Chiphersteller Intel hofft mit seinem SD-Card-Computer Edison Fuß im wachsenden Markt für wearable devices zu fassen. Zu den Anwendungsmöglichkeiten zählt der Chip-Konzern neben den "üblichen Verdächtigen" Smartwatch oder Datenbrille auch neue Ideen, wie intelligente Babykleidung. Auf der CES demonstrierte Intel sein neues System-on-a-Chip und mögliche Einsatzszenarien. [...]
Der Siegeszug, den Smartphones, Tablets sowie zuletzt Smartwatches und Datenbrillen wie Google Glass angetreten haben, macht dem alteingesessenen Chip-Giganten Intel Schwierigkeiten. Während seine Dominanz am PC- und Laptop-Markt ungebrochen ist sind es bei den neuen Formfaktoren andere Hersteller, die einen Großteil des Kuchens unter sich aufteilen. Mit Edison, Intels bislang kleinstem Computer, soll nun (einmal mehr) alles anders werden. Er wurde speziell für Geräte entwickelt, die der User am Körper tragen kann. In seinem inneren werkelt die äußerst stromsparende Quark-CPU, gepaart mit Bluetooth und WLAN für die Kommunikation mit anderen Geräten.
Intels sieht Edison aber nicht nur in „herkömmlichen“ Smart-Gadgets wie Brillen oder Uhren, sondern auch in neuen Geräten, die schon auf der aktuellen CES in Las Vegas präsentiert werden sollen. Wearable technology sei es nicht einfach, eine Kamera auf der Hand zu tragen, so Intels Vice President und General Manager der New Devices Group Mike Bell in einem Interviw. Vielmehr müsse die Technologie ganz natürlich sein und die Chips unsichtbar.
Eine der Anwendungen, die Intel auf der CES zeigen will, ist in Babykleidung integriert. Sie überwacht Herzfrequenz, Temperatur und Aktivität, alle Berechnungen werden lokal durchgeführt und an andere Geräte wie ein Smartphone übertragen. Auch ein smarter Flaschenwärmer, der die Flüssigkeitsaufnahme des Nachwuchses kontrolliert, soll demonstriert werden.
„Wir versuchen zu zeigen wie diese Technologie Produkte ermöglicht, die in der Vergangenheit schwer zu bewerkstelligen waren“, so Bell.
Edison basiert auf der x86-Architektur und wird im neuesten 22-Nanometer-Verfahren hergestellt. Als Betriebssystem dient ein Linux-Derivat. Besonderes Augenmerk wurde auf die Stromspar-Funktionen gelegt. Im Gegensatz zu anderen Intel-Konzepten wie Galileo wirkt Edison deutlich „abgespeckt“. Der SD-Computer bietet nur minimale Schnittstellen, läuft mit stromsparendem DDR2-RAM und untestützt beispielsweise von Haus aus kein Arduino – wenn auch eine Expansion Card geplant ist, um die Unterstützung für die Entwicklungsumgebung nachzurüsten.
Im Sommer soll Edison allgemein verfügbar werden, einen Preis hat das Unternehmen jedoch noch nicht genannt. Dafür hat Bell verraten, dass Intel auch an Geräten arbeitet die noch kleiner und effizienter sein sollen als Edison. (rnf)
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