E-Commerce in China: Bis 2020 rund 1,3 Bio. Euro

Der Online-Handel in China hat 2014 einen Umsatz von 2,9 Bio. Renminbi (409 Mrd. Euro) erzielt und wird sich bis 2020 mit zehn Bio. Renminbi mehr als verdreifachen. Haupttreiber dieser Entwicklung sind das mobile Internet, das B2C-Segment und die wachsende Begeisterung der Chinesen für Markenprodukte. Das hat der "China E-Commerce Report" der Managementberatung Bain & Company in Kooperation mit dem chinesischen Online-Konzern Alibaba ergeben. [...]

Der Siegeszug der Marken wird die traditionellen Machtverhältnisse im chinesischen Online-Handel auf den Kopf stellen. Mit einem Marktanteil von 55 Prozent überwiegt dort bisher noch der preisaggressive, viele Marken missachtende E-Commerce des C2C-Sektors. Bis 2020 aber wird das B2C-Geschäft den chinesischen Internet-Handel mit 70 Prozent Marktanteil klar dominieren.

„Dieser schnelle Wandel hin zum ‚Branded Internet‘ beruht auf den sich verändernden Wünschen der Konsumenten, die immer mehr Wert auf Authentizität der Marke, auf Qualität und guten Service der Markenanbieter legen“, verdeutlicht Bain-Partner Serge Hoffmann. „Das chinesische Internet ist zu einer internationalen Plattform gereift, die Präsenz vor Ort belohnt.“ Der E-Commerce-Anteil der Markenprodukte stieg von 2011 bis 2014 auf 65 Prozent. Ihr Umsatz wuchs auf eine Bio. Renminbi, ihr Marktanteil am gesamten Handel auf vier Prozent.

Vor allem viele bereits gut etablierte Marken aus China sind die großen Gewinner dieser dynamischen Entwicklung und der westlichen Konkurrenz derzeit noch einen Schritt voraus. Die heimischen Markenhersteller kennen die Kunden vor Ort am besten und haben sich deren Bedürfnissen angepasst. „Das sollte ein Weckruf für globale Top-Markenanbieter sein, die sich bisher auf ihre Wettbewerbsvorteile durch Größe und Produktpalette verlassen haben“, unterstreicht Hoffmann. „Denn diese Strategie funktioniert in der digitalen Welt nur begrenzt.“

Das Fazit des Experten: Viele der großen Konsumgüterhersteller und Handelskonzerne müssen die neuen Regeln des Branded Internet erst noch lernen. Das mobile Internet ermöglicht es den Markenanbietern, direkten Kontakt zu ihren Kunden aufzubauen. Vorreiter entwickeln gemeinsam mit ihren Kunden bereits existierende Markenprodukte weiter und kreieren neue Dienstleistungen für sie. Um im boomenden E-Commerce in China eine wirkliche „Internet-enabled Brand“ zu werden, müssen die großen Marken ihre Arbeitsabläufe den digitalen Unternehmenszielen anpassen, lautet das Resümee der Branchenkenner. (pte)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*