Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) hat sein erstes FEMtech Karriere-Projekt „Diversigence ‒ Vielfalt intelligent und fair genutzt“ gestartet. [...]
Gesteuert von einer SCCH-internen Arbeitsgruppe, soll dieses Projekt Genderkompetenz und Diversity in der Unternehmenskultur nachhaltig verankern, so eine Presseaussendung von SCCH. Des Weiteren sollen die Gleichstellung und Chancengleichheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert sowie der Frauenanteil in Führungspositionen gesteigert werden. Das von der Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) im Rahmen von FEMtech Karriere geförderte Projekt dauert 18 Monate und wird von einer externen Genderexpertin begleitet.
Das SCCH lebt von der Vielfalt seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aktuell aus 19 Nationen kommen (Pakistan, Türkei, Schweiz, Griechenland, Russland, Ukraine, Polen, Vietnam, Niederlande, Portugal, Deutschland, Indien, Spanien, Guatemala, Ungarn, Indonesien, Iran, Argentinien, Österreich). Diese Vielfalt stärkt die Kreativität, den Weitblick und die Innovationskraft – ein Bündel an Attributen, die es für die Kompetenz, zur Lösung zukünftiger, digitaler Herausforderungen zwingend braucht und die nur durch diverse Teams garantiert werden können. „Unser Ziel ist einerseits ein ausgewogenes Verhältnis und andererseits die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Forschung, in Technologie und Innovation (FTI). Das werden wir mit voller Kraft vorantreiben.“ sagt Markus Manz, CEO SCCH.
Große Akzeptanz, klare Ziele
Die Geschlechtergleichstellung bzw. Chancengleichheit in Forschung, Technologie und Innovation (FTI) ist dem SCCH daher ein grundlegendes Anliegen. „In einer kürzlich abgeschlossenen internen Umfrage bestätigten über 80 Prozent der SCCH-Belegschaft, dass sie Diversität und Geschlechtervielfalt im Unternehmen für sehr wichtig halten und diese begrüßen“, sagt Dr. Verena Geist, Projektleiterin des Diversigence Projekts, angesichts der großen Akzeptanz des FEMtech Karriere-Projekts.
Das Ergebnis einer im Herbst 2021 durchgeführten IST-Analyse zeigt, dass es dem SCCH gelungen ist, den Frauenanteil in (fast) allen Funktionsbereichen zu erhöhen. „Durch gezieltes Employer Branding konnten wir mehr Frauen für den MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) Bereich begeistern. Dadurch stieg der Frauenanteil auf über 32 Prozent“, so Manz.
Strukturierte Vorgangsweise
Basierend auf den Ergebnissen der Genderanalyse und der durchgeführten Mitarbeiterumfrage wurde bereits Ende 2021 ein Gleichstellungsplan inklusive Maßnahmen entwickelt und veröffentlicht. Im aktuellen FEMtech Karriere-Projekt befasst sich das SCCH intensiv mit dem Aufbau von Wissen und Erfahrungen für gezielte Gender Mainstreaming-Maßnahmen und einer soliden SCCH-internen Genderkompetenz. Konkret heißt das beispielsweise, traditionelle Rollenbilder aufzubrechen und das Interesse junger Frauen an FTI durch Praktika oder durch weibliche Rollen-Vorbilder zu wecken und sie darin zu bestärken. Auch unbewusste Ungleichheiten oder Diskriminierungen in der internen sowie externen Kommunikation sollen erhoben und beseitigt werden, unter anderem durch gezielte Bewusstseins- und Awareness-Trainings für Schlüsselpersonen im Unternehmen. Diese Schritte sollen die Wahrnehmung für Gender-Aspekte und Chancengleichheit schärfen – insbesondere bei Führungskräften, wenn es um die Besetzung von Führungs- bzw. Schlüsselpositionen oder Senior-Level-Positionen geht. Parallel dazu sollen mit diesen Maßnahmen mehr junge Frauen für MINT-Berufe begeistert werden, denn hier besteht noch großer Aufholbedarf am Arbeitsmarkt. Eine erfahrene Genderexpertin steht dem SCCH während des gesamten Projetzeitraumes zur Seite.
Interne Drehscheibe
„Bereits im Juli 2021 wurde eine Diversity-Working-Group (DWG) im SCCH installiert, der zwei Gleichstellungsbeauftragte angehören. Diese beantworten Fragen, helfen bei Unklarheiten und sind Multiplikatoren für Gender & Diversity-Angelegenheiten. Darüber hinaus achten sie darauf, dass Gleichstellungsmaßnahmen richtig definiert, gesteuert sowie umgesetzt werden“, erklärt Dr. Manuela Geiß, Co-Projektleiterin, die lang geplanten Vorbereitungen zu diesem Projekt.
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