Das nordamerikanische Basketballteam aus der NBA hat die beiden E-Sport-Teams Apex Gaming und Team Dignitas gekauft. Damit sind die 76ers die erste Profimannschaft in Nordamerika, die sich die Dienste renommierter E-Sport-Mannschaften sichern. Österreichische Profivereine sind bislang nicht auf der Bühne des E-Sports aufgetreten. [...]
Dass nach der Übernahme durch einen großen Sportverein nicht immer alles glatt läuft, zeigt das Beispiel Schalke 04. Nach dem Kauf des League-of-Legend-Teams Elements im Sommer dieses Jahres wollte Schalke in der höchsten europäischen LoL-Spielklasse, der European League of Legends Championship (EU LCS), durchstarten. Allerdings mit mäßigem Erfolg, denn das Team musste den Abstieg und hieraus resultierend die Trennung von Teammanager Jacob Toft-Andersen verkraften. Im Frühjahr 2017 greift das Team in der Challenger Series erneut an und kämpft um den Wiederaufstieg.
E-Sport hält Einzug in der Fußball-Bundesliga
Konkurrenz bekommt der FC Schalke von Paris St. Germain. Der finanzkräftige Verein aus Frankreich hat sich nach den Verpflichtungen von FIFA-Spielern auch um eine League-of-Legends-Mannschaft verstärkt. Dafür übernahmen die Pariser für 70.000 US-$ das Team Huma und erhalten somit eine Startberechtigung in der Challenger-Series in Europa.
Demnächst wird es also nicht nur möglich sein, auf die Ergebnisse im realen Stadion zu wetten, sondern es wird auch vermehrt zu Sportwetten im E-Sport kommen. Beispielsweise wenn sich Paris St. Germain und der FC Schalke 04 in den League-of-Legends-Partien gegenüberstehen, eine Begegnung, nach der sich vermutlich auch viele Schalke-Fans auf dem Rasen sehnen.
Bis dahin bleibt aber noch etwas Zeit, Restrukturierungsmaßnahmen umzusetzen. Dazu zählt auch das Scouting, das im Vergleich zum Fußballbereich laut Tim Reichert, Head of E-Sport bei Schalke 04, einige Parallelen aufweist, so dass die Verantwortlichen auf Erfahrungswerte zurückgreifen können. Teamdynamiken, die sich positiv wie auch negativ auf die Leistung der Mannschaft auswirken, gibt es im E-Sport ebenso wie im Fußball.
Schalke startet Scouting Days
Um auch die Persönlichkeiten der Spieler kennenzulernen, laufen momentan die Scouting Days (24. – 28. Oktober) beim Gelsenkirchener Verein, deren Verlauf auf Facebook nachzuverfolgen ist. Als Langzeitplan sieht Schalke vor, zwei Mannschaften zu stellen, ein Team für die EU LCS und eines für die Challenger Series. Daneben hat Schalke 04 auch einige FIFA-Spieler unter Vertrag.
Ähnlich wie im klassischen sportlichen Bereich ist auch in der E-Sport-Sparte eine Infrastruktur geplant, die bessere Trainingsmöglichkeiten bietet. So soll laut Tim Reichert das Challenger-Series-Team ab November in Gelsenkirchen untergebracht sein und von den Trainingseinrichtungen profitieren.
Derzeit prüfen acht weitere Bundesligisten den Einstieg in die E-Sport-Szene. Darunter tummeln sich auch der FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach, die mit ihren Überlegungen relativ weit sind. So soll bei den Bayern noch in diesem Jahr eine Entscheidung fallen.
Schalke ist nicht der einzige Verein, der bereits jetzt im E-Sport Fuß gefasst hat. Auch der VfL Wolfsburg ist bereits vertreten. Allerdings positioniert sich der VfL mit seinem Engagement nur in der Nähe des aktuellen Kerngeschäfts. Mit der Verpflichtung von mittlerweile drei erfolgreichen FIFA-Spielern versuchen die Wölfe sich auch im virtuellen Fußball einen Namen zu machen.
Fans der FIFA-Reihe und E-Sport-Interessierten ist Benedikt „Salz0r“ Saltzer ein Begriff, der bei seinen Spielen jetzt im Wolfsburg-Trikot „aufläuft“. Er konnte bereits mehrere Erfolge bei Deutschen Meisterschaften und internationalen Turnieren erzielen.
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Daneben gibt es weitere Vereine der Bundesliga, die sich nach eigenen Angaben intensiv mit dem Thema E-Sport auseinandersetzen. Dazu zählen die bereits erwähnten Münchner Bayern und Borussia Mönchengladbach sowie:
- Herta BSC Berlin,
- FC Ingolstadt 04,
- Hamburger SV,
- Bayer Leverkusen,
- 1. FC Köln
- Und Werder Bremen.
Nicht alle sind vom E-Sport-Engagement begeistert
Andere Vereine wie der SC Freiburg grenzen sich hingegen vom E-Sport ab. Da der Sport-Club aus Freiburg im virtuellen Sport einen Widerspruch zu ihrem Sport- und Bewegungsförderungsprogramm für Kinder und Jugendliche sieht, unternimmt der Verein keine Anstrengungen in diese Richtung.
Andere Vereine wie Borussia Dortmund sehen im E-Sport keine natürliche Verbindung zu bestehenden Bereichen des Vereins. Die erfolgreichsten bzw. ertragreichsten Spiele des E-Sports haben bekanntlich wenig mit Fußball zu tun.
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