Digitale Kompetenzsteigerung der Kärntner Kommunen

Kärnten will in einer gemeinsamen Initiative in allen Kärntner Kommunen seine Bürgerinnen und Bürger im Bereich des digitalen Kompetenzaufbaus unterstützen. [...]

Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin der Stadt Klagenfurt (c) Stadtpresse Klagenfurt
Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin der Stadt Klagenfurt (c) Stadtpresse Klagenfurt

Der offizielle Start der Zusammenarbeit aller Kärntner Gemeinden, der Städte Klagenfurt und Villach mit dem Verein fit4internet zur Steigerung digitaler Kompetenzen in Kärnten wurde am Mittwoch im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz bekanntgegeben. Die gemeinsame Initiative soll einen raschen und standardisierten Kompetenzaufbau für die Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Digitalisierung vorantreiben.

„Die Chancen der Digitalisierung auch in den heimischen Gemeinden, in der Bevölkerung und in der Wirtschaft zu nutzen und hier eine Vorreiterrolle einzunehmen, ist unser gemeinsames Ziel für die Kärntnerinnen und Kärntner. Dazu schließen sich alle 132 Kärntner Gemeinden zum bedarfsorientierten digitalen Kompetenzaufbau zusammen – und das generationenübergreifend“, so Ing. Daniel Fellner, Landesrat und Gemeindereferent in der Kärntner Landesregierung, zu dieser in Österreich einzigartigen Initiative im Bundesland Kärnten.

Der sichere und kompetente Umgang in der digitalen Welt ist eine Grundvoraussetzung, die Steigerung digitaler Kompetenzen in unterschiedlichen Zielgruppen ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Kärnten wird dabei seine Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützen.

„Digitale Medien halten immer mehr Einzug in unser tägliches Leben. Umso wichtiger ist es daher, dass wir Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen dabei unterstützen, sich mit dieser sogenannten ‚vierten Kulturtechnik‘ vertraut zu machen. Selbsteinschätzungsinstrumente wie der CHECK Digitale Alltagskompetenz helfen dabei“, erklärt Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee.

Nach Absolvierung eines solchen Checks erhält man ein individuelles Kompetenzprofil auf Basis der eigenen Selbsteinschätzung und kann so bedarfsorientiert Aus- und Weiterbildungsangebote zur Steigerung digitaler Kompetenzen suchen und finden.

Auch die Stadt Villach engagiert sich intensiv, um die Bevölkerung der Stadt am Weg in die Digitalisierung aktiv zu unterstützen. Günther Albel, Bürgermeister der Stadt Villach, zur Wichtigkeit der digitalen Kompetenzen: „Villach positioniert sich in Österreich seit geraumer Zeit als Digital-Pionier und wird auch weiterhin in die Digitalisierung investieren. Wichtige Faktoren am Weg dorthin sind der Mensch und dessen digitale Kompetenzen. Je besser wir die Bedarfssituation kennen, desto effizienter können wir mit Aus- und Weiterbildungsanbietern zusammenarbeiten.“ Sobald unter der Gewährleistung des Gesundheitsschutzes wieder analoge Schulungen und Trainings möglich sind, werden einerseits regional „Kaffee Digital“ für Seniorinnen und Senioren stattfinden.

Andererseits wird ein Schwerpunkt auf Schulungen für den Kompetenzbereich „Sicherheit in der digitalen Welt“ über eine Kooperation des Bundeskriminalamts mit fit4internet gelegt.

Josef Haller, Kuratoriumsvorsitzender des Gemeinde-Servicezentrums, fügt hinzu: „Das Gemeinde-Servicezentrum unterstützt die Kärntner Gemeinden aktiv auf dem Weg an die Spitze der österreichischen Gemeindeverwaltungen. Dabei ist digitale Kompetenzbildung sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung als auch für die Bürgerinnen und Bürger als Nutzer von digitalen Serviceleistungen ein wesentlicher Baustein. Durch digitale Kompetenzbildung entstehen nur Vorteile, das Gemeinde-Servicezentrum freut sich daher auf eine erfolgreiche Partnerschaft mit fit4internet.“

Von Seiten der Kärntner Wirtschaft sieht man den Bedarf der digitalen Kompetenzen in vielen Bereichen. So sagt auch Jürgen Mandl, MBA, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten: „Neue technologische Lösungen ermöglichen die Modernisierung bestehender oder die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Nahezu alle Berufsbilder benötigen zumindest digitale Basiskompetenzen, neue Berufsbilder erfordern besondere digitale Fähigkeiten wie beispielsweise E-Commerce-Fachleute, Medienfachleute mit Onlineschwerpunkt oder Fahrradmechatronikerinnen und -mechatroniker für E-Bikes. Ein hohes Maß an digitaler Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist daher für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen essenziell.“

Als Vertreterin der Kärntner Industrie und Vizepräsidentin von fit4interrnet äußert sich auch DI Dr. Sabine Herlitschka, MBA, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria, zu dieser wegweisenden Kooperation: „Durch die Corona-Pandemie erleben wir einen Digitalisierungs-Push und Paradigmenwechsel im Eiltempo. Viele sind von heute auf morgen ins digitale Zeitalter katapultiert worden. Der persönliche Nutzen digitaler Technologien ist deutlicher spürbar denn je, ob im Teleworking, Home Schooling, bei behördlichen Themen oder elektronischen Rezepten. Dieses ‚neue‘ Bewusstsein müssen wir nutzen, um die digitalen Kompetenzen auf breiter Ebene zu stärken und diesen Fokus in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften auszubauen.“


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