Digitale Stempel: Nachweis der Authentizität im Internet

Die Digitalisierung schreitet voran und zeigt jeden Tag erneut das Potenzial für Anwender und Unternehmen gleichermaßen. [...]

(@envatoelements, By ckstockphoto)

Auch in Österreich setzen immer mehr Branchen auf die modernen Lösungen, die eine verbesserte Produktivität und Entlastungen an vielen Stellen ermöglichen. Ein kurzer Blick auf die aktuellen Zahlen unterstreicht die Bedeutung der Digitalisierung in Österreich.

So nutzen bereits zwei Drittel aller Bürger die Möglichkeiten zur digitalen Identifikation. Im europaweiten Vergleich des Fortschritts der Digitalisierung liegt Österreich auf Platz 12 von 28, also im oberen Mittelfeld. Die digitale Leistungsfähigkeit weiß also zu überzeugen. Doch mit der Digitalisierung entstehen auch neue Herausforderungen, etwa mit Blick auf einen Nachweis der Authentizität im Internet.

Digitale Stempel können in diesem Segment eine Lösung darstellen. Doch wofür kommen Stempel heute überhaupt noch zum Einsatz, wie haben sich diese im Laufe der Jahre entwickelt? Diese und weitere Fragen klären wir im Folgenden.

Wofür spielen Stempel heute noch eine Rolle?

Trotz der zunehmenden Digitalisierung in Österreich und vielen weiteren Ländern der Europäischen Union sind klassische Stempel auch heute noch häufig im Einsatz. Dies gilt etwa für Arztpraxen, für viele Unternehmen oder auch für Behörden. Diese nutzen Stempel, um mit einem Handgriff wichtige Informationen unterzubringen, eine Unterschrift zu verifizieren oder einfach eine Identität zu bestätigen.

Ähnliche Ziele verfolgen auch digitale Stempel. Ein digitaler Stempel lässt sich in vielen Bereichen mit einer elektronischen Signatur vergleichen, zeigt aber dennoch signifikante Unterschiede. Denn der Stempel gilt als Herkunftsnachweis und muss entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Hierzu gehört etwa die Nutzung eines Vertrauensdiensteanbieters oder auch eine leichte Überprüfbarkeit des Stempels durch Dritte.

Zudem kann der digitale Stempel, durch die Digitalisierung von Stempeln, im Vergleich zur elektronischen Signatur automatisiert erstellt werden. Dies spart in häufig wiederkehrenden Vorgängen besonders viel Zeit und unterstreicht den wichtigen Faktor der Produktivitätssteigerung im Rahmen der Zunehmenden Digitalisierung.

Wichtig: Der digitale Stempel kann als alleiniges Werkzeug nur bei Dokumenten bzw. Vorgängen zum Einsatz kommen, die keine persönliche Signatur verlangen. Dementsprechend wichtig ist es, die Eigenschaften des digitalen Stempels genau zu kennen.

Kleiner Exkurs: Entwicklung der Stempel in der Geschichte

Stempel spielen bereits seit vielen Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der Geschichte der Menschheit. Dementsprechend handelt es sich keinesfalls um eine neue Entwicklung oder Lösung, um eine Identität nachzuweisen oder die Echtheit eines Dokuments zu bestätigen. Die Forschung und Funde beweisen, dass die ersten einfachen Stempel bereits einige hundert Jahre vor Christus genutzt wurden.

Der Ursprung findet sich in Indien, die primitiven Ausführungen bestanden damals aus Lehm. Die eigentliche „Tinte“ wurde aus Früchten, Blüten oder Pflanzen in unterschiedlichen Farben gefertigt. Die Entwicklung der komplexeren Varianten begann im 18. Jahrhundert. Hier entstanden immer mehr Stempel aus anderen Materialien, bevorzugt Gummi.

Auch Varianten aus Kupfer, Metall und aus Holz spielten häufig eine Rolle. Der erste Automatikstempel kam im Jahr 1860 auf den Markt, damals noch aus Metall gefertigt. Österreich nimmt im Übrigen mit Blick auf die Entwicklung und Fertigung der Stempel eine zentrale Rolle ein.

Das österreichische Unternehmen Trodat investierte bereits früh in eine industrielle Fertigung verschiedener Varianten und ist bis heute als weltweiter Hersteller für Stempel bekannt. Dies zeigt etwa der selbst färbende Stempel „Trodat Printy“, der seit seiner Vorstellung im Jahr 2008 weltweit über 200 Millionen Mal verkauft werden konnte.

Wichtig: Verschiedene Niveaus digitaler Stempel beachten

Digitaler Stempel ist aber nicht gleich digitaler Stempel. Da es mittlerweile rechtliche Vorschriften und Rahmenbedingungen gibt, haben sich drei verschiedene Niveaus entwickelt. Die Basisvariante stellt hierbei das einfache elektronische Siegel dar. Vor allem weniger sensible Dokumente können mit diesem Stempel abgesichert werden. Für deutlich mehr Sicherheit ist hingegen das fortgeschrittene elektronische Siegel geeignet.

Der Stempel ist nämlich auf eine einzigartige Art und Weise mit dem eigentlichen Ersteller verbunden. Somit können etwa Änderungen an dem Dokument oder auch einer Datei im späteren Verlauf erkannt werden. Bei Dokumenten, die besser geschützt und deutlicher authentifiziert werden müssen, kommt meist diese fortgeschrittene Variante der digitalen Stempel zum Einsatz.

Für Umgebungen mit einem besonders hohen Vertrauens- und Sicherheitsanspruch gibt es zusätzlich die dritte Stufe. Hierbei handelt es sich um ein qualifiziertes elektronisches Siegel. Bei dieser Variante fallen die Anforderungen natürlich besonders hoch aus. So muss der Stempel unter anderem von einem qualifizierten Stempelerstellungsgerät angefertigt werden.

Zudem muss der Stempel auf einem qualifizierten Zertifikat basieren. Vor allem bei sehr sensiblen Dokumenten oder Vorgängen kommt die dritte Stufe der digitalen Stempel häufig zum Einsatz. Wichtig: Nicht jede Stufe ist für jede Branche und jedes Vorhaben geeignet. Das Wissen rund um die einzelnen Varianten ist für eine bedarfsgerechte Auswahl also von großer Bedeutung.

Foto: (@envatoelements, By ckstockphoto)


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