Immer mehr Fußballklubs unterhalten ihre hauseigenen Videospieler - und das aus gutem Grund. Die bezahlten Profi-Zocker spielen ausschließlich mit dem virtuellen Team des Klubs, tragen bei Events sein Trikot und bieten ihm eine große Bühne vor Millionen von Zusehern. Beide Seiten profitieren. [...]
„E-Sport ist ein Weg zu einem jungen Publikum und viel kosteneffizienter als herkömmliche Marketing-Plattformen“, erklärt Tara Warren, zuständig für Marketing und Kommunikation beim englischen Profiklub West Ham United. Der Verein aus dem Osten Londons hat erst kürzlich einige Videospieler unter Vertrag genommen, ebenso Manchester City, Schalke 04, der VfL Wolfsburg und der FC Valencia, schreibt die „Businessweek“.
Das Geschäft mit dem virtuellen Sport boomt und die Begeisterung der jungen Generation ist groß. Weltweit ausgetragene Turniere locken Millionen Zuseher vor die Bildschirme und füllen riesige Hallen. Eines der beliebtesten Videospiele ist der Fußballklassiker „FIFA“ von Electronic Arts. Deloitte schätzt die gesamte E-Sport-Industrie mittlerweile auf rund 500 Mio. Dollar. Die Preisgelder bewegen sich im sechsstelligen Bereich. Zuseher sowie Spieler sind hauptsächlich Millennials. Drei von vier sind im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, 80 Prozent sind männlich.
Um genau an die Zielgruppe Videospieler heranzukommen und die Marke des Klubs zu stärken, scheint das Sponsoring von ehrgeizigen Gamern eine wirkungsvolle Methode zu sein. Auch in den Klubs der nordamerikanischen Football-Liga NFL wird intensiv über die Verpflichtung von professionellen Gamern nachgedacht. Einige sind bereits unter Vertrag und geizen nicht mit ihrem Können.
Die Entwicklung des virtuellen Sports lockt nicht nur Sportklubs. Auch Buchmacher sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen und bieten Wetten auf größere Turniere an. Alles deutet darauf hin, dass die Entwicklung rund um den E-Sport auch in den kommenden Jahren steil bergauf gehen wird und weitere Vereine dem Vorbild West Ham folgen werden. (pte)
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