Distanzhandel in Österreich boomt

Der Einkauf im Distanzhandel via Internet oder Teleshopping gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dank der wachsenden Verbreitung von Smartphones steigt auch der M-Commerce rasant. [...]

Die aktuelle Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag des österreichischen Handelsverbands zeigt, dass im Untersuchungszeitraum von Mai 2011 bis April 2012 bereits 4,7 Mio. bzw. 65 Prozent aller Österreicher ab 15 Jahre zumindest einmal im Versandhandel, Interneteinzelhandel oder via Teleshopping eingekauft haben. Gegenüber der Vorjahresperiode bedeutet dies einen Anstieg um 14 Prozent bzw. 600.000 Käufer.
Zwar kaufen vor allem junge Österreicher im Distanzhandel ein, aber auch die Generation 60+ holt beim Einkauf im Distanzhandel auf. Am liebsten shoppen die Distanzhandelskäufer im Internet. Bereits 36 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten zumindest einmal via Homepage eines Distanzhandelsunternehmens eingekauft, diese sind klassische Versandhändler, reine Onlinehändler und stationäre Händler mit Internetumsatz. 20 Prozent bestellten Einzelhandelswaren (auch) über ein Internetauktionshaus oder Anzeigenportal (z.B. eBay, willhaben.at, etc.).
Die dynamische Entwicklung im Distanzhandel zeigt sich auch an den steigenden Ausgaben der Österreicher: von 5,3 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode auf 5,8 Mrd. Euro im aktuellen Untersuchungszeitraum. Das entspricht einem Plus von neun Prozent, das auf den Anstieg der Käuferzahlen (+14 Prozent) – bei gleichzeitig sinkenden Durchschnittsausgaben pro Käufer zurückzuführen ist.
Auch M-Commerce, die Verwendung drahtloser Kommunikation und mobiler Endgeräte, beim Einkauf, spielt im Distanzhandel eine immer größere Rolle. Bereits 35 Prozent der Österreicher besitzen ein Smartphone, davon suchen 34 Prozent gezielt mit dem Gerät nach Einzelhandelswaren, und zehn Prozent kaufen auch tatsächlich via Smartphone im Distanzhandel ein. Umgelegt auf die Österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren bedeutet dies, dass bereits drei Prozent via Smartphone Einkäufe tätigen.
In den Augen der Konsumenten muss ein „guter“ Versandhändler schnell liefern und gute Produktqualität zu günstigen Preisen bieten. Des Weiteren fordern Versandhandelskäufer ein umfassendes Rückgabe- bzw. Umtauschrecht ein. Analog zum „klassischen“ Versandhandel wird der Einkauf im Internet vor allem als schnell und billig, aber auch als bequem und praktisch empfunden. Die Wichtigkeit des Rückgabe- bzw. Umtauschrechts ist im Internet-Kontext etwas schwächer ausgeprägt. Konsumenten erwarten vielmehr, dass Internethändler Zuverlässigkeit ausstrahlen und deren Produkte ein hervorragendes Preis-/ Leistungsverhältnis aufweisen.
„Der Einkauf im Distanzhandel begeistert dank Internetboom immer mehr ÖsterreicherInnen“, so Harald Gutschi, Stellvertretender Leiter Plattform Versandhandel und Sprecher der Geschäftsführung Otto, Quelle, Universal.. „Bereits zenh Prozent der einzelhandelsrelevanten Ausgaben tätigen die Österreicher bei österreichischen und internationalen Distanzhandelsunternehmen.“ „Internationale Anbieter drängen auf den österreichischen Markt, und auch immer mehr stationäre Einzelhandelsunternehmen verkaufen via Online-Shop. Der Wettbewerb gewinnt an Intensität“, ergänzt Peter Voithofer, Direktor KMU Forschung Austria. Die Plattform Versandhandel im Handelsverband dient als zentrale Informationsdrehscheibe für die Versandhändler in Österreich.(pi)

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