Earth 2 Hub: Web-Plattform soll Welt verbessern

Melissa Sterry, Futuristin und Forscherin der Advanced Virtual and Technological Architecture Research Group (AVATAR) an der University of Sydney, hat eine Plattform namens "Earth 2 Hub" mitinitiiert. Diese soll die Welt verbessern, indem sie kreative Menschen zusammenbringt, die Ideen für eine nachhaltige Zukunft einbringen und umsetzen möchten. [...]

Gemeinsam mit Filmregisseur Frank Da Silva und Umweltexperten Niall Dunne verfolgt Sterry mit dem Earth-2.0-Projekt  einen „360-Grad-Ansatz“, um über das Web, Spiele, Filme und andere Medien die Diskussion über eine nachhaltige Zukunft in Gang zu bringen. Sie ortet dabei zwei Hauptgründe für das bisherige globale Versagen in der Psyche des Menschen.
„Ich denke, die erste Ursache ist unsere genetisch bedingte, psychologische Prädisposition. Vor einigen Jahren kam ich zu dem Schluss, dass die einzige logische Erklärung für das Fehlen globaler Anstrengungen um die sozialen und ökologischen Schlüsselprobleme zu lösen ist, dass wir neurologisch programmiert sind, Dinge positiv zu sehen“, so die Forscherin. „Wenn man uns Informationen gibt, die einen Ausgang implizieren, der uns nicht gefällt, werden wir die Probleme kleinreden oder diese Szenarien verdrängen.“ Sie verweist dabei auf jüngere Studien, wie sie etwa von der Oxford University durchgeführt werden.
Als zweite Schwierigkeit sieht sie das Fehlen von „inspirierendem Leadership“. „Wir brauchen JFKs und Martin Luther Kings – Menschen mit einer Vision, dem Glauben und der Entschlossenheit, dass wir eine bessere Welt errichten können und werden. In den 60ern sind wir zum Mond geflogen, im 21. Jahrhundert werden und können wir eine bessere Zukunft schaffen.“
Sie sieht denn Schlüssel zu einem solchen Wandel nicht alleine in der Wissenschaft, sondern in der klugen Nutzung aller Medien und Kommunikationskanäle. Als Beispiel nennt sie James Camerons Kino-Blockbuster „Avatar“. „Dieser Film hat eine viel größere Aufmerksamkeit für ökologische Themen bewirkt als viele Produktionen, die sich gezielt mit diesen befassen. Nicht durch wissenschaftliche Genauigkeit, sondern mit Kreativität“, erklärt Sterry.
Sie selbst arbeitet seit geraumer Zeit an einer Vision der bionischen Stadt, die das Zusammenspiel von Ökologie, Design und Flexibilität darstellt. Sie beschäftigt sich nun damit, wie man Belastbarkeitskonzepte aus Ökosystemen im Worst Case auf städtische Räume übertragen kann. Dafür untersucht sie, wie verschiedene natürliche Verbände auf verschiedene Bedrohungen reagieren.
Als Endergebnis könnte der Entwurf einer solchen Metropole stehen, der definiert, wie und wo Biomimikry behilflich sein kann, moderne Herausforderungen zu meistern. Zukünftig könnten auch interaktive Tools, etwa in Form einer App, dabei helfen, solche Konzepte verständlich und salonfähig zu machen.

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