsprechenden Anwendungen können Administratoren das Deployment zentral mit einem Klick auslösen. Künstliche Intelligenz hilft an dieser Stelle, um das Ausrollen fehlerhafter oder falscher Versionen zu verhindern. Auf diese Weise entlasten Automatisierungstools die Mitarbeitenden der Netzwerkteams.

3. Edge Computing verlangt nach OOB-Lösungen

Die Verarbeitung von Daten, dort wo sie entstehen, wird immer wichtiger für Unternehmen: Edge Computing erlaubt die Analyse von Daten vor Ort – etwa in Fabrikhallen oder Fertigungsstraßen. Angereichert mit KI-Kapazitäten können Unternehmen so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil aus dieser Praxis evozieren. Für die Netzwerke bedeutet das zunächst einmal eine Entlastung, denn die Daten werden nicht über das Netzwerk an ein zentrales Rechenzentrum geleitet, gesichert und schließlich ausgewertet. Dies geschieht stattdessen direkt an Ort und Stelle. Doch mit dem Shift hin zu einer größeren IT-Umgebung am Edge, werden Out-of-Band-Management-Lösungen immer wichtiger, denn nur sie versprechen eine zentralisierte und zuverlässige Verwaltung der IT- und Netzwerkinfrastruktur an den dezentralen Standorten.

4. Nachhaltigkeit fängt im Kleinen an

Die Klimakrise wird die Menschheit auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Neue Regularien und Net-Zero-Initiativen sind daher unabdingbar und werden unweigerlich kommen. Aus diesem Grund müssen Unternehmen auch im Netzwerkbereich nach Lösungen suchen, die möglichst umweltfreundlich sind. Bei der Evaluierung der eigenen Geräte kommt oft heraus, dass die derzeit eingesetzte Technologie nicht nur Probleme hat, den Leistungsanforderungen moderner Netzwerkinfrastrukturen gerecht zu werden, sondern eben auch teils deutlich mehr Strom verbraucht als aktuelle Modelle. Eine Umstellung auf neuere Switches, Router oder Konsolenserver kann Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützen und gleichzeitig die Leistungsstärke, Stabilität sowie die Resilienz der Unternehmensnetze steigern.

5. Netzwerkresilienz bleibt oberstes Gebot

Downtimes des Netzwerks gehören zu den geschäftsschädigendsten Problemen, mit denen Unternehmen heute konfrontiert sind. Umso wichtiger ist es, dass sie ein smartes Out-of-Band-Netzwerk in Betrieb haben, mit dem sie parallel zum Produktivnetzwerk auf die Endgeräte an ihren Standorten zugreifen können. Noch besser ist es, wenn es über eine Failover-Funktion verfügt, die den Zugriff über das kabellose Mobilfunknetz ermöglicht. Auf diese Weise können Administratoren remote nach Problemen für die Downtime suchen und zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen. Mit bestimmten Konsolenservern ist es sogar möglich, den Traffic temporär über 5G oder LTE zu routen, sodass die Mitarbeitenden unterbrechungsfrei weiterarbeiten können und die Online-Services auch während des Ausfalls verfügbar bleiben.

* Dirk Schuma ist Sales Manager EMEA North bei Opengear.


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