E-SIM als Schlüssel für den IoT-Erfolg

eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. hat 30 deutsche Unternehmen zum Thema E-SIM befragt. Die Aussichten sind positiv. [...]

Die in Mobilgeräte fest eingebaute SIM-Karte (E-SIM) hat zur Folge, dass die Telekommunikationsgesellschaften den direkten Kontakt zu ihren Kunden weitgehend verlieren. Gleichzeitig eröffnet sie den Telkos zahlreiche neue Geschäftschancen, die es zu nutzen gilt. Diese Thesen haben bei einer Umfrage von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. unter rund 30 mittelständischen Unternehmen in Deutschland 59 Prozent der Firmen vertreten. Lediglich 15 Prozent gehen davon aus, dass dies keinen Einfluss auf die Kundenbeziehungen der Telkos haben wird.

„Das kleine Stück Plastik der SIM-Karte stellt in der Tat in vielen Fällen, abgesehen von der monatlichen Rechnung, noch die einzige echte Beziehung der Telkos zu ihren Kunden dar“, bestätigt Bettina Horster, Vorstand VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco Verband. Sie ermuntert: „Die Telkos sollten sich schleunigst überlegen, wie sie die E-SIM durch neue Geschäftsmodelle für sich nutzen können, statt den schleichenden Abbruch der Kundenbeziehungen einfach hinzunehmen.“
Flexibler Wechsel „over the air“
Als Gewinner im Bereich E-SIM hat eco die Kunden ausgemacht. 82 Prozent der befragten Unternehmen begrüßen es, dass man mit der eingebauten SIM-Karte den jeweiligen Telekommunikationsanbieter im Mobilgerät wechseln kann, ohne dazu eine Plastikkarte tauschen zu müssen (flexibler Wechsel / over the air). Im internationalen Umfeld ermöglicht die E-SIM die Wahl des jeweils kostengünstigsten Anbieters, heben 78 Prozent der Befragten einen weiteren Vorteil hervor. Zudem geht ein Drittel der Unternehmen davon aus, dass die E-SIM dem Internet of Things (IoT) erst zum Durchbruch verhelfen wird.

Die Befürchtung, dass die Telkos durch die E-SIM in eine stärkere Abhängigkeit von den Herstellern der Mobilgeräte geraten, teilen allerdings nur 30 Prozent der Firmen. Das Gros von 55 Prozent stuft diesen Aspekt als unerheblich ein.

„Es liegt bei den Telkos, interessante Marketingansätze und Geschäftsmodelle zu finden, um die Entwicklung in Richtung E-SIM für sich zu nutzen. Wenn sie die Sache einfach nur laufen lassen, könnten sie am Ende als die großen Verlierer dastehen“, sagt Horster.

Insbesondere müssten sich die Telkos besser darauf einstellen, dass immer mehr Verbraucher zahlreiche SIM-Karten im Einsatz haben und hierfür gezielt Angebote entwickeln. „Es ist ein Unding, dass auf einer Multi-SIM-Karte maximal drei Geräte betrieben werden können“, gibt Horster ein Beispiel aus dem Telko-Umfeld. Für ebenso überholt hält sie die Beschränkung bei Familientarifen auf vier Geräte.


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