Digitalisierung: Aufwand und Ertrag klaffen noch zu oft auseinander

Der IT-Dienstleister CGI hat untersucht, warum die Digitalisierung von Unternehmen häufig die in sie gesetzten Erwartungen enttäuscht – und was Digital Leader besser machen. [...]

(c) pixabay.com

Bislang erreicht nur eine Minderheit von rund 20 Prozent der Unternehmen die selbst gesteckten Ziele ihrer Digitalisierungsanstrengungen. Das zeigen Untersuchungen wie die CGI-Studie „Voice of Our Clients“, an der etwa 1.700 Führungskräfte aus Business und IT beteiligt sind. Aus der Analyse erfolgreicher Digitalisierungsprojekte hat der IT-Dienstleister CGI nun eine Blaupause mit fünf Kernelementen für den Aufbau digitaler Wertschöpfungsketten abgeleitet:

  1. Digitalisierungsstrategie
  2. Nutzung modernster IT-Technologie
  3. Aufbau eines digitalen Ökosystems
  4. Einbeziehung der Mitarbeiter
  5. Datennutzung und Datenschutz

5 Schritte zum Erfolg

Digital Leader, so heißt es in dem CGI-Papier, hätten zuallererst einmal das Prinzip begriffen, dass die Digitalisierung alle Unternehmensbereiche betreffe und die Digital Value Chain im Zentrum aller Aktivitäten stehe. „Insellösungen führen nur selten zu Erfolgen“, bringt es CGI auf den Punkt. Dabei aber gelte zweitens: „Ohne den Einsatz modernster IT-Infrastrukturen und -Technologien bleibt jede noch so vielversprechende Strategie Makulatur“. Drei Aspekte nennen die Analysten dabei konkret als wichtige Voraussetzungen für die digitale Wertschöpfungskette: cloud- und plattformbasierte Technologielandschaften, Analytics und Künstliche Intelligenz. 

Außerdem schreibt CGI drittens den Unternehmen ins Stammbuch: „Es ist ein Irrglaube zu denken, man könne die Digitalisierung allein durchziehen.“ Heißt nichts anderes, als dass Digital Leader frühzeitig ein Ökosystem aus komplementären Partnern und Dienstleistern aufbauen und mit einer für alle lukrativen Arbeitsteilung eine Win-Win-Situation schaffen würden. 

Im vierten Schritt schließlich fokussiert CGI auf die HR-Strategie der Unternehmen. „Digital Leader haben, was häufig vergessen wird, ihre Mitarbeiter intensiv eingebunden, geschult und fortgebildet“, heißt es in der CGI-Analyse, welche daraus eine konkrete Folgerung ableitet: „Die Digitalisierung muss durch umfassende Change-Management-Programme begleitet werden.“ 

Selbst einem Aspekt, der sonst oft eher als Hemmschuh für erfolgreiche Digitalisierung angeführt wird, können die CGI-Experten etwas Positives abgewinnen: Durch die Werthaltigkeit und Bedeutung der Daten liege der Schutz gegen Diebstahl, Fälschung oder Missbrauch im ureigensten Interesse der Unternehmen. Allerdings müssten die Unternehmen die Datennutzung von Vorhersage und Planung auf Erkennen und Reagieren (Sense-and-Response) umstellen.

Torsten Straß, President Central & Eastern Europe und Mitglied des Global Executive Committee bei CGI, resümiert: „Führende Unternehmen und digitale Führungskräfte integrieren die Digitalisierung in jeden Aspekt ihrer Wertschöpfungskette. Sie betrachten die digitale Transformation als Kernstück ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie, stimmen ihre Geschäfts- und IT-Prioritäten effizient darauf ab und sind in der Lage, Innovationen einzuführen, die der weiteren Entwicklung ihrer digitalen Wertschöpfungsketten dienen.“


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