Drei Viertel der Unternehmen kämpften 2018 mit IT-Ausfällen und Datenverlusten

Drei von vier Unternehmen weltweit verzeichneten dem neuen Global Data Protection Index von Dell Technologies zufolge 2018 eine massive Störung ihrer IT-Infrastruktur. [...]

Stefan Trondl ist General Manager bei Dell EMC Österreich. (c) Dell EMC

Dell Technologies hat nach 2014 und 2016 nun die dritte Auflage seiner Studie Global Data Protection Index veröffentlicht. Demnach gab es in Unternehmen weltweit von 2016 bis 2018 ein explosionsartiges Datenwachstum von 569 Prozent – von 1,45 auf 9,7 Petabyte. Die Zahl derjenigen, die dezidierte Datensicherheitsmaßnahmen implementiert haben, nahm innerhalb dieser zwei Jahre um mehr als das Sechsfache zu: 2016 waren es nur neun Prozent, 2018 beachtliche 57 Prozent. Weitere Erkenntnisse der Studie: 92 Prozent der IT-Entscheider haben den Wert von Daten mittlerweile erkannt, 36 Prozent monetarisieren diese bereits. Gleichzeitig kämpfen die meisten Befragten aber noch damit, ihre Daten adäquat zu schützen. Für den Global Data Protection Index befragten die Marktforscher von Vanson Bourne im Auftrag von Dell Technologies 2.200 IT-Entscheider aus Unternehmen und öffentlicher Verwaltung in 18 Ländern. (1)

Ausfallzeiten sind kostspielig

Die schiere Menge an Daten und ihre Bedeutung für den Geschäftsbetrieb sind eine große Herausforderung für die Datensicherung: Mehr als drei Viertel der Befragten verzeichneten innerhalb des vergangenen Jahres einen IT-Ausfall. Besonders alarmierend ist der damit einhergehende unwiederbringliche Datenverlust: 27 Prozent der Unternehmen waren infolgedessen nicht in der Lage, ihre Daten mit den vorhandenen Backup-Lösungen wiederherzustellen – doppelt so viele wie noch 2016 (14 Prozent).

Rund drei Viertel der Befragten haben Datensicherheitslösungen von mindestens zwei Anbietern im Einsatz. Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls um 35 Prozent höher als bei Unternehmen, die sich auf einen Anbieter beschränken. Ungeplante Stillstände von Servern und Speichersystemen (43 Prozent) waren in Unternehmen mit Lösungen von zwei oder mehr Backup-Anbietern die häufigste Art von Störungen, gefolgt von Ransomware-Angriffen (32 Prozent) und Datenverlust (29 Prozent).

Auch wenn ungeplante Stillstände deutlich häufiger auftreten, so wird ein Datenverlust doch ungleich kostspieliger. Unternehmen, die mit Stillständen zu kämpfen hatten, verzeichneten in den vergangenen zwölf Monaten eine durchschnittliche Ausfallzeit von 20 Stunden, die im Schnitt auf Kosten von 465.000 Euro (526.845 US-Dollar) geschätzt wurde. Diejenigen, die einen Datenverlust verzeichneten und durchschnittlich mehr als zwei Terabyte an Daten verloren, hatten einen wirtschaftlichen Gesamtschaden von fast 900.000 Euro (einer Million US-Dollar) zu verkraften. Hinzu kommen weitreichende, über das rein Finanzielle hinausgehende geschäftliche Auswirkungen – angefangen bei verlorenem Kundenvertrauen und Verlusten beim Markenwert bis hin zu Einbußen bei der Mitarbeiterproduktivität.

Herausforderungen bei der Datensicherheit

Laut der Studie stehen fast alle Unternehmen (95 Prozent) vor enormen Herausforderungen bei der Auswahl einer Data-Protection-Lösung, die ihren Bedürfnissen entspricht. Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen:

  • Die Komplexität der Konfiguration und des Betriebs von Data-Protection-Software und -Hardware sowie die Kostenexplosion für das Speichern und Verwalten von Sicherungskopien aufgrund des schnellen Datenwachstums (46 Prozent)
  • Der Mangel an Data-Protection-Lösungen für neue Technologien (45 Prozent)           
  • Die Einhaltung von Vorschriften wie die DSGVO (41 Prozent).

