Dolphin Technologies: punktgenaue Warnungen für mehr Verkehrssicherheit

Das Wiener Unternehmen Dolphin Technologies analysiert seit vielen Jahren Verkehrsunfälle und arbeitet mit Versicherungen daran, die Sicherheit im Straßenverkehr für die Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. [...]

Geschäftsführung Dolphin Technologies v.l.n.r. Andreas Kößl, CCO und CEO & Co-Founder Harald Trautsch. (c) Dolphin Technologies

“Um Unfälle zu vermeiden, kommunizieren wir potentielle Risiken zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Personen”, sagt Harald Trautsch, Geschäftsführer von Dolphin. Die Wirksamkeit liege vor allem darin, nicht nach dem Gießkannenprinzip zu warnen, sondern User gezielt und punktuell anzusprechen. “Aus Position, Verhalten und Umweltdaten erkennen wir mögliche Gefahren und können dementsprechend reagieren.” Zusätzlich tauscht sich Dolphin mit Forschungseinrichtungen aus, greift auf öffentliche Datenbanken zu und kooperiert mit zahlreichen Partnern.

Dolphin versendet jährlich knapp unter 1 Mio. Warnungen und Empfehlungen pro Jahr direkt in die Kunden-Apps von Versicherern und Mobilitäts-Dienstleistern. Der größte Teil sind Hinweise zur Ablenkung durch Handy-Nutzung, Geschwindigkeit und Eco-Driving, aber auch zu Gefahrenstellen oder erhöhter Gefahr wie beispielsweise rund um die Zeitumstellung. Diese „inApp Nachrichten“ verteilen sich auf folgende erkannte Gefahrenquellen: 52% Ablenkung, 35% Fahrstil, 13% Sonstige.

Aktuelle Gefahr rund um die Zeitumstellung: vermehrte Wildunfälle

Aktuelles Beispiel ist die im Herbst stark steigende Gefahr von Wildunfällen. Bei Zusammenstößen mit Wildtieren kann es zu einem enormen Aufprallgewicht kommen, weshalb dabei auch immer wieder Menschen verletzt werden. Laut Statistik Austria waren es 2021 325 Verletzte Personen, wobei die meisten Unfälle mit dem PKW passieren. Insgesamt kam es 2020/2021 zu über 70.000 Wildunfällen in Österreich, die meisten davon in Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich und Kärnten und dem Burgenland.

Um Autofahrer effizient zu warnen, nutzt man bei Dolphin die Erkenntnisse von Andreas Hofmann von der Hochschule Harz, der sich in seiner Arbeit mit der “Risikomodellierung von Wildtier-Fahrzeugkollisionen” auseinandersetzt. Dabei beobachtet er u.a. Einflussfaktoren wie Tages- bzw. Jahreszeit, Topologie, Umgebungsdaten wie Bevölkerungsdichte und Wetter sowie die vorhandene Infrastruktur wie etwa Fahrspuren, Zäune, Brücken oder Tempolimits. “Wir haben in unserer Recherche sowohl örtliche als auch zeitliche Hotspots entdeckt”, so Hofmann. “Einerseits ist das Verhältnis zwischen Landwirtschaftsfläche und Wald ausschlaggebend, andererseits auch der Sonnenwinkel, also die Zeit von Dämmerung und Zwielicht.”

Besonders interessant ist dabei die Tatsache, dass sich am Tag der Zeitumstellung das Verkehrsgeschehen schlagartig um eine Stunde verschiebt, heuer am Sonntag, den 30. Oktober. “In den vergangenen Jahren konnten wir zu diesem Zeitpunkt eine Häufung von Wildunfällen beobachten und vermuten, dass diese plötzliche Verschiebung um eine Stunde für die Tiere besonders verwirrend ist.”, ergänzt Hofmann.

Warnungen via App

Diese Erkenntnisse nutzt Dolphin in seinen Anwendungen. So erhalten zum Beispiel Userinnen und User von z.B. der Generali Mobility App genau an diesem Wochenende eine Warnung, in den kommenden Tagen besonders vorsichtig zu sein. Dabei werden speziell jene Autofahrerinnen und Autofahrer kontaktiert, die zu risikoreichen Zeiten an Stellen vorbeifahren, an denen Wildtiere unterwegs sind.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*