Eine Nutzungsdauer von nur einer Stunde täglich in sozialen Netzwerken schadet dem natürlichen Schlafrhythmus. Dabei spielt das Geschlecht des Users keine Rolle, wie eine aktuelle Forschungsarbeit des CHEO Research Institute ergeben hat. [...]
Die Forscher haben den Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und den Schlafmustern bei 5.242 kanadischen Schülern im Alter von elf bis 20 Jahren untersucht. Jungen machten dabei 51,4 Prozent aus, während der Rest weibliche Teilnehmer waren. Bei 59,6 Prozent der Jungen stellte sich heraus, dass sie zu wenig schlafen, während bei deutlich höheren 67,9 Prozent der Probandinnen Gleiches festgestellt werden konnte. Insgesamt gaben 73,4 Prozent an, dass sie mindestens eine Stunde pro Tag soziale Medien nutzen.
„Wenig Schlaf bei Jugendlichen wurde oft auf Faktoren wie künstliches Licht, Koffeinkonsum, keine fixen Schlafenszeiten im Haushalt und die erhöhte Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien zurückgeführt. Wir beobachteten, dass die Verwendung von sozialen Medien mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer kurzen Schlafdauer in einer Dosis-Wirkungs-Beziehung assoziiert war. Wichtig ist, dass signifikante Assoziationen gefunden wurden, wenn die Nutzung von Social Media eine Stunde pro Tag überschritten wurde, was darauf hindeutet, dass selbst dieses Niveau von sozialen Medien negativ mit der Schlafdauer verbunden sein kann“, so Studienautor Jean-Philippe Chaput.
Schlafentzug bleibt gleich
Obwohl den Forschenden zufolge Frauen signifikant mehr Zeit mit Social Media verbringen als Männer, unterschieden sich die Beziehungen zwischen der Nutzung von Social Media und der Dauer des Schlafes nicht nach Geschlecht. „Die Auswirkungen, die soziale Medien auf das Schlafverhalten haben können, sind ein Thema von großem Interesse angesichts der bekannten negativen Auswirkungen von Schlafentzug auf die Gesundheit. Elektronische Bildschirmgeräte sind in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig und wir beginnen gerade erst, ihre Risiken und Vorteile zu verstehen“, gibt Chaput abschließend zu bedenken.
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