Die Gruppo Cimbali, italienischer Hersteller von industriellen Kaffeemaschinen, arbeitet mit Altair, Spezialist für die Bereiche Simulation, High-Performance Computing (HPC) und künstliche Intelligenz (KI), zusammen. [...]
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden Daten, Simulation und das Internet of Things (IoT) in den Mittelpunkt der Innovationsanstrengungen des Unternehmens gestellt und ein auf digitalen Zwillingen basierender Entwicklungsprozess eingeführt. Die Altair Plattform kombiniert dabei physik- und datengetriebene Zwillinge, um die Optimierung über den gesamten Lebenszyklus der Cimbali Kaffeemaschinen zu unterstützen. Dieser ganzheitliche Simulationsansatz reduziert den Bedarf an physikalischen Tests, bringt Produkte schneller zur Marktreife und erhöht die Energieeffizienz der Maschinen.
Da die Produkte immer komplexer, vernetzter und intelligenter werden, und der Markt für Industrieanlagen immer anspruchsvoller wird, müssen sich die Entwicklungsprozesse weiterentwickeln, um maschinelles Lernen (ML) einzubeziehen. Die Gruppo Cimbali hat eine lange Tradition in der Einbindung von Spitzentechnologien in ihre Geschäftsabläufe und hat die digitale Transformation ihrer Entwicklungsprozesse durch den Einsatz von digitalen Zwillingen in vollem Umfang vollzogen, um die vernetzten Kaffeemaschinen des Unternehmens auf die nächste Stufe zu bringen.
„Als ein Unternehmen, dessen Technologien Simulation mit künstlicher Intelligenz und HPC verbinden, freuen wir uns, Teil der digitalen Transformation der Gruppo Cimbali zu sein“, sagte James Scapa, Gründer und Chief Executive Officer, Altair. „Unser Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, immer innovativer zu werden, indem wir es ihnen ermöglichen, schneller bessere Entscheidungen zu treffen und branchenführende Produkte zu entwickeln. Da sich die Welt der Produktentwicklung weiterentwickelt und über Mechanik, Thermodynamik und Ästhetik hinausgeht, wird ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz, der die Elektronik- und Systemdesignfähigkeiten von Altair nutzt, der Gruppo Cimbali dabei helfen, ihre Produktinnovationen zu neuen Höhen zu treiben.“
„Unser Anspruch, immer die besten Produkte zu liefern, hat Innovation zu einem Schlüsselelement unserer Philosophie gemacht“, sagte Maurizio Tursini, Chief Products and Technologies Officer, Gruppo Cimbali Spa. „Die kontinuierlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung von Hochleistungsmaschinen und die Bestrebungen der Gruppe, die digitale Transformation in vollem Umfang zu nutzen, haben das Projekt Digitaler Zwilling mit Altair ins Leben gerufen.“
Die Gruppo Cimbali ist eigenen Angaben zufolge eines der ersten Unternehmen in der Branche, das in die Telemetrie einsteigt und innovative Bedienungs-, Display- und Datendarstellungssysteme für Maschinen mit WiFi-Anschluss anbietet. Die traditionellen, vollautomatischen professionellen Espressomaschinen wurden auf der Grundlage von IoT-Funktionalitäten entwickelt, bei denen Informationen über jedes zubereitete Getränk zusammen mit Erkenntnissen über die Getränkequalität in eine Datenbank eingepflegt werden, um letztlich die tägliche Handhabung zu verbessern.
Die hohen Technologie- und Innovationsstandards der Gruppo Cimbali werden die Forschungs- und Entwicklungsteams in ihrem Bestreben unterstützen, die besten Kaffeegeräte zu entwickeln. Ziel ist es, die Leistung und Energieeffizienz zu optimieren und gleichzeitig die Entwicklungszeit und die Anzahl der physischen Prototypen zu reduzieren.
Potenzial von Digitalen Zwillingen noch nicht genutzt
In einer gemeinsamen Studie haben im vergangenen Jahr das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK sowie die msg systems ag Digitale Zwillinge in der fertigenden Industrie untersucht. Das Ziel der Studie war es, Erkenntnisse über den konkreten Mehrwert von Digitalen Zwillingen zu gewinnen und eine transparente Standortbestimmung der Unternehmen hinsichtlich des Einsatzstadiums von Digitalen Zwillingen vorzunehmen.
Hierzu wurden insgesamt 26 Unternehmen im DACH-Raum befragt und eine neuartige Methode, das „Digital Twin Readiness Assessment“, entwickelt, mit der sich der Reifegrad von Unternehmen bewerten lässt. Dabei zeigte die Auswertung aller Interviews, dass zwar ein breites Verständnis von Digitalen Zwillingen existiert, deren Potenzial aber bei Weitem noch nicht gehoben wird.
85 Prozent der befragten Unternehmen haben zwar bereits Konzepte für den Digitalen Zwilling entwickelt. Jedoch verfügen nur 54 Prozent über eine durchgängige Strategie für Digitale Zwillinge.
Konsolidierte Gesamtreife liegt bei nur 51 Prozent
Die Einführung Digitaler Zwillinge kann erst gelingen, wenn die Unternehmen in allen Bereichen, vom Verständnis über die Konzeptentwicklung bis zu den Umsetzungsmaßnahmen, eine hohe Reife erlangt haben. Die konsolidierte Gesamtreife aller Unternehmen liegt derzeit bei nur 51 Prozent.
„Erst durch die unternehmensübergreifende Kollaboration und eine Vernetzung der Digitalen Zwillinge entfaltet sich das ganze Potenzial des Ansatze“, sagt Rainer Stark, Leiter des Geschäftsfeldes Virtuelle Produktentstehung am Fraunhofer IPK und einer der Herausgeber der Studie. „Hierfür wird eine Standardisierung der Plattformen und Kommunikationsschnittstellen erforderlich.“
„Wenn die europäischen Unternehmen mit ihren Digitalen Zwillingen wettbewerbs- und zukunftsfähig sein wollen, müssen die Unternehmen ihre internen Datensilos aufbrechen, aber auch den Informationsfluss zwischen Nutzer und Zulieferer zulassen“, meint Mitherausgeber Markus Samarajiwa, Lead Business Consultant bei msg.
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