Von denjenigen, die Schwierigkeiten hatten, passende Data-Protection-Lösungen für neue Technologien zu finden, gaben mehr als die Hälfte (51 Prozent) an, keine geeigneten Lösungen für die Anwendungsszenarien Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen zu finden, gefolgt von Lösungen für Cloud-native Anwendungen (47 Prozent) und für IoT (40 Prozent). Nur 16 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie mit ihren aktuellen Data-Protection-Lösungen ihre künftigen Herausforderungen bewältigen können.

Die Cloud verändert Datensicherheits-Anforderungen

Dem aktuellen Global Data Protection Index zufolge hat die Nutzung von Public Clouds von 28 Prozent im Jahr 2016 auf 40 Prozent im Jahr 2018 zugenommen. Fast alle Unternehmen, die Public Clouds einsetzen, verwenden diese auch zur Datensicherung. Zu den wichtigsten Anwendungsszenarien gehören:

  • Backup- und Snapshot-Dienste zur Sicherung von Applikationen, die in der Public Cloud mit neuen Anwendungsarchitekturen entwickelt wurden (41 Prozent);
  • Backup von On-Premises-Anwendungen (41 Prozent);      
  • Schutz spezieller SaaS-Applikationen (40 Prozent);
  • Cloud-fähige Versionen lokaler Data-Protection-Lösungen für das Backup von Public-Cloud-Workloads (40 Prozent);   
  • Backup- und Snapshot-Dienste zur Sicherung von Workloads, die in der Public Cloud unter Verwendung von Legacy-Anwendungsarchitekturen entwickelt wurden (38 Prozent).

Für 64 Prozent der Befragten spielen Skalierbarkeitsoptionen bei der Evaluation von Data-Protection-Lösungen für Public-Cloud-Umgebungen aufgrund des wachsenden Datenvolumens eine bedeutende Rolle. So ist für 41 Prozent die Auswahl der richtigen Data-Protection-Infrastruktur und der zugehörigen Services entscheidend, um die Datensicherheit umfassend zu gewährleisten. 40 Prozent halten die Skalierbarkeit von Services angesichts wachsender Public Cloud Workloads für wichtig.

Neue Datenschutzgesetze: Katalysator für leistungsfähige Data-Protection-Lösungen

Datenschutzvorschriften wie die DSGVO sind relativ neu und die langfristigen Auswirkungen auf die Branche werden sich erst nach und nach zeigen. Datenschutzbestimmungen haben sich in Unternehmen aktuell bereits als Schwerpunkt herauskristallisiert, denn 41 Prozent der Befragten stufen die regulatorische Compliance als eine der drei wichtigsten Herausforderungen bei der Data Protection ein.

Weltweit sind nur 35 Prozent der Befragten überzeugt, dass ihre aktuelle Datenschutzinfrastruktur und die Prozesse im Unternehmen den regionalen Vorschriften entsprechen. Diese Einschätzung scheint sich nun auch zu bestätigen. Immerhin zwölf Prozent der befragten Unternehmen berichteten, dass sie als Folge von Ausfallzeiten oder Datenverlusten in den letzten Monaten Strafen zahlen mussten.

„Innovative Technologien wie KI und IoT stehen häufig im Mittelpunkt der digitalen Transformation eines Unternehmens und die dabei entstehenden Daten spielen eine entscheidende Rolle für einen erfolgreichen Transformationsprozess“, erläutert Stefan Trondl, General Manager bei Dell EMC Österreich. „Die Zunahme um 50 Prozentpunkte bei Unternehmen, die umfangreiche Datensicherheitsmaßnahmen nutzen, und die Tatsache, dass die Mehrheit der Unternehmen inzwischen den Wert von Daten erkannt hat, zeigt eines: Wir sind auf einem guten Weg, Daten besser zu nutzen und zu schützen.“


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