Drone Risk Austria: Neues Tool zur Planung von Drohnenflügen

Die FH Kärnten entwickelt im Projekt „Drone Risk Austria“ gemeinsam mit dem Wetterdienst UBIMET, der Austro Control und FREQUENTIS ein Werkzeug zur Risikobewertung von Drohnenflügen. Digitale Geodaten und Wetterdaten spielen dabei eine Schlüsselrolle. [...]

Das “Drone Risk Austria” Forschunsgteam: G. Paulus (Geoinformation FH Kärnten), T. Lutz (FEQUENTIS AG), D. Strelnikova (Geoinformation FH Kärnten), D. Meier (UBIMET GmbH), K.-H. Anders (Geoinformation FH Kärnten), K. Gäbler (Austro Control), G. Lippitsch (Austro Control), P. Schmaderer (Ubimet GmbH). (c) Drone Risk Austria

Allein in Österreich gibt es laut Schätzungen mittlerweile 100.000 unbemannte Luftfahrtsysteme (UAS) also Drohnen, in der EU sind es etwa 1,5 Millionen. Kommerzielle Lufttaxis, dringende Arzneimitteltransporte, Infrastrukturinspektionen, Gewässervermessungen, Landwirtschaftsanwendungen und Paketdrohnen werden sie künftig zum Alltagsphänomen machen.

„Die Integration von Drohnen in den Luftraum setzt einen hohen Automatisierungsgrad des Luftverkehrsmanagements sowie der Risikobewertung von Drohneneinsätzen voraus“, sagt Michael Holzbauer vom Flugsicherungsspezialisten FREQUENTIS. Die EU arbeitet derzeit an der Automatisierung des Luftverkehrsmanagements (UTM – UAS Traffic Management), um möglichst vielen Drohnen einen sicheren Zugang zum europäischen Luftraum zu ermöglichen. Dafür erließ sie im Juni 2019 auch neue Rechtsvorschriften für alle Mitgliedsstaaten.

Air Traffic Management für Drohnen

In dem mit November gestarteten Projekt „Drone Risk Austria“ entwickelt die FH Kärnten gemeinsam mit dem privaten Wetterdienst UBIMET, der Flugsicherung Austro Control und FREQUENTIS eine Online-Plattform zur Unterstützung der Risikobewertung von Drohnenflügen gemäß der einschlägigen EU-Vorschriften. Im Endausbau soll das System automatisiert digitale Risikoinformationen an ein Air Traffic Management (ATM) für Drohnen liefern.

Risikofaktoren Boden – Luft – Wetter

Essentiell für die Einsatzplanung von Drohnen ist neben der Bewertung der Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit einem Luftfahrzeug (Luftrisiko) oder einem Objekt am Boden (Bodenrisiko) auch das Wetterrisiko. „Ein Sturm oder ein Gewitter kann den Flug einer Drohne verunmöglichen, wobei der Einfluss des Wetters je nach Größe und Gewicht des Flugobjekts natürlich stark variiert“, erläutert Gernot Paulus, Projektleiter von „Drone Risk Austria“ an der FH Kärnten.

Aufgabe des interdisziplinären Konsortiums wird es sein, die Integration von Geodaten am Boden und aus dem Luftverkehr mit Wetterdaten in die Risikobewertung eines Drohneneinsatzes zu erforschen. „Besonders relevant erscheint uns die Definition von No-Fly-Zones für Drohnen auf der Grundlage von wetterbasiertem Geofencing“, sagt UBIMET CEO und Mitgründer Manfred Spatzierer, der auch die F&E-Abteilung des Unternehmens leitet. „Dabei geht es um das Abstecken von Bereichen, die anhand der Kombination von hochpräzisen Geo- und Wetterdaten zu riskant für den Flugbetrieb von Drohnen sind“, so Spatzierer.

Dynamische Datenblase

„Idealerweise bewegt sich die Drohne eingebettet in einer Sphäre aus digitalen Echtzeit-Risikodaten, um an jedem beliebigen Punkt ihrer Flugbahn die Boden-, Luft- und Witterungsbedingungen perfekt ins Routenmanagement einfließen zu lassen“, skizziert Paulus die Vision von „Drone Risk Austria“. Damit leistet es einen großen Beitrag zur Entwicklung eines einheitlichen, sicheren europäischen Luftraums für Drohnen (U-Space), stärkt die Sicherheit für ihren Betrieb und schützt unsere Bevölkerung.

“Drone Risk Austria” wird im Rahmen des FTI – Programms „Take Off“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert. Das Gesamtprojektvolumen beträgt 238,344 Euro. Die Projektbegleitung und Förderungsabwicklung erfolgt durch die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*