Mit Herbst 2015 startet an der FH St. Pölten der Bachelorstudiengang Smart Engineering of Production Technologies and Processes. Mit dem Studium gibt es erstmals auch in Ostösterreich ein duales Studium. [...]
Die Digitalisierung der Lebenswelten und der Einzug von neuen IKT und Medientechnologien bringen umfassende Veränderungen für die Industrie mit sich – zusammengefasst unter Begriffen wie der vierten industriellen Revolution, Industrie 4.0, Advanced Engineering oder Smart Factory. Die FH St. Pölten begegnet dieser Entwicklung mit dem geplanten Studiengang Smart Engineering of Production Technologies and Processes.
Eine Besonderheit ist die Organisation als duales Studium, bei dem Praxis- und Ausbildungsblöcke in kooperierenden Unternehmen als fixe Bestandteile in das Curriculum integriert sind. „Firmen und die Fachhochschule bilden gemeinsam aus. Das ist ähnlich wie bei einer Lehre durch Unternehmen und Berufsschulen, nur hier auf Hochschulniveau. Damit verbindet der Studiengang Studium und Beruf noch enger als herkömmliche berufsbegleitende Studiengänge“, erklärt Franz Fidler, Leiter des bestehenden Studiengangs Digitale Medientechnologien an der FH St. Pölten und Leiter des Entwicklungsteams für den neuen Studiengang Smart Engineering.
ZWEI VARIANTEN
Mit dem Studiengang bietet die FH St. Pölten eigenen Angaben zufolge den ersten Studiengang nach einem dualen Ausbildungskonzept im Osten Österreichs an. Für den neuen technisch-ingenieurwissenschaftlichen Studiengang stehen 30 Anfänger-Studienplätze pro Jahr zur Verfügung – im Vollausbau also Plätze für insgesamt 90 Studierende. Das duale Studium kann sowohl in einer sechssemestrigen als auch in einer siebensemestrigen Variante absolviert werden – letzteres um Studium, Berufs- und Privatleben besser vereinen zu können. Ein Drittel der Lehrveranstaltungen wird auf Englisch abgehalten.
Basis des dualen Studiengangs sind kooperierende Firmen. Sie stellen die Praktiumsplätze für die Ausbildung zur Verfügung. Bewerber, die das Studium absolvieren wollen, können entweder bereits bei diesen Unternehmen arbeiten oder sich bei einer der kooperierenden Firmen bewerben. Basis dafür ist ein Kooperationsvertrag zwischen Unternehmen und FH. Derzeit sucht die FH St. Pölten noch weitere kooperierende Firmen. Interessierte Firmen werden eingeladen, sich zu melden.
Die Studierenden von Smart Engineering werden zur Konzeption, Evaluierung, Entwicklung und Umsetzung von Technologien und Prozessen im industriellen Produktionssektor ausgebildet: Sie arbeiten als Experten in klassischen Bereichen des Anlagenbaus, der Fertigung und Produktion, der Produktionslogistik, der technischen Informatik, der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, der Industrial Security und in kooperierenden Branchen sowie als Schlüsselkräfte in den angrenzenden Fachgebieten der Mechatronik, des Maschinenbaus, der Simulation und der Elektrotechnik/Elektronik.
Durch den Fokus auf selbstständiges Arbeiten in unterschiedlichen Teamsituationen während der Ausbildung werden die Absolvent vorrangig im technischen Projektmanagement und im Prozessmanagement im Bereich der industriellen Produktion tätig sein. Studierende können aus zwei Schwerpunkten wählen: „Smart Manufacturing“ für den Bereich der Fertigung, Produktionsoptimierung und Mensch-Maschinen-Interaktion sowie „Smart Automation“ für den Bereich der vernetzten industriellen Produktion und der Industrial Security bei unternehmensinternen und -externen Produktionsabläufen. (pi)
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