Das Sanierungsverfahren des IKT-Fachhändlers DiTech scheitert mangels finanzieller Mittel und wird in einen Konkurs überführt. Die restlichen Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze noch gesichert hätten werden sollen, wurden bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet. Der Abverkauf des Restwarenbestandes beginnt nächste Woche. [...]
Schlechte Nachrichten aus der Wiener Dresdnerstraße: Den Eigentümern von DiTech ist es nicht gelungen, mit Hilfe eines österreichischen Investorenkonsortiums ausreichend Finanzmittel aufstellen um eine vollständige Sanierung durchzuführen. Da im Sanierungsverfahren durch den laufenden Betrieb nicht mehr Verbindlichkeiten angehäuft werden dürfen, ist der Masseverwalter gezwungen, das angestrebte Sanierungsverfahren in ein Konkursverfahren zu überführen. Er wird ab sofort sämtliche Maßnahmen zur Liquidation des Unternehmens einleiten, wie DiTech soeben mitteilte. Die restlichen Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze noch gesichert hätten werden sollen, wurden bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet. Ab nächster Woche soll der Abverkauf des Restwarenbestandes beginnen.
Das ist das Ende der vor 15 Jahren begonnenen, eigentlich erfolgreichen und oft als positives Beispiel beschriebenen Firmengeschichte. Das Unternehmen wurde von Aleksandra und Damian Izdebski gegründet. Die Gründer haben vom Beginn an Computer nicht als Massenware mit Selbstbedienungscharakter angeboten, sondern auf Fachkompetenz und Service gesetzt. DiTech beschäftigte zuletzt 255 Mitarbeiter an 22 Standorten österreichweit und betrieb unter der Eigenmarke dimotion in Wien eine „Computer-Manufaktur“. 2012 erwirtschaftete DiTech einen Umsatz von insgesamt 120 Mio. Euro netto. Laut Handels-Check 2012 von marketagent.com und Wirtschaftsblatt war DiTech der „Beste Elektrohändler Österreichs“. Eine EHI-Studie weist www.ditech.at als den umsatzstärksten Onlineshop Österreichs im Produktsegment „Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör“ (EHI Retail Institut: E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2012) aus. Doch das hat leider alles nicht gereicht, um am hart umkämpften Markt zu bestehen.
Unternehmensgründer Damian Izdebski hatte sich zuvor in einem offenen Brief zu seinen Fehlern bekannt. Er hätte sich von Erfolg und Wachstum blenden lassen, schrieb Izdebski. (pi/rnf)
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