E-Rechnung: Verwaltung als Treiber

MACH präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Marktanalysten Bruno Koch von Billentis die neuesten Marktzahlen und Erhebungen zur elektronischen Rechnungsbearbeitung in Europa. Laut der Studie steht die E-Rechnung im Zeichen großer Marktveränderungen. Der öffentliche Sektor gilt dabei als entscheidender Treiber. [...]

„Neue Technologien erlauben inzwischen, alte Lösungen und Prozesse durch völlig neue Ansätze abzulösen und einen Quantensprung zu vollziehen“, so beschreibt Billentis in der Studie die Auswirkungen mächtiger Marktveränderungen, die öffentlichen Einrichtungen in den nächsten Jahren bevorstehen. Gleichzeitig wird die Entwicklung und Anwendung einer gesamtheitlichen Strategie für die Automatisierung der Geschäftsprozesse als vorteilhaft herausgestellt.

Besonders im Fokus steht die Rechnungsverarbeitung: „Die E-Rechnung und die damit verbundene Prozessautomatisierung könnte die Antwort sein auf die heutigen Herausforderungen im stetig wechselnden Marktumfeld. Sie ist die Schlüsselkomponente, um Kosten deutlich zu senken, das Working Capital zu verbessern und die Kosten elastischer zu gestalten.“ Billentis schätzt, dass 2017 in Deutschland voraussichtlich über ein Viertel aller Rechnungen elektronisch ausgetauscht wird, während ab 2019 mit einer überdurchschnittlich starken Beschleunigung zu rechnen ist.

„Eine wichtige Erkenntnis ist, dass der Hebel durch die Automatisierung des Prozesses und nicht durch die Schaffung einer technischen Schnittstelle entsteht. Denn digitale Wertschöpfung entsteht vor allem dann, wenn Prozesse automatisiert werden können, wie zum Beispiel die Rechnungsprüfung und der automatisierte Abgleich mit der Bestellung. Durch die Automatisierung entstehen mehr zeitliche Freiräume, z. B. um die Beratungsleistung für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Die E-Rechnung ist damit aus meiner Sicht digitale Wertschöpfung par excellence!“, sagt Rolf Sahre, Vorstandsvorsitzender der MACH AG.

In Zahlen ausgedrückt: Elektronische und automatisierte Rechnungsverarbeitungsprozesse führen laut der Studie zu Kosteneinsparungen von 60 – 80 Prozent im Vergleich zu Papierprozessen. Deutschlandweit sind dies 6,5 Milliarden Euro jährlich. Reine E-Rechnungsdienstleistungen würden jedoch laut Billentis zukünftig nicht mehr genügen: „Die Unterstützung von weiteren Dokumenten, Geschäftsprozessen und Mehrwertdienstleistungen wird zunehmend substanziell.“ Zusätzlich würden in Zukunft neue Technologien, wie Künstliche Intelligenz, robotergesteuerte Lösungen, maschinelles Lernen, fortschrittliche Analysen, Blockchain-Technologien und das Internet der Dinge helfen, einen noch höheren Automatisierungsgrad zu erreichen, um damit das Kostensenkungspotenzial maximal auszuschöpfen.

Während jahrelang die Privatwirtschaft als wichtigster Motor für die Verbreitung der elektronischen Rechnung galt, stellt die Studie heute den öffentlichen Sektor als entscheidend für die Verbreitung der E-Rechnung heraus. Regierungen würden mit ihren gesetzlichen Vorgaben die Privatindustrie sogar als treibende Kraft ersetzen. So verpflichtet das E-Rechnungs-Gesetz des Bundes aus dem April 2017 öffentliche Einrichtungen bis spätestens Ende 2019 (oberste Bundesverwaltungen bereits bis Ende 2018) zum Empfang und zur Verarbeitung elektronischer Rechnungen. Zudem setzte die E-Rechnungsverordnung des Bundes zuletzt einheitliche Standards, klare Fristen und einen verbindlichen Zwang für Lieferanten, spätestens ab November 2020 Rechnungen nur noch elektronisch zu stellen.

„Auch wenn die Herausforderungen der deutschen öffentlichen Verwaltung durch den demografischen Wandel, Aufgabenflut und Mittelknappheit vielfältig sind: Die vorliegende Studie dokumentiert in beeindruckender Weise, warum sich Verwaltungen genau deswegen mit der E-Rechnung beschäftigen sollten.“, fasst Rolf Sahre die Ergebnisse der Studie zusammen.


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