Digitale Individualisten zeigen, wo’s langgeht

Sie sind online und offline vernetzt, mental und geografisch mobil und ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Das Sinus-Milieu "Digitale Individualisten" nimmt eine Vorreiterrolle ein. [...]

In Kooperation mit dem Heidelberger Sinus-Institut, dessen Mehrheitsanteile INTEGRAL im Jahr 2009 übernommen hat, engagiert sich der österreichische Marktforscher intensiv in der Sinus-Milieu-Forschung. Diese Forschung hat auch Einzug in den AIM-Consumer gehalten, die von INTEGRAL seit 1996 regelmäßig durchheführte Untersuchung der Schwerpunkte der Nutzung neuer Medien.

Sinus-Milieus sind ein Modell, das Menschen nach ihrer Grundhaltung und Lebensweise gruppiert. Die Sinus-Milieus betrachten die realen Lebenswelten der Menschen, also grundlegende Wertorientierungen und Einstellungen zu Arbeit und Freizeit, zu Familie und Partnerschaft, Konsum und Politik – und stellen diese in einen Kontext mit demografischen Eigenschaften wie Bildung, Beruf oder Einkommen. Dadurch soll der Mensch ganzheitlich wahrgenommen werden, im Bezugssystem all dessen, was für sein Leben Bedeutung hat.

DIGITALE INDIVIDUALISTEN

Das junge und dynamische Sinus-Milieu Digitale Individualisten nimmt in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterrolle ein. Angehörige dieses Milieus sind die ersten, die ein neues Produkt verwenden und diejenigen, die Trends vorgeben. Der Austrian Internet Monitor hat sie im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung analysiert und ermöglicht damit einen Blick in die Zukunft.

Eine Bevölkerungsgruppe, die zu 86 Prozent ein Smartphone besitzt, zu 87 Prozent Apps verwendet, zu 95 Prozent täglich online ist und im Schnitt 204 Minuten am Tag das Internet nutzt? Freaks? Nerds? Nein, ganz normale Menschen. Nur ein wenig trendiger: die Digitalen Individualisten. Sie zählen zu den Zukunftsmilieus, werden also künftig zahlenmäßig noch an Bedeutung gewinnen. Vor allem aber zeigen laut INTEGRAL eines auf: nämlich wo die Reise hingeht – speziell in Hinblick auf neue Technologien.

Sie sind mit Geräten besonders gut ausgestattet, haben etwa 1,5 mal so häufig ein Smartphone wie der Bevölkerungsschnitt, 1,7 mal so häufig ein Tablet und ihre Verwendung von Smart-TVs und Spielkonsolen ist mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Speziell bei letzteren beiden Geräten ist demnach den Marktforschern zufolge für die Zukunft eine hohe Dynamik zu erwarten, die eine Verbreiterung in den Mainstream mit sich bringt.

Ähnliches zeigt sich im Bereich der mobilen Nutzung. Ihr Anteil an App-Nutzern liegt um den Faktor 1,8 höher als bei der Durchschnittsbevölkerung. Gruppen-Nachrichten über Apps versenden gar 3 mal so viele unter ihnen, verglichen mit dem Durchschnitt. Und die mobile Online-Zeit ist etwa 1,5 Mal so hoch.

Ihre Mediennutzung schließt sich daran an. So nutzen 70 Prozent von ihnen Second Screen, das sind 1,6 mal so viele wie im Schnitt. Bei der Nutzung von klassichen Medien via Internet haben sie die Nase ebenfalls vorn. „Besonders stark ist das beim Fernsehen über Livestream ausgeprägt, das innerhalb der Digitalen Individualisten fast doppelt so viele nutzen wie im Schnitt. Das liegt einerseits an ihrer hohen Mobilität – wenn man ständig unterwegs ist,  verfolgt man eine Sendung eben am Smartphone – und andererseits an ihrer hohen technischen Flexibilität. Wenn’s sein muss, ist auch die Bezahlbereitschaft für Streaming in einem hohen Ausmaß gegeben“, so Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsleitung bei INTEGRAL. (pi)


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