Das Wiener Unternehmen LINBIT hat letzte Woche im Rahmen des ersten "Linux on Power Anwendertags" für Deutschland, Österreich und die Schweiz in Böblingen angekündigt, dass seine Hochverfügbarkeitssoftware DRBD nun auch mit IBM POWER-Systemen eingesetzt werden kann. Dieser neue Schritt von LINBIT soll auch Thema bei der Konferenz SC15 (Supercomputing 15) sein, die diese Woche in Austin Texas stattfindet. [...]
DRBD ist Teil des Linux Kernels. Es sorgt für eine netzwerkbasierende Spiegelung von Daten auf Standardhardware. Damit kann höchste Verfügbarkeit von Daten ohne teure proprietäre Storage-Produkte realisiert werden. DRBD wurde entwickelt, um Datenverlust zu vermeiden und Downtimes bei Problemen mit Hardware zu minimieren. Mittlerweile ist die Lösung ein De-Facto-Standard bei hochverfügbaren Linux-Clustern. Bislang konnten Unternehmen mit der DRBD-Technologie die Daten jedes Linux-Systems replizieren, das auf X86-Hardware läuft. Nun funktioniert das auch für Power-Architekturen.
Linux on Power kann den Angaben des Unternehmens zufolge ab sofort auch für Red Hat’s RHEL 7.1 für Power8 Prozessoren und SUSE SLES 12 für Power8 Prozessoren eingesetzt werden. Zusätzlich zum Einsatz von DRBD hat LINBIT auch Pacemaker-Support für hochverfügbare Anwendungen angekündigt. Für Disaster Recovery über große Entfernungen kann der DRBD Proxy eingesetzt werden.
„Diese Neuentwicklung ist ein weiterer Schritt für DRBD, der auf dynamische Architekturen abzielt“, so Philipp Reisner, CEO und CTO von LINBIT und Autor von DRBD. „Ursprünglich wurde DRBD nur auf X86-Serverpaaren eingesetzt. Dann haben mit dem DRBD Proxy eine Möglichkeit für Datenreplikation über große Distanzen geschaffen. Jetzt unterstützt unsere Lösung eine Vielzahl an Linux-Architekturen und sorgt für extrem schnelle Datenreplikation mit minimalem Overhead. DRBD ist die beste Wahl für Storage von Anwendungen mit hoher Workload in virtualisierten Umgebungen oder in der Cloud.“
LINBIT-Partner HighVail, bestätigt: „Als strategischer Partner von IBM sind wir auf Open-Source-Projekte spezialisiert, bei denen wir Linux auf IBM POWER (LoP) einsetzen. Die Ankündigung von LINBIT ist sehr vielversprechend. Immer mehr unserer Kunden wollen die hohen Workloads ihrer Systeme auf Power-Systemen umsetzen.“ Krys Armatys, CTO von HighVail: „Mit dieser neuen Möglichkeit bekommen sie jetzt noch mehr Flexibilität für business-kritische Workloads. In Kombination mit DRBDManage und der Integration in das Cinder-Modul von OpenStack wird die Standardisierung und der Einsatz dieser Technologien im Enterprise-Umfeld weiter vorangetrieben.“
Damit können POWER von IBM und OpenPower-Rechner für High Performance Computing (HPC) den dominierenden auf Intel Xeon basierenden Maschinen eine attraktive Alternative entgegensetzen. Nach dem Abstieg von AMD sind POWER und OpenPower die wichtigsten Mitbewerber von Intel Xeon. LINBIT ist eines der Unternehmen, das mit seinen Entwicklungen sehr frühzeitig in dieses Segment eingestiegen ist und trägt mit seiner Software nun für höchste Enterprise Availability im Power-Markt von IBM bei. (pi/rnf)
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