Bereits zum zweiten Mal lud die DSAG zu den Personaltagen ein. Nach der gelungenen Premiere 2022 in Berlin fand der Fachkongress für IT- und HR-Verantwortliche diesmal in Osnabrück statt. Insgesamt 900 Personen kamen am 4. und 5. Juni 2024, um in zwei Keynotes, 48 Vorträgen und einer Ausstellung mit 31 Partnern neue Horizonte im Personalwesen zu erschließen. [...]
„Wir freuen uns über den riesigen Zuspruch und das positive Feedback, das uns bereits in den Gesprächen vor Ort erreicht hat“, sagt Hermann-Josef Haag, DSAG-Fachvorstand Personalwesen & Public Sector (DSAG steht für Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V.). „Wir wollten einen praxisorientierten Fachkongress bieten, der die Veränderungen im Personalwesen im Kontext von demografischem Wandel, Globalisierung und Digitalisierung in den Blick nimmt. Dabei sollten die Inhalte sowohl aus HR-Sicht als auch im Kontext von IT beziehungsweise der technischen Anforderungen beleuchtet werden. Das ist uns gelungen. Unsere Veranstaltung hat genau den Kern getroffen und die in den HR-Abteilungen heiß diskutierten Themen fokussiert. Somit blicken wir auf zwei sehr erfolgreiche Tage zurück, mit denen wir dem Personalwesen der Zukunft gemeinsam ein gutes Stück nähergekommen sind.“
KI im Mittelpunkt
Inhaltlich war vor allem KI das bestimmende Thema. Dabei ging es nicht nur um mögliche Lösungen, sondern vorrangig darum, KI überhaupt zu verstehen. „Um die Technologie sinnvoll für die HR-Arbeit nutzen zu können, ist der erste Schritt, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Welche KI-Arten gibt es? Welche Modelle eignen sich für meine Aufgaben am besten? Und wie trainiere ich sie, damit sie meine Bedarfe erfüllen? Dazu gab es viele aufschlussreiche Praxisbeispiele in den Vorträgen – darunter zu Large Language Models, die bereits bei der Generierung von automatisierten Antworten oder Briefen unterstützen können“, so Hermann-Josef Haag. „Auf der anderen Seite muss uns klar sein: Wenn wir Personaldaten verarbeiten, muss der Datenschutz sichergestellt sein. Und: KI ist nur so gut wie die Daten, mit denen wir sie füttern. Das heißt, sie kann auch mal daneben liegen.“
Von SAP SuccessFactors bis Green HR
Für Klarheit und erfreuliche Nachrichten sorgte SAP rund um SAP SuccessFactors. „Der nun deutlich erweiterte Funktionsumfang zeigt: Der Walldorfer Softwarekonzern hat in seine Lösung investiert“, resümiert Hermann-Josef Haag. So lassen sich zum Beispiel Änderungen an der Konfiguration – wie aus der bekannten ERP-Welt – mithilfe eines Transportsystems auf andere Instanzen übertragen. Das schafft mehr Sicherheit für einen synchronen Stand der Konfigurationen auf den Systemen. Mühevolles Übertragen von Hand gehört damit der Vergangenheit an.
Ein ebenso wichtiges Signal: Die klare Einordnung von SuccessFactors und HCM for S/4HANA (H4S4). „SAP hat auf der DSAG-Veranstaltung ganz deutlich gemacht, dass SuccessFactors das führende System ist, um den strategischen HR-Part abzudecken“, erklärt Hermann-Josef Haag. „Für den kompletten regulatorischen bzw. lokal betriebenen Teil wird heute und auch künftig H4S4 gebraucht. Das ist eine wichtige Botschaft.“
Weitere wertvolle Impulse gab es an den beiden Tagen unter anderem zu datengesteuerter HR. „Hier lautete die Botschaft: Das A und O ist die Datenqualität und die Art und Weise, wie wir die Datenmodelle zur Visualisierung dieser Informationen bauen“, fasst Hermann-Josef Haag zusammen. „Und auch das Thema Nachhaltigkeit wurde breit behandelt. Erstens, da es für Arbeitgeber als Attraktivitätsfaktor eine immer größere Rolle spielt. Und zweitens, weil Unternehmen zunehmend in der Pflicht sind, ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung im Sinne der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zu übernehmen.“
Volles Programm, umfangreiche Inhalte
Es waren also zwei gut gefüllte Kongresstage. Den Rahmen bildeten die beiden Keynotes. Stefan Scheller, Gründer von Persoblogger, eröffnete mit einem Beitrag zu „HR-Trends – worauf sich Personalverantwortliche einstellen sollten“. Er appellierte eindringlich an Führungskräfte, alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten und Fähigkeiten passgenau und systematisch einzusetzen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dazu zählt für ihn vor allem das Investment in bestehende Mitarbeitende: sie zu binden und weiterzuentwickeln. Jochen A. Rotthaus, bekannt aus Profisport und Medien, schloss mit einem Blick auf zeitgemäßes Leadership. Der ehemalige Geschäftsführer des TSG 1899 Hoffenheim schilderte, wie er den Fußballclub für SAP-Gründer Dietmar Hopp zum Bundesligisten entwickelte, und welche Rolle dabei Leidenschaft, Emotionen und Professionalität spielten. Dazwischen konnten die Teilnehmenden unter insgesamt 48 abwechslungsreichen Vorträgen wählen. „Wir wollten die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Herausforderungen möglichst alle beleuchten“, erklärt Haag. Um sie in den zwei Tagen abbilden zu können, fanden immer sechs Sessions parallel statt. „So hatten die Teilnehmenden zeitweise die Qual der Wahl. Das hat der Veranstaltung allerdings keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Die Vorträge waren allesamt voll. Die Pausen wurden genutzt, um sich gegenseitig upzudaten..“
Ebenso wertvoll: „Die Gespräche mit den Ausstellern – insgesamt 31 waren vor Ort – mit Anwenderunternehmen, den IT-Dienstleistern und all den Vertretern und Vertreterinnen aus der HR-Welt, so Haag. „Ich habe für mich zahlreiche neue Impulse und Kontakte mitgenommen und bin überzeugt, dass es der Community an den beiden Tagen ebenso ging. Deshalb ist es bereits beschlossene Sache: Die nächsten DSAG-Personaltage werden kommen.“
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