Digitales Management von wiederverwendbaren Transportboxen spart Kosten und entlastet die Umwelt

Ein von Yusen Logistics gemeinsam mit EDITEL für den Automobil-Bereich entwickeltes digitales Managementsystem für wiederverwendbare Transportboxen spart nicht nur Kosten, sondern entlastet auch die Umwelt. [...]

Foto: ar130405/Pixabay

Das Thema Nachhaltigkeit sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit vorhandenen Ressourcen findet bereits seit langem auch im Management der europäischen Automobil-Industrie seinen Niederschlag.

Auf der Odette 2023, der international renommierten Fachkonferenz für Supply Chain-Management in der Automobil-Industrie, wurde nun erstmals ein System für ein digitales Management von wiederverwendbaren Transportboxen (Returnable Transport Item, kurz RTI) präsentiert. Dieses wurde von Yusen Logistics und EDITEL gemeinsam entwickelt.

Effizientes Management spart Kosten

Das neue RTI-Managementsystem (RTIM) gewährleistet einen effizienten Umgang mit diesen Transportboxen. Dabei kommt u.a. die RFID-Technologie zum Einsatz, die einen kontaktlosen Datenaustausch zwischen einem RFID-Transponder (RFID-Tag/Etikett) und einem RFID-Schreib-/Lesegerät (Gate) ermöglicht.

Verlässt ein LKW mit den entsprechend „etikettierten“ Transportboxen das Werk eines Zulieferunternehmens oder das Lager von Yusen Logistics, wird dies im Gate registriert und die Daten werden automatisiert zur Weiterverarbeitung an das RTI-Managementsystem übermittelt. Sobald die Transportbox an ihrem Zielort eingelangt ist, wird sie wiederum in einem Gate erfasst.

Durch die neue Lösung ist es möglich, den jeweiligen Aufenthaltsort der Boxen in Echtzeit abzurufen. Stehen bei einem Partner beispielsweise zu wenige Transportboxen zur Wiederbefüllung zur Verfügung, schlägt das System Alarm und verhindert mögliche Verzögerungen in der Lieferkette.

Das RTIM wurde in den bereits existierenden, auf EDI-Basis vollautomatisierten Warenbeschaffungsprozess integriert. Dadurch können die Daten – via EDI – weiterverarbeitet und auch für andere Dokumente wie etwa Lieferanweisungen verwendet werden.

Portraitfoto von Gerd Marlovits, Geschäftsführer EDITEL Austria der sich hier zum Management System RTI äußert.

„Als langjähriger EDI-Partner von Yusen Logistics wickeln wir weit mehr als nur die technische Anbindung ab. Wir beraten, unterstützen und sind darüber hinaus mit viel Know-how bei der Implementierung neuer Prozesse stets an der Seite unserer Kunden“, so EDITEL-Geschäftsführer Gerd Marlovits.

(Foto: © EDITEL)

Kosten um 90 Prozent reduziert

Dass die Kosten dabei durchaus in die Millionen gehen können, zeigt ein Beispiel eines Automobil-Herstellers, der 500.000 RTIs in Verwendung hat: Pro Jahr beliefen sich die Kosten aufgrund mangelnder Effizienz im Umgang mit wiederverwendbaren Transportboxen auf mehr als eine Million Euro.

„Mit unserer Lösung war es möglich, diese Zusatzkosten um 90 Prozent zu reduzieren und so in weniger als zwei Jahren den Return on Investment zu erzielen“, erklärt Petr Smidlik.

(Foto: © Yusen Logistics)

RTI-Management System entlastet die Umwelt

EDITEL-Geschäftsführer Gerd Marlovits weist noch auf einen anderen sehr wesentlichen Punkt der Zusammenarbeit hin: „Das System liefert einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Es hilft unter anderem unnötige Transportwege zu vermeiden und spart darüber hinaus dank seiner Effizienz auch Kosten. Damit zeigen wir auf, dass die fortschreitende Digitalisierung in den Logistikketten einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern kann.“

Das RTI-Managementsystem wird mittlerweile von mehreren Automobil-Unternehmen in Tschechien, Thailand und Japan genutzt. Darüber hinaus berät Yusen Logistics auch andere Automobilhersteller oder Tier-1-Zulieferer.

Gerd Marlovits ist überzeugt, dass sich die Zusammenarbeit mit Yusen Logistics noch vertiefen lässt und weitere Automobil-Unternehmen das RTIM einsetzen werden: „Vor dem Hintergrund, dass sich die Tschechische Republik im Automobilbau mittlerweile unter den Top-10-Nationen der Welt befindet, sehen wir ein großes Potenzial für eine weitere Zusammenarbeit.“


Mehr Artikel

News

Mehr als nur ein Compliance-Kriterium: Cybersicherheit ist eine Angelegenheit der Unternehmenskultur

Ein Blick in die Praxis zeigt: IT-Sicherheit scheitert nicht an Technologien oder Fehlverhalten, sondern bereits grundsätzlich an einem Mangel an Unternehmenskultur. Wenn Cybersicherheit in einer Organisation nur als eine schlecht durchgesetzte Aufgabe von anderen für andere verstanden wird, entsteht vielleicht eine oberflächliche Compliance, aber keine wirkliche Cyberresilienz. […]

Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
Kommentar

KI-Transformation in Unternehmen – Eine Revolution in fünf Schritten 

Wie weit wird die Evolution der Künstlichen Intelligenz gehen und wie wird sie sich auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes auswirken? Was für Privatpersonen interessante Fragen sind, sind für Unternehmer existenzielle Themen, schließlich müssen diese wirtschaftlich gegenüber Konkurrenten bestehen, von denen viele bereits an einer effektiven Nutzung von KI arbeiten. […]

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*