Dynatrace: CISOs sehen zu viele App-Schwachstellen

Laut einer Dynatrace-Studie ist für 79 Prozent der CISOs kontinuierliches Runtime Vulnerability Management entscheidend, um mit der wachsenden Komplexität moderner Multi-Cloud-Umgebungen Schritt zu halten. [...]

Foto: dynatrace.com

Dynatrace hat eine weltweite Studie unter 1.300 Chief Information Security Officers (CISOs) in großen Unternehmen veröffentlicht. Ein zentrales Ergebnis: Die Geschwindigkeit und Komplexität, die durch den Einsatz von Multi-Cloud-Umgebungen, mehreren Programmiersprachen und Open-Source-Softwarebibliotheken entstehen, erschweren das Schwachstellen-Management. 75 Prozent der CISOs geben an, dass trotz mehrschichtiger Sicherheitsvorkehrungen Lücken bestehen, die zu Schwachstellen im Produktivbetrieb führen können.

Dies unterstreicht die wachsende Notwendigkeit, Observability und Sicherheit miteinander zu verbinden. Dadurch erhalten Unternehmen eine effektivere Möglichkeit, Schwachstellen in der Runtime zu verwalten und Angriffe in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren.

Drei Ergebnisse der Studie:

  • 69 Prozent der CISOs sagen, dass das Schwachstellen-Management schwieriger geworden ist, aufgrund der stärkeren Notwendigkeit, die digitale Transformation zu beschleunigen.
  • Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der CISOs glauben, dass ein automatisches, kontinuierliches Runtime-Schwachstellen-Management der Schlüssel ist, um die Lücke in den Fähigkeiten bestehender Sicherheitslösungen zu schließen. Allerdings verfügen nur 4 Prozent der Unternehmen über Echtzeit-Transparenz bei Runtime-Schwachstellen in containerisierten Produktionsumgebungen.
  • Nur 25 Prozent der Sicherheitsteams haben in Echtzeit Zugriff auf einen genauen, ständig aktualisierten Bericht über jede in der Produktion laufende Anwendung und Codebibliothek.

Bernd Greifeneder, Chief Technology Officer bei Dynatrace:

„Diese Ergebnisse unterstreichen, dass Sicherheitsteams immer wieder Schwachstellen übersehen, unabhängig davon, wie robust ihre Abwehrmechanismen sind. Sowohl neue Anwendungen als auch stabile Legacy-Software sind anfällig für Schwachstellen, die in der Produktion zuverlässiger erkannt werden. Log4Shell war das Aushängeschild für dieses Problem, und es wird in Zukunft zweifellos weitere solche Szenarien geben.

Offensichtlich mangelt es den meisten Unternehmen bei Runtime-Schwachstellen immer noch an Echtzeit-Transparenz. Das Problem entsteht durch den zunehmenden Einsatz Cloud-nativer Bereitstellungsprozesse. Sie ermöglichen zwar eine größere Business-Agilität, bringen aber auch eine neue Komplexität für Schwachstellen-Management, Angriffserkennung und -abwehr. Das rasante Tempo der digitalen Transformation bedeutet, dass die ohnehin schon überlasteten Teams mit Tausenden von Sicherheitswarnungen bombardiert werden, die es unmöglich machen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Teams können nicht manuell auf jede Warnung reagieren, und die Unternehmen setzen sich unnötigen Risiken aus, indem sie zulassen, dass Schwachstellen in die Produktion gelangen.“

Weitere Ergebnisse der Studie:

  • Durchschnittlich erhalten Unternehmen jeden Monat 2.027 Warnmeldungen über potenzielle Sicherheitslücken in Anwendungen.
  • Weniger als ein Drittel (32 Prozent) der täglich eingehenden Alerts über Sicherheitslücken in Anwendungen erfordern Maßnahmen; im Vergleich zu 42 Prozent im letzten Jahr.
  • Im Durchschnitt verschwenden die Teams für Anwendungssicherheit 28 Prozent ihrer Zeit mit Aufgaben für das Schwachstellen-Management, die automatisiert werden könnten.

Die Studie steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung (Anmeldung erforderlich).

*Bernhard Lauer ist unter anderem freier Redakteur der dotnetpro und betreut hier beispielsweise die Rubrik Basic Instinct. Mit Visual Basic programmiert er privat seit der Version 1.0.


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