Digitale Transformation verändert Risikolandschaft für Unternehmen

Der Weg ins digitale Business wird steiniger und Wegelagerer wittern Beute – Datenschutz und -sicherheit werden zum zentralen Element, den Gefahren zu begegnen. [...]

Die digitale Transformation eröffnet neue Geschäftsfelder und bietet Chancen für jeden, der Mut und Augenmaß besitzt. Daten sind das neue Gold, doch genau darin spiegeln sich auch Ängste von Unternehmern wider: Deutsche fürchten sich vor Cyberrisiken wie IT-Ausfällen, Spionage und Datenmissbrauch – zu diesem Ergebnis kommt das sechste Allianz Risk Barometer 2017, in dem jährlich die größten Unternehmensrisiken weltweit abgefragt werden. Im internationalen Vergleich steht dieses Unternehmensrisiko 2017 an dritter Stelle. Im vergangenen Jahr hat die Angst vor IT-Ausfällen, Spionage und Datenmissbrauch auch für die Deutschen noch auf Platz 3 rangiert. Allerdings hat sich der Abstand zu Platz 2 inzwischen deutlich verkleinert.

Neue Technologien gehören ebenso zu den Risiken, von denen sich die Unternehmen in Deutschland stark bedroht fühlen – wenn auch nicht so stark wie von Cyberkriminalität, so doch mit rasantem Zuwachs. 2015 lag dieses Risiko mit lediglich drei Prozent noch auf Platz 19. 2016 ist es mit einem Anteil von 16 Prozent auf Platz 9 vorgerückt. Diese Ängste sind Auswirkungen der zunehmenden Vernetzung der Maschinen und künstliche Intelligenz.

German Angst
Wie sind diese Ängste zu bewerten? Im Zeitalter der Digitalen Transformation sind Daten das neue Gold – sie spiegeln die Forschung, Entwicklung und das Wissen im Unternehmen wider und sind vor allem im Marketing von besonderer Bedeutung. Dieses neue Gold gilt es zu schützen; Unternehmen sind sich dieser Herausforderung immer deutlicher bewusst. Maßnahmen zur Datensicherheit sind darum unerlässlich. Da die deutsche Wirtschaft wissensbasiert und „data driven“ ist besteht hier eine besondere Vorsicht. Die steigende Zahl der Cyber-Angriffe gibt den Unternehmern Recht.

Neben den konkreten Maßnahmen zur Absicherung der Daten geht es besonders um den Datenschutz im juristischen Sinne. Klare Ansagen erhalten Unternehmer hier durch den Gesetzgeber. Vor kurzem trat die Europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft. Im Fokus stehen hier personenbezogene Daten. Die EU-DSGVO gibt den Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, Richtlinien vor, die sie umsetzen müssen. Mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung droht Unternehmen bei Verstoß gegen die Bestimmungen ab 2018 eine Geldstrafe in Höhe von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.
Dabei reichen keine Selbstverpflichtungen wie beispielsweise im Privacy-Shield-Abkommen zwischen der EU und den USA vereinbart. Signale setzen Unternehmen nur durch nachprüfbare Zertifizierungen von Datenschutzbehörden. Unternehmen, die ein Datenschutz-Gütesiegel erwerben und bei ihren Geschäftsanwendungen auf zertifizierte Lösungen setzen, investieren damit auch in die eigene Wettbewerbsfähigkeit, Reputation und die Beziehung zu ihren Kunden. Hier ist vielerorts ein Umdenken nötig: Einwilligungserklärungen sollten beispielsweise rechtzeitig an EU-DSGVO angepasst werden, sodass Konsumenten genügend Zeit haben, diese zu bestätigen.

Ich kann hier aus Sicht des Dienstleisters, aber auch des Unternehmers allgemein sprechen: Im Bereich Datenschutz gehen wir bewusst den Weg der Zertifizierung! Dieser Faktor ist sowohl bei Lösungen, die wir in unserem Unternehmen einsetzen entscheidend als auch bei der eigenen Lösung, die wir für das Marketing anbieten. ProCampaign, unser Customer Engagement Hub, ist aktuell erneut für sein durchdachtes Datenschutzkonzept mit dem europäischen Datenschutz-Gütesiegel European Privacy Seal (EuroPriSe) ausgezeichnet worden. Mit ProCampaign bieten wir unseren Kunden in 80 Ländern also einen sicheren Datenhafen. Unsere Versicherung für interne und externe Audits lässt das Risk-Management und die Compliance-Verantwortlichen internationaler Konzerne ruhig schlafen.

Der Weg ins Digital Business ist eine Führungsaufgabe, die ein hohes Maß an technischem Verständnis und Fähigkeit zu vernetztem Denken bedarf. Cyberkriminalität, Datenverlust und IT-Ausfälle sind dabei reale Bedrohungen. Auch neuen Technologien kann man sich nicht verschließen. Unternehmen müssen sich auf alle Eventualitäten vorbereiten und ihre Prozesse auf ihre Zukunftsfähigkeit prüfen und auch aus datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten hinterfragen. Denn mehr denn je ist Datenschutz wettbewerbsentscheidend und dient dem Schutz der eigenen Marke!

*Andres Dickehut ist geschäftsführender Gesellschafter von Consultix.


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