Wie gelingt es, im Zeitalter von Digitalisierung, mobilem Arbeiten und zunehmender Datenflut IT-Sicherheit zu gewährleisten? Sind die eigenen Systeme heute überhaupt ausreichend geschützt und welche Bedrohungen lauern jetzt und in Zukunft? Bestsellerautor Thore D. Hansen, bekannt durch seine Wirtschafts-Datenspionage-Thriller "Silent Control" und "Quantum Down", war Gast beim T-Mobile Breakfast und lieferte seine Sicht zu Status und Zukunft von IT-Security. [...]
Wir sind heute abhängig wie nie zuvor, dass die IT, Internet und die Mobilfunknetze funktionieren. Ob in der Finanzwelt, im Gesundheitswesen, im Handel oder der Industrie. Ohne IT und Internet läuft heute gar nichts mehr, ein Ausfall hat zum Teil katastrophale Folgen. Das machte Hansens Vortrag einmal mehr bewusst. „Ich habe etwa schon 2007 einen kompletten GPS-Ausfall in San Diego erlebt – das öffentliche Leben kam dabei total zum Erliegen“, schildert Hansen drastisch. Schlimm wird es, wenn Hacker bei „connected cars“ dafür sorgen, dass diese auf einmal anders fahren als geplant, die Banken- und Finanzwelt durch gezielte IT-Angriffe auf den Kopf gestellt wird oder Gesundheitsdaten plötzlich falsch sind.
DREI GROSSE BEDROHUNGEN
Hansen sieht im Wesentlichen drei Bedrohungen der IT-Security: die Hyperkomplexität der technologischen Entwicklung in Verbindung mit rasantem Innovationsdruck, die steigende Bedrohung durch Hacker und die Zunahme gezielter Angriffe und Wirtschafts-Spionage und die Verletzung der Privatsphäre. „Es gibt heute auch viel zu viel schlecht programmierte Software, das ist gut für die Hacker, aber schlecht für die Unternehmen, denn die Prävention vor Bedrohungen wird immer schwieriger“, stellte Hansen klar. Manche Unternehmen würden daher schon zu sehr drastischen Schutzmaßnahmen greifen. „Ich war vor drei Wochen bei einem Biotech Unternehmen, das sich durch einen faradaysche Käfig über das gesamte Gebäude komplett absichert. Damit kommen Mobilfunkstrahlen weder in das Unternehmen hinein noch hinaus“, erzählte Hansen.
ANGRIFFE STEIGEN – HACKER HABEN ES LEICHT
Die schlechte Nachricht ist: Die Wirtschafts-Spionage wird weiter massiv ansteigen und die Mobilfunknetze werden noch mehr angegriffen, so Hansens Prognose. Organisierte Kriminalität sei zudem so leicht zu bewerkstelligen wie nie zuvor: „Man muss heute gar nicht mehr programmieren können, ich kann schon um 200 US Dollar ein Tool kaufen, mit dem ich jeden Facebook Account knacken kann“, meinte Hansen. Auch die Angriffswerkzeuge selbst würden immer raffinierter. Hansens Tipp an die zahlreich zuhörenden Unternehmer: „Kaufen Sie sich ja nicht jede neue Software, schauen Sie regelmäßig: wo stehen wir in punkto IT-Security und sichern Sie sich mit einem starken IT-Security-Partner ab“.
Aber auch die Gesellschaft selbst wird zunehmend bedroht: Dinge wie Identitätsdiebstahl und der Missbrauch von persönlichen Daten werden zunehmen, sagte Hansen voraus. „Wir müssen davon ausgehen, dass langfristig ein Großteil unserer persönlichen Daten nicht privat gehalten werden kann. Entsprechend ist Vorsorge nötig. Der höchstmögliche Schutz dabei ist immer noch das eigene Verhalten“, appellierte Hansen schließlich an die eigene Verantwortung. Biometrische Verfahren könnten in Zukunft die eigene Identität besser schützen als die traditionelle Login-Password-Methode bzw. wären eine Möglichkeit der eindeutigen Authentifizierung.
SECURITY-PARTNER STEHEN BEREIT
Helfen können sich Unternehmen mit „einem IT-Gesamtkonzept, das neben wirksamen Schutzmaßnahmen auch frühzeitig hilft, Security-Probleme zu erkennen und zu behandeln“, unterstrich Thomas Masicek, Leiter des Security-Teams bei T-Systems. Gemeinsam mit T-Mobile bietet T-Systems allen Business-Kunden IT-Security-Unterstützung an. Erster Schritt dabei ist ein Security-Assessment, „dabei liefern wir dem Unternehmen in wenigen Tagen eine Bestandsaufnahme und klare Entscheidungsgrundlage, danach sind konkrete IT-Security-Vorschläge möglich“, fasste Masicek zusammen. Ein Security-Assessment ist ab 2.500 Euro zu haben. Aktuelle Information, welche Bedrohungen gerade live ablaufen, liefert etwa die Website http://www.sicherheitstacho.eu. Das Portal zeigt Statistiken aus dem Frühwarnsystem der Deutschen Telekom, weltweit sind dazu 180 Sensoren eingesetzt.
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