Ein Viertel der Software-Anbieter lässt Telemetriedaten ungenutzt

Fehlende Analytik-Fähigkeiten bremsen Unternehmen nach wie vor bei der Einführung neuer, datengetriebenen Geschäftsmodelle aus. [...]

Foto: MudassarIqbal/Pixabay

Das Erfassen von Telemetriedaten gehört für Software-Anbieter mittlerweile zum Status Quo. 79% aller Unternehmen erheben laut dem „Monetization Monitor: Software Usage Analytics 2023“ von Revenera die Nutzungsdaten in ihrer Software, um so das User-Verhalten besser zu verstehen. Weitere 13% hegen entsprechende Pläne. Allerdings sagt das Datensammeln allein noch nichts über die Qualität der Datenanalyse aus.

Momentan sind nur 40% der Befragten mit ihren eigenen Analytik-Fähigkeiten vollauf zufrieden. Es mangelt vor allem an der Visualisierung der Nutzungsdaten, der intelligenten Auswertung sowie den auf Business-Ziele und KPIs ausgerichteten Reporting-Funktionalitäten.

Zwar setzen 26% der Unternehmen mittlerweile auf kommerzielle Software Usage Analytics-Lösungen. Der Anteil an Anbietern, die auf manuelle, zeitaufwändige Prozesse zurückgreifen müssen, ist im Vergleich zum Vorjahr trotzdem auf 39% gestiegen (2022: 35%).

Eine wachsende Zahl der Anbieter (24%) lässt die einmal erfassten Telemetriedaten sogar gänzlich ungenutzt. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 11%. Der Anstieg deutet auf einen hohen Nachholbedarf in Unternehmen hin, was die Organisation und Weiterverarbeitung von Nutzungsdaten angeht.   

Dabei ist der Reifegrad von Software Usage Analytics entscheidend, um neue Geschäftsmodelle (z. B. Software-Abonnement) erfolgreich einzuführen und wiederkehrende Einnahmen zu generieren. Für 41% der befragten Unternehmen ist das nach wie vor ein Problem.

Nicht jedem gelingt es, aus den gewonnenen Daten Rückschlusse auf das tatsächliche Nutzerverhalten zu ziehen. Unternehmen können so nur teilweise einsehen, in welchem Umfang Features von Anwendern aufgerufen werden (43%), welche Produktversion zum Einsatz kommt (42%) und wann Updates bzw. Vertragsfristen auslaufen (41%). Zwei Drittel der Software-Anbieter (66%) wissen nicht einmal, ob ihre Software beim Kunden überhaupt zum Einsatz kommt.

„Das effektive Sammeln und Verwerten von Softwarenutzungsdaten ist nicht nur für Produktmanager erfolgsentscheidend. Software Usage Analytics rückt auch als Service-Leistung in den Mittelpunkt: 35% der befragten Unternehmen stellen ihren Kunden die Daten bereits zur Verfügung. Weitere 34% berichten von einer wachsenden Nachfrage auf Anwenderseite. Und bei 37% der Anbieter, wünschen sich die Kunden tiefere Einblicke“, erklärt Nicole Segerer, SVP and General Manager von Revenera.

„In den letzten Jahren haben Software-Anbieter viel in das Erfassen von Telemetriedaten investiert. Jetzt geht es darum, ihre Analytik-Fähigkeiten auszubauen und entsprechende Lösungen zu implementieren. Angesichts des wachsenden Einsatz von KI und Machine Learning nimmt hier der Druck deutlich zu.“


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