Dynamisches Zeitfenster-Management

Zur koordinierten Be- und Entladung der Kundenfahrzeuge setzt die Lufthansa Cargo AG an Europas größtem Umschlagspunkt für Luftfracht in Frankfurt auf das dynamische Zeitfenster-Management-System "Direct Ramp" von EURO-LOG. [...]

Täglich bearbeitet Lufthansa Cargo am Standort Frankfurt rund 1.400 Aufträge und koordiniert die Be- und Entladung der Lkws an über 90 Rampen. Die Koordination der Aufträge im Import und Export am Verteilzentrum in Frankfurt war vor der Einführung von „Direct Ramp“, der Zeitfenstermanagement-Lösung von EURO-LOG, mit hohen manuellen Aufwänden verbunden, da kein IT-gestütztes System zur automatisierten Steuerung der Prozesse vorhanden war. Die Zuweisung und Freigabe der Rampen für Frachtanlieferungen und -abholungen der Kunden sowie für die Road Feeder Services (RFS) erfolgte manuell nach Ankunft der jeweiligen Fahrzeuge.
Heute ist eine übergreifende Transparenz über die Ein- und Ausfahrt der einzelnen Lkws und deren Verweildauer auf dem Gelände hergestellt. Dadurch können die Ressourcen und auch die Parkplätze optimal genutzt werden. Durch die nun vorhandene Ankunftsavisierung der Lkws besteht die Möglichkeit zur Vorabplanung. Die Be- und Entladungen der über 600 Lkws pro Tag können heute deutlich besser koordiniert werden. Personal und Infrastruktur werden dank hoher Datenqualität und Klarheit über die Sendungsstruktur im Voraus geplant. Auch in Stoßzeiten werden Kapazitätsengpässe und lange Durchlaufzeiten vermieden.
Das dynamische Zeitfenstermanagement „Direct Ramp“ ermöglicht eine Senkung der Prozesskosten und eine höhere Planungsgenauigkeit. Zeitfenster, Rampen und Parkplätze können bereits im Voraus geplant werden, sodass Stoßzeiten entschärft werden. Das System bezieht aber auch die tatsächliche Auslastung mit ein und reagiert flexibel auf Veränderungen. Auf Basis der Voranmeldung der Kunden bzw. des aktuellen Flugplans besteht bereits im Voraus Klarheit über die Lkw-Verkehre. Allerdings kann jederzeit kurzfristig in die Planung eingegriffen werden.
Die Steuerung und Zuordnung der Rampen erfolgt dynamisch, da das System keine starren Zeitfenster vergibt. Dadurch kann Lufthansa Cargo sowohl für sich als auch für ihre Kunden optimal planen. Durch die Anbindung an das System haben die Kunden von Lufthansa Cargo eine höhere Transparenz. Sie können ihre Transporte besser organisieren und haben eine Übersicht der aktuellen Situation an den Laderampen. Dabei werden z.B. aufgrund der avisierten Frachtmenge und des notwendigen Ladeequipments für jeden Slot die erwarteten Ladezeiten berechnet.
Für die Mitarbeiter von Lufthansa Cargo ist durch die farbliche Visualisierung auf einen Blick ersichtlich, bei welchen Transporten es zu Verzögerungen kommt und wie die aktuellen Wartezeiten sind. Die Umplanung unterstützt das System anhand von Prioritäten. Ergänzend werden noch die Zeiten für Dokumentationsvorgänge hinzugefügt, sodass die gesamte notwendige Zeitdauer im Vorfeld bekannt ist. Das vermeidet lange Wartezeiten auf einen Platz an der Rampe. Bei Abweichungen werden die Kunden von Lufthansa Cargo in Echtzeit informiert.
Zeitfenster können im Import und im Export sowohl von Mitarbeitern der Lufthansa Cargo vergeben als auch von den Kunden manuell über das Internet oder über eine Schnittstelle gebucht werden. Das System überprüft und bestätigt die Anfragen automatisiert. Alle Beteiligten haben Zugriff auf ein einheitliches System. Zeitaufwendige, manuelle Dateneingaben sind nicht mehr notwendig, da die Sendungsdaten (AWBs) aus den bestehenden Systemen integriert werden.
Bei der Belegung der Rampen bezieht das System relevante Informationen wie die Art des Transports (Import/Export), die Frachtmenge und die Anliefer- bzw. Abholmenge mit ein und weist den Lkws ein Zeitfenster an einer Rampe mit ausreichender Kapazität zu. Dabei priorisiert die Lösung intelligent und automatisiert, sodass beispielsweise zeitkritische Lieferungen bevorzugt verladen werden. Auch das Parkplatzmanagement ist Bestandteil des Systems, damit die begrenzte Anzahl der Parkplätze optimal genutzt werden kann.
„Wir haben uns für diese Zeitfenstermanagement-Lösung entschieden, weil EURO-LOG unsere Prozesse am besten verstanden hat. Das System überzeugt nicht nur uns. Auch unsere Kunden sind sehr zufrieden, weil Zeitfenster flexibel und kurzfristig vergeben werden“, sagt Selina Sauer, Projektleiterin Direct Ramp bei Lufthansa Cargo AG.

Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*