Displays von E-Books und anderen Geräten verleiten Leser dazu, sich nur auf konkrete Details zu fokussieren, aber zu interpretierende Informationen in Texten und Geschichten außer Acht zu lassen. [...]
Abstraktes Denken fällt demnach aus dem Leseprozess, wie eine aktuelle Studie des Dartmouth College ergeben hat. In der Studie wollten die Forscher herausfinden, ob die Verarbeitung identischer Informationen unterschiedlich ist, wenn sie der Leser entweder auf einem Display erfasst oder einem klassischen Printmedium entnimmt. Die in eine Papier- und eine Display-Gruppe aufgeteilten Probanden lasen deshalb die gleiche Kurzgeschichte, danach sollten sie eine Reihe von Fragen dazu beantworten.
Rund 66 Prozent der Leser, die einen Ausdruck der Geschichte vor sich hatten, konnten abstrakte Fragen richtig beantworten. Hingegen schafften nur 48 Prozent der Teilnehmer, die auf dem Display gelesen hatten, die korrekten Lösungen zu finden. Fragen zu konkreten Umständen konnten von den Nutzern des digitalen Gerätes zu 73 Prozent richtig beantwortet werden, wohingegen nur 58 Prozent der klassischen Leser ein zutreffendes Ergebnis erzielten.
„Trotz der weit verbreiteten Akzeptanz von digitalen Geräten, was schon allein aus den Millionen von Apps, Smartphones und iPads für Schulen hervorgeht, gibt es überraschenderweise nur wenige Studien darüber, wie solche Geräte unser Verständnis beeinflussen“, gibt Studien-Autorin Mary Flanagan zu bedenken. (pte)
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