Digitales Datenmanagement als Schutz vor Hackerangriffen unverzichtbar

Unternehmen ohne professionelles Datenmanagement verfügen über keinen wirkungsvollen Schutz vor Krisen und sind einer erhöhten Gefahr von Hackerangriffen ausgesetzt. [...]

Foto: StartupStockPhotos/Pixabay

Knapp 70 Prozent der Unternehmen haben das erkannt und steigern ihre Investitionen in den Auf- und Ausbau von Datenmanagement in den nächsten fünf Jahren deutlich. Doch bisher haben nur knapp 20 Prozent Datenmanagement vollständig implementiert. Diese Ergebnisse spiegelt die neue Studie von BearingPoint wider.

In vielen Unternehmen liegen steuerungsrelevante Daten auf unterschiedlichen Datenbanken und in verschiedenen Applikationen versteckt. Die Suche und die Aufbereitung dieser Daten binden wertvolle Ressourcen, zudem ist die Datenqualität häufig schlecht und Systemschnittstellen fehlen. In einer aktuellen Studie hat BearingPoint untersucht, wie sich Daten in Unternehmen besser nutzen lassen und welche Herausforderungen sich dabei ergeben. 

Zu diesem Zweck hat die Management- und Technologieberatung mehr als 200 Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Automobilindustrie, Zulieferer und Maschinenbau rund um das Thema Datenmanagement befragt.

„Dabei zeigte sich, dass die Mehrheit der Teilnehmenden die Vorteile und Möglichkeiten durch Datenmanagement durchaus bestätigte, es beim Etablierungsgrad innerhalb der Unternehmen aber noch einen hohen Nachholbedarf gibt“, erläutert Christoph Landgrebe, Partner bei BearingPoint.

Mit Datenmanagement zum datengetriebenen Unternehmen

In einem effektiven Datenmanagement sehen zwei Drittel der Befragten nicht nur die Grundlage zum Aufbau eines datengetriebenen Unternehmens – inklusive steigendem Unternehmenserfolg. 21 Prozent der Befragten bestätigten zudem, dass sich dadurch schon heute sehr hohe Effizienzgewinne für die Nutzung von Unternehmensdaten erzielen lassen. In fünf Jahren erwarten bereits 80 Prozent der Befragten hohe bis sehr hohe Effizienzgewinne.

Christoph Landgrebe empfiehlt daher, „weiterhin in Datenmanagement zu investieren, um vor allem die Wertschöpfung aus Daten zu erhöhen, aber auch, um wichtige Trendthemen verfolgen zu können.“

Steigende Gefahr von Hackerangriffen

Für über 70 Prozent der Befragten ist Datenmanagement überdies eine wesentliche Voraussetzung für Cyber Security und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit des eigenen Unternehmens.

Die Gefahr eines Hackerangriffs in den nächsten fünf Jahren wird von einer ähnlichen Zahl der Befragten – sogar unabhängig von zum Teil intensiven Cyber Security-Maßnahmen – als wahrscheinlich eingeschätzt. Insbesondere Inhaberinnen und Inhaber sowie Personen mit Entscheidungsbefugnis sehen eine solche Gefahr als sehr hoch an.

„Unternehmen sollten massiv das Thema Cyber Security vorantreiben, um sich vor Hackerangriffen zu schützen“, bestätigt Christoph Landgrebe. „Da Cyber Security eng mit anderen Datenmanagement-Bereichen wie zum Beispiel Data Governance verzahnt ist, müssen diese ebenfalls aufgebaut werden. Ohne diese Bereiche ist ein Schutz vor Hackerangriffen nicht möglich.“

Starker Nachholbedarf 

Allerdings zeigt sich Landgrebe überrascht, dass in nur etwa 20 Prozent der befragten Unternehmen Datenmanagement über alle Dimensionen hinweg vollständig etabliert ist. Spitzenreiter ist hier der Teilbereich Cyber Security mit einer vollständigen Implementierung in 28 Prozent der befragten Unternehmen.

Der Experte von BearingPoint bestätigt jedoch, dass die Unternehmen eine starke Zunahme des Reifegrades in den nächsten fünf Jahren erwarten und rund 40 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass das eigene Unternehmen in fünf Jahren alle Datenmanagement-Themenbereiche vollständig etabliert haben wird.

Erst die Mitarbeiter, dann die Systeme

Auffällig ist, dass der Datenmanagement-Reifegrad insbesondere in den Bereichen Data Governance und Cyber Security parallel zur Unternehmensgröße ansteigt. In den erwähnten Teilfeldern erreichen heute nur sieben Prozent der befragten Unternehmen mit weniger als 5.000 Mitarbeitenden einen vollständigen Etablierungsgrad. 

Gerade diesen kleineren Unternehmen empfehlen die Studienautoren, zunächst Know-how aufzubauen und organisatorische Veränderungen vorzunehmen. Erst dann empfehle es sich, Anpassungen an der Systemarchitektur vorzunehmen.

Alles in allem wird der Reifegrad des Datenmanagements von Inhaberinnen und Inhabern sowie Personen ohne Entscheidungsbefugnisse sehr unterschiedlich wahrgenommen. Erstere schätzen den Reifegrad über alle Teilbereiche hinweg deutlich höher ein als die zweite Gruppe.

Dies ist besonders auffällig in den Bereichen Data Analytics und Data Catalog: Während rund 25 Prozent der Entscheider das Thema Data Catalog als vollständig etabliert ansehen, liegt der Anteil bei Personen ohne Entscheidungsbefugnis nur bei knapp drei Prozent.

Fehlende Konzepte

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die Erkenntnis, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen das Datenmanagement ihren IT-Mitarbeitenden überlassen – jedoch zumeist ohne klare Konzepte. Dagegen setzen Großunternehmen zunehmend auf einen Chief Data Officer (CDO) als Treiber für Datenmanagement.

„Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen mit einem CDO oder ähnlichen Rollen bzw. Gremien einen wesentlich höheren Datenmanagement-Reifegrad haben und damit auch überdurchschnittlich von den Vorteilen profitieren“, erklärt Christoph Landgrebe.

Steigende Investitionen und hoher Unterstützungsbedarf

Insgesamt, bilanziert die Studie, hätten die Unternehmen die Vorteile und Möglichkeiten durch Datenmanagement durchaus erkannt: 69 Prozent aller befragten Unternehmen und über 70 Prozent der Fahrzeughersteller und Zulieferer wollen ihre Investitionen in Datenmanagement in den nächsten fünf Jahren entsprechend deutlich steigern.

Gleichzeitig, so die Experten von BearingPoint, haben sich insbesondere mangelnde Ressourcen und zu geringes Know-how im Unternehmen als die größten Hürden bei der Umsetzung von Data Management herauskristallisiert.


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