Drei wichtige Schritte zur Integration internationaler Fachkräfte

Auf der Suche nach Fachkräften blicken Unternehmen heute oft über die Landesgrenzen hinaus. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der erfolgreichen Integration dieser neuen Mitarbeitenden zu. Welche Herausforderungen sich dabei ergeben und welche Maßnahmen Unternehmen konkret ergreifen können, erklärt Personalmanagement-Spezialist Safeguard Global. [...]

Es ist von entscheidender Bedeutung sicherzustellen, dass sich die Unternehmenskultur im Zuge der Internationalisierung der Belegschaft weiterentwickelt und die verschiedenen kulturellen Präferenzen und Erwartungen einer globalen Belegschaft berücksichtigt. (c) stock.adobe.com/Lomb

Ein globaler Talentpool kann für Unternehmen einen enormen Mehrwert bieten. Talente aus verschiedenen Ländern, Kulturen und mit unterschiedlichem Hintergrund bringen neue Perspektiven, Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die ein Unternehmen kreativer und reichweitenstärker werden lassen. So haben Unternehmen wie facebook oder Snapchat früh erkannt, dass Arbeitskräfte, die mit lokalen Kulturen und Marktdynamiken vertraut sind, einen entscheidenden Beitrag im Unternehmen leisten können. Studien belegen, dass Unternehmen mit einem hohen Grad an Diversität in leitenden Positionen eine um 70 Prozent höhere Erfolgswahrscheinlichkeit haben, neue Märkte zu erschließen und ihre Umsätze zu steigern. Und auch für Jobsuchende sind solche Unternehmen attraktiver. So spielt die Vielfalt der Belegschaft heute für zwei von drei Jobsuchenden eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, ein Stellenangebot anzunehmen.

Unter anderem durch die Möglichkeit des Remote-Arbeitens, wird es Unternehmen heute leichter gemacht, Mitarbeitende – auch aus Nicht-EU-Ländern – zu rekrutieren und einzustellen. Viele Unternehmen werden einen hybriden Ansatz verfolgen, denn nicht für alle Mitarbeitenden ist ein Umzug nach Österreich die passende Option. Angestellte, die vom Ausland aus arbeiten sind hier eine ideale Alternative. Auch dafür ist eine Integration ins Team besonders wichtig. Im Wettlauf um globale Talente müssen Unternehmen sich auch darum bemühen, diese langfristig zu binden. Dazu bedarf es einer Anpassung der HR-Richtlinien, die die Bedürfnisse einer internationalen Belegschaft berücksichtigen. Das betrifft nicht nur gesetzliche Vorgaben für die vertraglichen Rahmenbedingungen, sondern auch die kulturelle Integration ins Unternehmen.

Drei wichtige Schritte für die Integration in die Unternehmenskultur

Eine entscheidende Komponente für die Mitarbeiterbindung ist die Unternehmenskultur. Sie geht über die bloße „Büroatmosphäre“ hinaus und beeinflusst sämtliche Bereiche eines Unternehmens, angefangen bei der Einstellung und Bindung von Personal bis hin zur Innovationskraft und Produktivität. Tatsächlich betrachten 97 Prozent der Fachkräfte die Unternehmenskultur und die Werte des Unternehmens als wichtigsten Faktor. Und Unternehmen, die ihre Kultur aktiv pflegen, binden 40 Prozent mehr Mitarbeiter an sich, und zufriedenere Mitarbeiter sind auch nachweislich produktiver – um genau zu sein, um 12 Prozent. Daher ist es von entscheidender Bedeutung sicherzustellen, dass sich die Unternehmenskultur im Zuge der Internationalisierung der Belegschaft weiterentwickelt und die verschiedenen kulturellen Präferenzen und Erwartungen einer globalen Belegschaft berücksichtigt. Doch wie kann das gelingen? Die folgenden drei Schritte sollten unternehmen für die Integration neuer Mitarbeiter unbedingt berücksichtigen – umso mehr, wenn diese aus anderen Ländern oder Kulturräumen kommen.

Förderung des Zugehörigkeitsgefühls

Die verstärkte Einstellung internationaler Fachkräfte bedeutet eine vielfältigere Beschäftigungstruppe. Für HR-Abteilungen bedeutet das: Sie müssen ihre bisherige Onboarding Strategie überdenken und Maßnahmen ergreifen, die vor allem auf die soziale Integration zielen und eine Kultur zu schaffen, in der sich die Mitarbeitenden aus aller Welt wohl- und gestärkt fühlen. Dazu gehören die Anerkennung und Belohnung der Mitarbeiter für ihre Arbeit, die Förderung der Interaktion zwischen Teammitgliedern, Managern und Führungskräften sowie die Unterstützung neuer Mitarbeitenden durch ihre Kollegen, um sicherzustellen, dass sie alles haben, was sie benötigen, um ihre Arbeit erfolgreich zu erledigen. All dies geht über das einfache Einarbeiten hinaus und ist entscheidend dafür, dass die Mitarbeiter aus aller Welt in ihrem neuen Job schnell Fuß fassen und sich gut integriert fühlen.

Offene und transparente Kommunikation

Darüber hinaus ist eine transparente Kommunikation notwendig. Ein offener Informationsaustausch, auch über Sprach- und Zeitzonen hinweg, trägt nicht nur dazu bei, dass Informationen nicht in Silos stecken bleiben. Es gibt den neuen Teammitgliedern Orientierung, wenn klar kommuniziert wird, was von ihnen erwartet wird. Eine Möglichkeit, die Transparenz von Informationen zu fördern, besteht darin, sie öffentlich zu teilen. Anstelle direkter, individueller Nachrichten könnten unternehmens- oder teamweite Kommunikations- sowie offene Instant-Messaging-Kanäle unterstützen. Zusätzlich können Vernetzungen im Intranet oder den Social Media-Plattformen eines Unternehmens gefördert werden.

Diversity Management in einer globalen Belegschaft

Wenn ein Unternehmen die Vielfalt an Fähigkeiten und Eigenschaften innerhalb einer Belegschaft nutzen möchte, verlangt das im Gegenzug, diese diversen Talente zu schätzen und sicherzustellen, dass individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Es ist Aufgabe der Personalabteilung dafür zu sorgen, dass Diversität im Unternehmen aktiv gelebt werden kann, und dass Fairness und Gleichberechtigung im Unternehmen herrschen. Ein offenes Ohr für unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen sowie die individuellen Bedürfnisse der multikulturellen Belegschaft sind eine wichtige Basis für kreatives und innovatives Arbeiten.


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