DSAG: Starke Nachfrage nach SAP-Produkten in Österreich

In der DACH-Region planen für 2015 die Mitgliedsunternehmen der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) um 3,5 Prozent mehr in ihre IT zu investieren. So das Ergebnis der 12. DSAG-Investitionsumfrage. In Österreich ist die Investitionsbereitschaft in die IT mit einem Minus von 2,8 Prozent leicht rückläufig. Bei den Ausgaben für SAP-Produkte liegen die österreichischen Unternehmen jedoch mit 9,4 Prozent um fast 50 Prozent über dem DACH-Wert von 5,4 Prozent. [...]

Zu den Top-Themen in Bezug auf die IT-Planung gehören bei den österreichischen DSAG-Mitgliedern die mobilen Anwendungen mit 50 Prozent (DACH: 39 Prozent) bei laufenden Projekten. Gefolgt von Analytics mit 48 Prozent (DACH: 44 Prozent) und der Konsolidierung/Harmonisierung mit 38 Prozent (DACH: 53 Prozent). Bei den bereits abgeschlossenen Projekten führen die Konsolidierung/Harmonisierung mit 19 Prozent (DACH: 10 Prozent) weit vor den Mobilen Anwendungen mit 5 Prozent (DACH: 10 Prozent).

Was die geplanten Investitionen in konkrete Anwendungen anbelangt, liegen bei den österreichischen DSAG-Mitgliedern die On-Premise-Lösungen wie SAP ERP, CRM, SRM, etc. mit 52 Prozent gleichauf mit dem DACH-Wert. Es folgen Analytics mit 38 Prozent (DACH: 32 Prozent) sowie mit jeweils 33 Prozent mobile Anwendungen (DACH: 35 Prozent) und die Modernisierung der Benutzeroberflächen (DACH: 32 Prozent).

Langsam Fahrt aufnehmen werden mit jeweils 19 Prozent die Themen Cloud/Software as a Service (DACH: 17 Prozent) und Industrie 4.0/Internet-of-Things (DACH: 11 Prozent). „Für die österreichischen Mittelständler ist die Cloud noch weit weg. Kleinere Unternehmen sehen darin aktuell schon eher ein Thema“, kommentiert Wolfgang Honold, DSAG-Vorstand für Österreich.

In HANA zu investieren, können sich für 2015 gar nur 9,5 Prozent der österreichischen Umfrageteilnehmer vorstellen. Das ist knapp die Hälfte des DACH-Werts von rund 18 Prozent. „HANA ist eine strategische Entscheidung, die mit Investitionen verbunden ist. Vielerorts sind Architekturen und Applikationen im Einsatz, die dafür abgelöst werden müssten. Daher sind österreichische Unternehmen in diesem Punkt noch etwas zurückhaltend“, interpretiert Wolfgang Honold das Ergebnis.

BESTEHENDE GESCHÄFTSPROZESSE HABEN VORRANG
Die Investitionsplanung was neue Geschäftsprozesse anbelangt liegt in Österreich mit rund 19 Prozent nur knapp unter dem DACH-Wert von 20 Prozent. Für bestehende Geschäftsprozesse und Rollouts wollen die österreichischen Unternehmen hingegen mit rund 39 Prozent ihres Budgets 2 Prozent mehr investieren, als im DACH-Vergleich (37 Prozent).

Marco Lenck, DSAG-Vorstandsvorsitzender, fasst die aktuelle Situation bei den SAP-Anwendern zusammen. „Es gibt Vorreiter unter den DSAG-Mitgliedern, die sich mit innovativen Geschäftsprozessen beschäftigen. Der Großteil ist jedoch noch mit den klassischen Themen rund um SAP-ERP befasst. SAP muss für beide Zielgruppen weiterhin adäquate Lösungen bereitstellen. Dafür setzen wir uns ein.“

Insgesamt nahmen 256 CIOs, CCC-Leiterinnen und -leiter und Unternehmensvertreter aus DSAG-Mitgliedsunternehmen im deutschsprachigen Raum an der Online-Umfrage im Dezember/Januar 2014/2015 teil. Befragt wurde jeweils ein Ansprechpartner pro Unternehmen. Die meisten Teilnehmer (50 Prozent) kommen aus Unternehmen zwischen 1.000 und 4.999 Mitarbeitern. Aus der Schweiz nahmen 24, aus Österreich 21 Unternehmen teil. (pi)


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