Duet Display ist eine praktische App, mit der sich das iPad in einen Zweitbildschirm verwandelt. Bonus: Mit den neusten Updates lässt sich darauf sogar die Touch Bar nutzen. [...]
Mit Duet Display lässt sich das iPad beim MacBook oder iMac als Zweitbildschirm einsetzen. Die Idee ist nicht ganz neu. Mit Apps wie AirDisplay 2 oder iDisplay stehen schon länger ähnliche Apps zur Wahl. Ein Vorteil hat man mit Duet Display: Die App setzt auf Kabelverbindung, was die Latenz etwas erträglicher macht. Das Tablet verbindet man per Lightning-Kabel mit dem MacBook. Mit dem neusten Updates der App ist es auch möglich, die Touch Bar auf das iPad zu holen, die sonst nur den neusten MacBooks vorbehalten ist.
Voraussetzung: Auf dem iMac oder MacBook ist muss macOS Sierra in der Version 10.12.2 oder höher installiert sein. Kompatibel ist gemäss Rücksprache mit den Entwicklern jedes Apple-Tablet (mit mindestens iOS 8). Die ganze Sache hat nur einen Haken: Die App ist mit rund 10 Franken recht teuer. Taugt sie auch was? Wir haben den Test gemacht.
Erste Schritte: Die Ersteinrichtung ist recht unkompliziert. Auf dem Mac laden Sie sich die kostenlose Begleit-App von dieser Seite herunter. Auf dem iPad benötigen Sie die zehn Franken teure Duet Display App aus dem App-Store. Die Art des Lightning-Kabels soll keine Rolle spielen. Wir haben in unserem Test ein 30-Pin-Kabel genutzt, wie es seit dem iPhone 6 mitgeliefert wird. Nachdem man die Duet-App auf dem iPad geöffnet hat, kann es ein paar Sekunden dauern, bis sich die beiden Apple-Geräte übers Lightning-Kabel gefunden haben. Funktioniert alles, poppt auf dem MacBook in der oberen Menüleiste ein kleines D-Symbol auf. Einmal darauf geklickt, hat man nun die Wahl zwischen einer Display-Spiegelung oder Bildschirmerweiterung. Man kann auch einstellen, ob man die Bildschirmauflösung des iPads zugunsten der Retina-Darstellung nachschärfen möchte. Das kann aber ein wenig an der Performance nagen.
Im Betrieb erwies sich die Tablet-Bildschirmerweiterung als praktisch: Beispielsweise dann, wenn man geschäftlich viel unterwegs ist und im Hotel vom Zweit-Bildschirm etwas abtippen oder vergleichen möchte. Die Touch-Sensitivität war auch auf dem kleinen iPad noch gegeben, um schnurstracks von einer Menübar zur anderen zu gelangen. Ob die Touch Bar ein Gimmick ist, oder nicht: Darüber scheiden sich die Geister: Hauptsache, man hat sie jetzt, und das in unserem Test auch auf einem älteren MacBook Pro (2011). Man darf sich aber auf neue Programmfunktionen freuen. Soeben wurde auch die MacOffice-Suite um Touch-Bar-Funktionen angereichert, und es dürften noch noch mehr Programme folgen.
Hinweis: Taucht die virtuelle Touch Bar im unteren Anzeigebereich des iPads nicht auf, gibt es zwei Ursachen. Entweder ist macOS Sierra nicht auf dem aktuellen Stand (in unserem Test scheiterte es mit den Beta-Versionen) oder Sie haben im Einstellungsmenü der Desktop-App die Touch-Bar-Funktion noch nicht eingeschaltet.
Fazit
Duet Display hält, was es verspricht. Die App reagiert flink und ist schnell installiert. Ein wenig happig ist der Preis von zehn Franken. Vielreisende mit Produktivitätsdrang sollten sich die App näher anschauen. Ansonsten empfiehlt es sich, auf einen Rabatt zu warten.
*Der Autor Simon Gröflin ist Redakteur von PC-Tipp.
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