Drei Viertel der Erwachsenen nutzen YouTube häufiger als Netflix

Laut einer aktuellen Umfrage ist die Nutzung sozialer Medien bei Millennials und der Generation Z um 78 Prozent gestiegen. 25 Prozent der Babyboomer und Älteren indes haben die Kanäle im vergangenen Jahr erstmalig genutzt. Ganz vorne dabei: YouTube. [...]

Trotz zunehmender Konkurrenz ist Facebook mit 2,8 Milliarden monatlich aktiven Nutzern weiterhin die meistgenutzte Social-Media-Plattform der Welt (c) pixabay.com

Gemäß einer Social Media-Studie von Sortlist, im Rahmen derer 500 Menschen in europäischen Ländern befragt wurden, ist die Nutzung von Social Media im Jahr 2020 um fast 80 Prozent angestiegen. Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote erklären diesen starken Anstieg. 25 Prozent der über 60-Jährigen, die derzeit soziale Tools nutzen, sind erst im vergangenen Jahr dazugekommen. Um ihre Isolation ein wenig auszugleichen und mit wichtigen Menschen in Kontakt zu bleiben, wendet sich die große Mehrheit dieser Altersgruppe digitalen sozialen Kanälen zu.

Warum Social Media nutzen?

Als die jüngeren Generationen gefragt wurden, warum sie soziale Medien nutzen, war die häufigste Antwort in Frankreich (33 Prozent), Deutschland (38 Prozent) und den Niederlanden (30 Prozent), um unterhalten zu werden. In Spanien war dies jedoch die Antwort mit den wenigsten Stimmen (14 Prozent). Das Hauptziel der Spanier war und ist es, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben (37 Prozent). Dies erklärt die unglaublich hohe Zahl von 95 Prozent der Spanier unter 35 Jahren, die WhatsApp nutzen.

In Bezug auf die Unterhaltung sind audiovisuelle Inhalte bei den unter 35-Jährigen mit Abstand die führende Form von Inhalten, wobei bis zu 62 Prozent der Befragten in den Niederlanden dies als ihr bevorzugtes digitales Inhaltsformat betrachten. Bei den Babyboomern und Älteren gaben alle Länder an, dass sie soziale Medien hauptsächlich nutzen, um in Kontakt zu bleiben, also für ihr soziales Leben. In Spanien sind dies sogar 41 Prozent. Darüber hinaus zeigen ältere Spanier, genau wie ihre jüngeren Generationen, eine Vorliebe für das Videoformat (36 Prozent) im Vergleich zu anderen. In Frankreich (42 Prozent), Deutschland (46 Prozent) und den Niederlanden (39 Prozent) zeigten die älteren Altersgruppen trotz des digitalen Formats eine Vorliebe für schriftliche Inhalte.

Bis zu 80 Prozent der unter 35-Jährigen können sich nicht vorstellen, Social Media zu verlassen.

Plattform-Präferenzen der Generationen

Trotz zunehmender Konkurrenz ist Facebook mit 2,8 Milliarden monatlich aktiven Nutzern weiterhin die meistgenutzte Social-Media-Plattform der Welt. In der Gruppe der unter 35-Jährigen lag Facebook auf Platz 5 der meistgenutzten Plattformen. 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese Plattform derzeit nutzen. Die drei wichtigsten Plattformen im Vergleich waren YouTube (89 Prozent), WhatsApp (83 Prozent) und Instagram (82 Prozent).

Im Gegensatz zu den Millennials bestätigen die über 60-Jährigen die jüngsten Forschungsergebnisse. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten gaben an, dass sie auf Facebook aktiv sind, was es zur meistgenutzten Social-Media-Plattform in ihrer Altersgruppe macht. An zweiter Stelle steht WhatsApp mit 71 Prozent und an dritter Stelle YouTube (67 Prozent). Zwischen den beiden Altersgruppen zieht es die jüngeren Generationen also viel mehr zu Videoinhalten als zu schriftlichen Inhalten oder sozialen Kommunikationskanälen. Aber warum ist das so?

YouTube statt Netflix

In den vergangenen Jahren hat sich das Nutzerverhalten auf YouTube stark verändert. Eigenen Angaben zufolge erreicht YouTube zur Hauptsendezeit mehr Erwachsene ab 18 Jahren als jeder Kabelsender. Es sei damit nicht länger eine „Unterwegs-Video-Streaming-Plattform“.

Dreiviertel der Erwachsenen geben an, dass sie YouTube-Videos zu Hause auf ihren mobilen Geräten ansehen und in den älteren Befragungsgruppen wurde YouTube häufiger genutzt als Netflix. Aber obwohl auch die älteren Generationen einen hohen Prozentsatz an YouTube-Nutzern aufwiesen, zeigten sie dennoch eine Präferenz für soziale Kommunikationskanäle.

Nutzungszeit pro Tag im Vergleich

36 Prozent der Befragten verbringen zwischen ein bis zwei Stunden am Tag auf Social-Media-Plattformen. Dies war die meistgewählte Antwort in Spanien (46 Prozent) und den Niederlanden (47 Prozent).In Frankreich und Deutschland antwortete die Mehrheit der Babyboomer mit 51 Prozent respektive 38 Prozent, dass sie weniger als eine Stunde pro Tag online verbringen.

Bei den über 60-Jährigen in Frankreich und Deutschland antworteten 40 Prozent oder mehr der Befragten, dass die sozialen Medien keinen Mehrwert für ihr tägliches Leben darstellen – das sind mindestens 25 Prozent mehr als in den Niederlanden und Spanien. 32 Prozent der unter 35-Jährigen wollen weniger soziale Medien nutzen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*