Digitalagenturen in Österreich: Das Ranking

Die Computerwelt hat die Digitalagenturen des Landes nach Umsatz gerankt und nach Ihren Herausforderungen und Zukunftsaussichten befragt. [...]

Fullservice oder Spezialisierung?

Generell kann man in den Antworten der Agenturen deutlich den Spagat zwischen dem Fullservice-Gedanken und zunehmender Spezialisierung erkennen. Markus Hübner, Geschäftsführer von Brandflow bringt dies auf den Punkt: “Ich sehe eine noch klarere Trennung zwischen spezialisierten Dienstleistern, die sich auf einzelne Bereiche innerhalb der stark wachsenden digitalen Kommunikations- und Technologielandschaft konzentrieren. Und auf der anderen Seite Digitalagenturen, die aus dem markenstrategischen Gesamtzusammenhang ganzheitlich die besten Lösungen für Unternehmen entwickeln. Zwischen beiden Segmenten bestehen viele Anknüpfungspunkte und somit hohe Wertschöpfungspotentiale.”
Martin Schellrat, CEO von Webwerk sieht keine Zukunft für die Full-Service Agentur die in allen Branchen aktiv ist. Die Herausforderung liege in der Spezialisierung vor allem der Strukturen und Mitarbeiter, um digitale Prozesse für Kunden aus ausgewählten Branchen ganzheitlich, also in Strategie, Technik, Design & Marketing optimal initiieren und realisieren zu können. Dem Bauchladen („alle Lösungen für alle Branchen“) könne man bereits “adé” sagen, so Schellrat.

Ähnlich sieht dies auch Martin Wilfing, Geschäftsführer des Dialog Marketing Verbands Österreich. “Nachdem Crosschannel-Lösungen für nahezu alle Aufgabenstellungen noch weiter zunehmen werden, gehen wir davon aus, dass sich weitere Allianzen bilden, um möglichst Stärken zu bündeln und Auftraggebern „One-stop-shopping Lösungen“ anbieten zu können. Also mehrere, unabhängige und spezialisierte Agenturen, die sich projektweise zusammenschließen”.
“Digital wird künftig das neue Normal”, meint Philipp Pfaller, CEO von LimeSoda Interactive Marketing. Die Digitalisierung schreite voran und mit ihr öffneten sich viele Spezialthemen. “Es wird Digitalagenturen aller Schattierungen geben. Vom eher strategischen Fokus über die Umsetzung digitaler Properties, zum Online-Marketing und auch zu hochspezialisierten Nischenplayern”, so Pfaller.

Aber nicht alle Befragten sehen das so. Jens Gorke, Managing Creative Director der MMCAGENTUR, geht davon aus, dass die vielen Konsolidierungen in der Agenturwelt dazu führen, dass nur einige wenige Netzwerkagenturen übrig bleiben. Diese würden dann alle Leistungen – auch die Digitalen – anbieten. “Kleine Spezialagenturen für Webdesign oder SEO oder Performance oder Social Media werden es tatsächlich schwer haben”, prophezeit er.
Harald Winkelhofer, Founder und CEO IQ mobile GmbH: „Ich sehe Agenturen. Denn die Trennung aus Digital und Klassik ist lange nicht mehr zeitgemäß! Der Konsument entscheidet auf welchem Weg er einer Marke begegnet, wo er sich inspirieren lässt und wo er kauft. Das benötigt auch eine ganzheitliche Betrachtung beim schaffen vom Services, beim kommunizieren und bewerben dieser. Deshalb sehe ich Agenturen die ALLES verstehen müssen in Zukunft (am besten schon morgen…)“.


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