E-Government Monitor 2016 bestätigt Spitzenposition Österreichs

Die Vergleichsstudie zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt Top-Werte bei Angebot, Nutzung und Akzeptanz. Bei HELP.gv.at sind weitere Verbesserungen geplant. [...]

Der aktuelle E-Government-Aktionsplan der EU fordert die Steigerung des elektronischen Angebotes und der Nutzung. Seit 2011 bietet der eGovernment MONITOR alljährlich ein umfassendes Bild über die aktuelle E-Government Situation in den Vergleichsländern Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Ergebnis: Die E-Government-Nutzung in Österreich erreicht mit 74 Prozent den höchsten Wert, der in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den letzten sechs Jahren gemessen wurde. Deutschland konnte sich mit 45 Prozent zwar steigern, liegt aber weiterhin hinter der Schweiz mit 65 Prozent.
Staatssekretärin Mund Duzdar ist erfreut und will die Bekanntheit der Angebote steigern: „Es freut mich, dass in Österreich die Nutzung unserer E-Government-Services jedes Jahr gestiegen ist. Das Interesse ist groß, die starke Nutzung der Services wie beispielsweise HELP.gv.at oder rund 700.000 aktive Handy-Signatur-Nutzerinnen und Nutzer sind ein deutlicher Beleg dafür. Allerdings zeigt uns die Studie, dass die Angebote noch nicht ausreichend bekannt sind.“
Österreichs Nutzer sind mit den E-Government-Angeboten sehr zufrieden. 48 Prozent vergeben die Bestnote „äußerst zufrieden“. Damit wird die Bestnote hierzulande deutlich häufiger vergeben als von den Nutzern in der Schweiz (40 Prozent) und in Deutschland (32 Prozent). Besonders positiv werden die zeitliche Unabhängigkeit und Bequemlichkeit bei der Nutzung und das Vertrauen in das Angebot hervorgestrichen.
„Mit dem Gebührenrabatt von 40 Prozent bei der Nutzung digitaler Angebote – etwa bei Geburtsurkunden, Staatsbürgerschaftsnachweisen oder Baubewilligungen – mit Handy-Signatur, wurde ein deutlicher Anreiz für die Nutzung gesetzt. Ein weiterer wichtiger Impuls ist das ‚once only‘ Prinzip: Dokumente, wie z.B. der Meldezettel, brauchen nicht mehr mehrmals bei Behörden vorgelegt werden; mit dem Einverständnis der Bürgerinnen und Bürger muss die Behörde nämlich diese Informationen direkt aus dem Register abfragen. Die Studie zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Duzdar. 
Inhalt von help.gv.at wird personalisierter und regionaler
Gleichzeitig ist der Monitor aber auch ein Auftrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der E-Government-Angebote. Die Ergebnisse zeigen, dass neben der mangelnden Bekanntheit der Angebote, die als größtes Hindernis bei der Nutzung angesehen wird, auch die Verständlichkeit der Sprache als herausfordernd bewertet wird. Daher wird etwa auf help.gv.at auf eine verständliche Sprache geachtet. Die sprachlich benutzerfreundlich gestalteten Inhalte werden außerdem auch den Städten und Gemeinden angeboten. Rund 1.000 Gemeinden machen davon Gebrauch. 
„In den kommenden Monaten soll das Angebot von help.gv.at außerdem personalisierter und regionaler werden“, betont Duzdar. Personen, die auf dem Portal eingeloggt sind, bekommen dann Information über die für sie persönlich in der Region zuständigen Behörden und gelangen direkt zu den eingebundenen Verfahren. Zusätzliche neue Angebote werden die „regionalen Informationen“ und der „virtuelle Assistent“ sein, in denen etwa Regelungen zu Arbeiten in Haus und Garten, zur Schneeräumung und Streupflicht oder zur Haustierhaltung in der jeweiligen Region gegeben werden. „Damit erhoffen wir uns einen weiteren Schritt hin zu mehr Komfort für die Bürgerinnen und Bürger“, so Duzdar. 
Die Studie zeigt zusätzlich interessante Details bezüglich des Nutzerverhaltens. Während weder das Alter noch das Geschlecht eine Rolle zu spielen scheinen, ob Internetnutzer E-Government-Angebote in Anspruch nehmen, kommt es bei der Bildung zu großen Unterschieden. Während in Summe über alle drei Länder 72 Prozent der Menschen mit hoher Bildung die Angebote nutzen, sind es bei niedriger Bildung nur 41 Prozent. „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig digitale Bildung ist. Denn heutzutage bedeutet Zugang zu digitalen Medien auch Zugang zu Information und zu Bildung. Wir müssen dafür sorgen, dass wir die digitale Kluft schließen“, so das Fazit der Staatssekretärin.
E-Government Monitor
Der E-Government MONITOR (www.egovernment-monitor.de) ist eine Studie privater Initiativen von D21 und dem Institute for Public Information Management (ipima), unterstützt durch Partnerinnen und Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Für die Studie wurden in den drei Ländern jeweils etwa 1.000 Personen über 18 Jahren befragt, die über einen privaten Internetanschluss verfügen.


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