E-Day:14 – On- und Offline ein voller Erfolg

Unter dem Motto "grenzenloses Unternehmen" widmete sich der E-Day:14 am 6. März in der Wirtschaftskammer Österreich den Auswirkungen der Digitalisierung in den Bereichen Wirtschaft und Gesellschaft. [...]

Rund 2.500 Besucher nahmen am diesjährigen E-Day der WKO im Haus der österreichischen Wirtschaft in Wien-Wieden teil. Dort hatten Sie die Gelegenheit, sich in über 50 praxisbezogenen Vorträgen zu Online- und Mobil-Marketing sowie Sicherheitsthemen, wie Datenschutz und IT-Sicherheit für KMU, auf den neuesten Stand zu bringen. Wer nicht vor Ort sein konnte hatte die Möglichkeit, sich Live-Streams aus allen fünf Sälen anzusehen und sich via Twitter aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Dieses Angebot wurde dankend angenommen: Rund 45.000 mal wurden die Streams aufgerufen. Im österreichischen „Twitterversum“ wurde gezwitschert, was das Zeug hält. So hat es der Hashtag des E-Day:14 – #eday14 – ganz nach oben in die „Trending Topics“ geschafft. Auch Computerwelt.at hatte daran Anteil. Über den Live-Channel @CompWelt_Live berichteten wir über die Vorträge im Saal 4 und nahmen Fragen entgegen.

Auf eine kleine Reise in die Entwicklungspsychologie und die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nahm Neurophysiker und Science Buster Werner Gruber die Gäste in seiner Eröffnungs-Keynote mit. Seine Conclusio: „Entscheidungen im Gehirn werden nicht vernunftbegabt getroffen, auch wenn es so scheint. Der entscheidende Faktor ist das Gefühl.“ Für die Geschäfts-Praxis und den Softwarebereich gesprochen, empfahl er daher, die Gehirne durch zu viel Auswahl nicht zu überfordern. Vielmehr komme es darauf an, den Kunden „süchtig“ zu machen, indem man Produkte oder Software liefert, die besser als vermutet funktionieren.

Die deutsche Philosophin Ariadne von Schirach machte in ihrer Nachmittags-Keynote nachdenklich über die Auswüchse unserer Wissens-Gesellschaft. „Noch nie haben wir so viel gewusst und so wenig verstanden“, so von Schirach. Sie warnt vor dem allgegenwärtigen Sammeln von Daten und der Informationsproduktion mit dem Ziel, „unsterblich werden zu wollen“. Es bestehe die Notwendigkeit, wieder Grenzen zu ziehen. Und weiter: „Der Mensch selbst ist die Grenze einer grenzenlosen Welt.“ Von Schirach rief dazu auf, eine Kultur des „Nicht-Wissens“, des „Zweifels“ und des (digitalen) „Vergessens“ zuzulassen, um zu einem entspannteren Miteinander von Arbeit und Privat zu finden.

Ebenfalls beim E-Day präsentiert wurde TrustNetz, das neue Projekt zur sicheren Kommunikation zwischen Unternehmen und rechtsberatenden Berufen in Österreich, also Rechtsanwälten und Notaren. Deren Interessenvertretungen – Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Österreichischer Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK) und Österreichische Notariatskammer stellen mit TrustNetz ihren Mitgliedern ein gemeinsames System zur Verfügung. TrustNetz ist ein konkreter Anwendungsfall von E-Zustellung und ermöglicht die einfache, sichere und nachweisbare elektronische Kommunikation zwischen Unternehmen, Rechtsanwälten und Notaren. In der Bedienung ist TrustNetz so unkompliziert wie etwa Webmail und sicherer als ein Einschreibbrief, denn: Die Inhalte werden verschlüsselt übertragen und es kann nachgewiesen werden, welche Inhalte übermittelt wurden. Aus technischer Sicht ist TrustNetz die Koppelung des elektronischen Zustellungskopfes der WKÖ mit dem elektronischen Rechtsverkehr des Justizministeriums.

Alle Videos – darunter die Keynotes von Werner Gruber und Ariadne von Schirach sowie alle weiteren Vorträge und Diskussionen aus allen fünf Sälen – sowie Foto-Impressionen und die Präsentationen vom E-Day:14 stehen bereits auf www.eday.at zur Verfügung – insgesamt 45 Stunden Video-Material zu E-Business-Themen, IT-Sicherheit und der Arbeitswelt von Morgen. Der nächste E-Day wird übrigens am 5. März 2015 stattfinden. (rnf)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*