Brantner Green Solutions belegte mit seiner Digitalisierungslösung „Hawkeye“ zur Verbesserung der Reinheit des Biomülls beim Digital Impuls Award der „Presse“ und „Drei Business“ den ersten Platz in der Kategorie „Innovation“. [...]
Das Projekt „Hawkeye“ der Brantner Green Solutions ging beim insgesamt vierten Digital Impuls Award in der Kategorie „Innovation“ als Gewinner hervor. Business Development Leader Christoph Pasching und Physiker Rene Heinzl, die das Projekt gemeinsam entwickelten, nahmen den Preis entgegen.
Ein Upgrade für den Biomüll
Brantners Kompostieranlage in Krems-Gneixendorf, das „Erdenreich“, verwertet den Bioabfall der Bevölkerung auf sinnvolle Weise. Denn aus qualitativ hochwertigem Biomüll können Premiumerden und -komposte hergestellt werden. Meist mindern Störstoffe die Qualität des gesammelten Mülls und müssen vor der Weiterverarbeitung aussortiert werden. Bereits existierende technische Lösungen für diese Herausforderung waren teuer und meist wenig zufriedenstellend. Brantner benötigte ein System, das die Qualität der Schüttungen bewertet. Das war der Startschuss für die Entwicklung des Projektes Hawkeye, das auf Künstlicher Intelligenz – der Brantner AI – basiert.
Datenerkennung und -auswertung
Als besonders herausfordernd stellte sich die Entwicklung eines komplett neuartigen neuralen Netzes und des Prototyps für die Brantner-LKW heraus. Es mussten einerseits Störstoffe erkannt und andererseits die gesammelten Daten abgebildet werden. Die Brantner Digital Solutions entwickelte sowohl leistungsstarke Backends, als auch Datapipelines und ein Datawarehouse, das in der Lage ist, die Live-Analysen der Daten auszuwerten. Von der Erkennung eines Störstoffes bis zur Auswertung der Daten benötigt die KI eigenen Angaben zufolge 0,02 Sekunden und ist damit siebenmal so schnell wie ein Wimpernschlag.
Hawkeye sorgt für smarten Arbeitsalltag
„Die Beurteilung der Qualität des Abfalls war bislang rein subjektiv, weil sie auf Beobachtungen bei den Schüttungen unserer Mitarbeiter basierten – und das kostete Zeit“, erklärt Christoph Pasching, Geschäftsführer der Brantner Digital Solutions GmbH. Hawkeye hingegen ist ein objektiver Beobachter, erkennt Art und Menge der Störstoffe und vergibt „Schulnoten“. Am Ende einer Tour wird nun anhand der Beurteilung entschieden, wo der LKW abladen kann. Touren, die einen „Einser“ bekommen haben, dürfen direkt in der Kompostproduktion abladen. Jene, mit den Noten 2-4 müssen in die Vorsortierung und wer einen Fünfer hat, ist auch bei Brantner durchgefallen und wird dank der dynamischen Routenführung zur Verbrennungsanlage navigiert. Mit Schulnoten kann man übrigens auch die Gemeinden je nach Reinheit des Biomülls bewerten.
Intelligentes Multifunktionstool
„Überall dort, wo Sehen, Hören und Verstehen relevant sind, kann unsere KI einen wertvollen Beitrag leisten, um zeitintensive Tätigkeiten zu automatisieren und mit der gesteigerten Effizienz neue Qualitätslevel zu realisieren“, ist Rene Heinzl überzeugt. Tatsächlich wurde die Lösung bereits in der Entwicklungsphase bewusst sehr groß gedacht. Die Brantner AI kann im Rahmen aller industriellen Anwendungsfälle, bei denen es um Überwachung und/oder Qualitätskontrolle geht, zum Einsatz kommen, so die Informationen einer Presseaussendung.
Die bereits marktreife und von Unternehmen eingesetzte Technologie kann laut Anbieter überall dort eingebunden werden, wo eine Abweichung von der gewünschten Norm entdeckt werden muss, wie zum Beispiel bei der Bewertung von Paletten. Die Brantner AI prüft eingehende Retourpaletten und bestimmt deren Qualitätsstufe. Bei Textilien erkennt das System Beschädigungen und Verschmutzungen und übernimmt den Qualitätscheck. Sie kontrolliert Chargennummern und sorgt für die richtige Weiterleitung. Oder sie sorgt für die Zustandskontrolle in Baumärkten, indem sie erkennt, ob ein Zementsack aufgerissen, schief eingeschlichtet oder falsch bedruckt wurde. „Die Anwendungsmöglichkeiten werden weder durch Branchen noch Art der zu beurteilenden Produkte eingeschränkt. Wir hören uns an, was der Kunde benötigt und maßschneidern eine KI-basierte Lösung für ihn“, so der Preisträger Christoph Pasching.
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