E-Commerce-Angriff: Snapdeal plant Allround-Seite

Der indische Online-Marktplatz Snapdeal will es Facebook gleich tun und einen Reigen an Apps und Webseiten in sein Portfolio integrieren. [...]

„Facebook ist zu einer gigantischen Plattform geworden; jetzt haben sie einen Haufen beliebte Apps. Die E-Commerce-Welt wird derselben Hierarchie folgen wie Social Media“, erklärt Snapdeal-Geschäftsführer Kunal Bahl.

„Snapdeal war in den letzten Jahren sehr konsequent dabei, verschiedene Webseiten aufzukaufen, um die ganze Wertschöpfungskette abzudecken. Sie wollen das komplette Spektrum anbieten – von Software über Payment bis hin zu Social Media. Der Schwerpunkt liegt dabei immer auf der mobilen Nutzung“, gibt Thomas R. Köhler, Geschäftsführer der Gesellschaft für Kommunikationsberatung CE21, gegenüber dem Nachrichtenportal pressetext Einblick in die Strategie von Snapdeal.

Zu den Errungenschaften von Snapdeal zählen unter anderem RupeePower, ein Finanzdienstleister, Exclusively, eine Webseite für Luxusprodukte, und FreeCharge, eine Webseite für mobile Zahlungen. Was Geschäftsführer Bahl zu seinem Glück noch fehlt, ist der Zugriff auf alle Dienstleistungen über einen einzigen Account. Von diesem Schritt erhofft sich Bahl einen Anstieg der Verkaufszahlen.

Doch auch die Konkurrenz schläft nicht, wie Köhler berichtet: „Ich gehe davon aus, dass Facebook bereits an Verbindungen mit E-Commerce-Anbietern arbeitet, auch bei Google zeigen sich ähnliche Bemühungen. Für viele ist Facebook schon gleichbedeutend mit dem Internet, gerade in Schwellenländern, wo Facebook für gratis Internetzugang sorgt, aber nicht viel mehr anbietet als die eigene Seite.“

Dass sich die geplante E-Commerce-Plattform mit ihren vielen Services auch im Westen durchsetzen kann, ist derzeit noch unwahrscheinlich. „Der Schlüssel bei E-Commerce ist die zuverlässige Lieferung, die muss ein Unternehmen erst einmal in den Griff bekommen. Die Einstiegskosten sind dabei hoch – und auch die Konkurrenz, etwa durch Amazon Prime und Lieferung am nächsten Tag. Die Kunden akzeptieren es nicht, wenn sie nach drei Tagen ihre Ware nicht haben“, meint Köhler abschließend. (pte)


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Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich (c) Deloitte
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