Der Gebäudesektor ist für etwa 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Europa verantwortlich. Studien rechnen bei großen Gebäuden mit Energie-Einsparungspotenzialen von bis zu 30 Prozent durch optimierte Steuerungssysteme. Die Grazer DiLT Analytics GmbH hat KI-basierte Datenplattformen und Energy-Services-Anwendungen entwickelt, die diese Aufgabe erfüllen. [...]
Das 2021 gegründete DiLT Analytics GmbH, ein Spin-off der TU Graz, hat in einer Reihe von FFG-geförderten Forschungsprojekten Internet-of-Things-(IoT)-Datenplattformen entwickelt, die auf vertrauenswürdigen KI-Modellen basieren. In den DiLT-Softwarelösungen (DiLT steht übrigens für „Domain-Informed Analytics“) laufen alle Daten zusammen, die in smarten Gebäuden anfallen, und die Informationen werden gezielt für das Facility Management aufbereitet und visualisiert.
„Es gibt in einem Gebäude mittlerweile so viele unterschiedliche Systeme – von der komplexen Heizungsanlage bis zur PV-Anlage – mit unterschiedlichen Datensilos, aus denen Datenfriedhöfe werden, wenn kein übergeordnetes System die Auswertung der Informationen übernimmt“, erklärt dazu Theresa Kohl vom Grazer Start-up DiLT Analytics.
Prädiktive Regelung von Heizung, Lüftung & Klimaanlage
In Energy-Services-Anwendungen erkennen KI-basierte Algorithmen aus den Betriebsdaten von Heizung, Lüftung, Photovoltaik- und Klimaanlage, wie sich die Regelkreise optimieren lassen. Dann wird zum Beispiel die Temperatur eines Besprechungsraums dynamisch gehoben oder gesenkt – je nachdem, ob sich darin tatsächlich Personen aufhalten oder nicht. Nach gewisser Zeit kann das System prädiktiv erkennen, wann und wie ein Raum genutzt wird. Die Methodik dafür wird aktuell im FFG-geförderten Projekt „PersonAI“ gemeinsam mit der TU Graz, der Universität Graz und der Forschung Burgenland GmbH entwickelt.
Grazer TU-Campus als Experimentierfeld
DiLT Analytics konnte mehrere seiner Anwendungen bereits am größten Standort der TU Graz erproben, dem Campus Inffeldgasse mit 124.000 m2Nettogeschoßfläche. „Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Monitoring-Daten in Kombination mit KI-basierten Analyseservices den Energieverbrauch eines Gebäudes drastisch senken können“, sagt Theresa Kohl.
Mit FFG-Unterstützung auf dem Weg in die Privatwirtschaft
Die FFG unterstützt DiLT seit Beginn der zahlreichen Forschungsprojekten, freut sich Kohl. Das Start-up ist derzeit noch sehr forschungsorientiert, will aber den Absprung in die Privatwirtschaft schaffen. Kohl: „Die größte Herausforderung besteht in einer skalierbaren Architektur unserer Softwarelösungen, die das theoretische Potenzial in die breite praktische Anwendung umsetzen.“
In diesem Video gibt Therese Kohl weitere Informationen zur Tätigkeit von DiLT:
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