E-Sport-Boom: Philadelphia 76ers steigen ein

Das nordamerikanische Basketballteam aus der NBA hat die beiden E-Sport-Teams Apex Gaming und Team Dignitas gekauft. Damit sind die 76ers die erste Profimannschaft in Nordamerika, die sich die Dienste renommierter E-Sport-Mannschaften sichern. Österreichische Profivereine sind bislang nicht auf der Bühne des E-Sports aufgetreten. [...]

Der Markt des E-Sports befindet sich momentan in einer Boom-Phase und hat sein enormes Entwicklungspotential noch längst nicht ausgeschöpft. Auch andere Größen aus traditionellen Sportarten wie Fußballvereine sind bereits in den virtuellen Wettkampf eingestiegen – und weitere werden folgen. 

Bereits angekommen im E-Sport ist durch den Kauf der E-Sport Teams jedenfalls das NBA Profi Team Philadelphia 76ers. Apex Gaming und Dignitas werden zusammengeführt und fortan unter dem Namen Dignitas aktiv sein. Die Organisation wird in Zukunft von den 76ers übernommen. Der geschäftliche Teil rund um Marketing, Sponsoren, Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation wird also von Verantwortlichen aus Philadelphia abgewickelt.

Inwieweit sich das auf die Mitglieder der Teams auswirkt, ist nicht klar. Große Talente durch neues Kapital zu verpflichten könnte sich in Zukunft aber als einfacher darstellen. Klar ist allerdings, dass die Teams in ihren angestammten Games agieren.

  • Team Dignitas: Counter Strike: Global Offensive, Heroes of the Storm, SMITE, Overwatch

  • Apex Gaming: League of Legends

Bild: Shaquille O’Neal, bekannt für seine lockere Art, ist als Miteigentümer der Organisation NRG ebenfalls im E-Sport vertreten. Bildquelle: Joe Seer – 95582065 / Shutterstock.com

Womöglich haben sich die 76ers zur Übernahme der beiden Teams entschieden, um auch an einem LoL-Team zu partizipieren. Denn League of Legends gehört neben DotA 2 zu den erfolgreichsten MOBA-Titeln und gilt weltweit als das meistgespielte Spiel für den PC.
Team Dignitas hat in der Vergangenheit zwar auch über ein LoL-Team verfügt, diesen Teil aber Anfang November 2015 für den Kaufpreis von einer Million US-Dollar an Konkurrent Follow eSports verkauft. Kurz darauf wurde der Name der Mannschaft in Splyce geändert.
Der Startplatz und das Roster von Apex Gaming gehen derweil an das neue Team Dignitas über, so dass das Team unter neuem Namen in der höchsten nordamerikanischen LoL-Liga, der North American League of Legends Championship Series, kurz NA LCS, antreten wird. Im Summer Split 2016 konnte Apex Gaming den 7. Platz erreichen und damit eine Relegation um den Abstieg vermeiden.
Über die Summen, die die Philadelphia 76ers für die beiden Teams zahlten, ist zwar nichts Genaues bekannt, Experten gehen allerdings von einer Größenordnung von 5 – 15 Millionen US-$ aus. Verglichen mit anderen Übernahmen in der Szene und gemessen an der Bekanntheit von Team Dignitas, die seit über 10 Jahren im E-Sport vertreten sind, sowie den letzten Erfolgen von Apex Gaming sind diese Zahlen als realistisch einzuschätzen.
Neue Ziele – Neue Aufgaben
Beide Seiten erhoffen sich natürlich Vorteile durch die Übernahme. Die E-Sport Mannschaften können von der Expertise der Spezialisten profitieren und so beispielsweise einfacher Sponsoren und Unterstützer akquirieren.
Außerdem wird der Markenname, in diesem Fall Dignitas, weiter gestärkt. Da Dignitas in der E-Sport-Szene sehr bekannt ist, werden vor allem Teile der Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen angesprochen, die bislang wenig mit E-Sport in Kontakt kamen und nun über die 76ers an das Thema herangeführt werden sollen.
Für die 76ers ist dieser Schritt indes ein Start in unbekannte Gewässer. Um das nötige Know-how mitzubringen, wurde Greg Richardson als Vorsitzender für das neue Team Dignitas installiert. Richardson war zuvor für bekannte Firmen wie Electronic Arts, Eidos Interactive und BioWare tätig. Außerdem ist er Gründer des Publishers und Spieleentwicklers Rumble Interactive.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind demnach gegeben. Einnahmen für die 76ers könnten vor allem mit dem Verkauf von Team-Jerseys oder anderen Merchandising-Artikeln generiert werden. Inwieweit der Basketballverein von möglichen Erfolgen, Stichwort Preisgelder, profitiert, ist indes nicht übermittelt. Durch die vermutlich bessere Vermarktung nach der Übernahme kann der „Mutterverein“ aber an Sponsoring-Rechten verdienen.


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