Auf Europas größter Security-Fachmesse gab es in diesem Jahr mehr zu sehen, zu hören und zu lernen als je zuvor. Und ein Stargast war in Nürnberg ebenfalls zugegen. [...]
Kongressprogramm, Pressekonferenzen, Produkte, Lösungen, Jobbörse, Live-Hacks, Startups, IT-Campus, die Party der „IT-Helden“ – die Security-Fachmesse in Nürnberg hatte jede Menge zu bieten. Und natürlich präsentierten sich auf der it-sa 2017 in Nürnberg auch so gut wie alle namhaften Security-Anbieter von ihrer besten Seite.
Kaum ein Unternehmen kommt im Zeitalter der Flexibilität und Agilität um die Nutzung von Cloud-Lösungen herum. Dabei stellt das Thema Sicherheit seit jeher einen kritischen Faktor dar. Die zunehmende Komplexität von hybriden Infrastrukturen, das Internet of Things (IoT) und die EU-Datenschutzgrundverordnung sorgen dafür, dass die Sicherheit in der Wolke zur Pflicht wird. Deswegen hatten auch so gut wie alle großen Hersteller etwas zum Thema Cloud Security auf der it-sa 2017 zu sagen oder zu zeigen.
Die Automatisierung der IT-Sicherheit steht weiterhin hoch im Kurs – egal, ob es sich dabei um ganzheitliche Security-as-a-Service-Lösungen, cloudbasierte Sicherheitssoftware oder Threat-Intelligence-Plattformen handelt. Insbesondere der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der menschlichen Fachkräfte boomt. Auch in diesem Segment haben alle bedeutenden Security-Anbieter Lösungen auf Lager.
Am 18. Mai 2018 müssen Unternehmen den Anforderungen der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) genügen. Zahlreiche Umfragen und Studien haben in den vergangenen Monaten gezeigt, dass es in vielen Unternehmen in Sachen GDPR-Readiness nicht zum Besten steht. Kein Wunder also, dass etliche Sicherheits-Anbieter auf der it-sa die Datenschutzgrundverordnung – beziehungsweise wie man ihrer mit Hilfe von Software Herr wird – in den Fokus rückten.
Industriespionage, staatlich gelenkte Hackerangriffe auf industrielle Kontrollsysteme, spionierende Kinderspielzeuge, Ransomware – die Gefahren die am Endpunkt drohen, sind vielfältiger denn je. Insbesondere die großen Ransomware-Wellen WannaCry und Petya haben dafür gesorgt, dass sowohl die Endpunkt-Sicherheit als auch die generelle Sicherheit im (Industrial) Internet of Things in den Fokus rücken. Alle namhaften Hersteller von IT-Sicherheitslösungen zeigten auf der it-sa 2017 ihr Rüstzeug, das Ihre Endpunkte und Devices stählen soll.
Die immer weiter fortschreitende Professionalisierung krimineller Hacker und deren perfider Methoden macht den Einsatz von Lösungen für Unternehmen zur Pflicht. Dabei stehen viele verschiedene Ansätze und Softwarepakete unterschiedlichster Hersteller zur Wahl. Doch was nutzt die beste Software, wenn das Bewusstsein für Security völlig fehlt? Genau. Die rund 320 Vorträge zu verschiedensten Themenbereichen – sowohl aus technischer Sicht, als auch aus Management-Perspektive – wollten erste Denkanstöße geben. Darüber hinaus widmete sich zum Beispiel die Fraunhofer Academy und auch Kaspersky Lab auf der it-sa ganz explizit dem Thema Security Awareness.
Ein Highlight dürfte für viele Besucher und Aussteller die Special Keynote von Daniel Domscheit-Berg am 12. Oktober gewesen sein. Der ehemalige Sprecher der Enthüllungsplattform WikiLeaks stellte in seinem Vortrag auf der it-sa 2017 die Frage „Sind wir gewappnet, wenn die digitale Revolution richtig Fahrt aufnimmt?“. Dabei kritisierte er auch die Art und Weise, wie die Politik mit dem Thema umgeht und stellte sich auch die Frage, ob die derzeit im Gespräch befindliche, mögliche Besetzung des künftigen deutschen Digitalministeriums eine gute Lösung wäre.
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