Die Geschäftswelt steht vor einem Umbruch. Sie wird virtuell und lebt immer mehr von "schnellen" Ideen. Viele verharren aber noch immer in der Meinung, dass wer brav arbeitet früher oder später auch seinen Lohn dafür erhält. "Falsch!", sagt Alois Gmeiner, der als "Werbetherapeut" viel mit KMU und Freiberuflern arbeitet. [...]
„Wer keine neue Ideen in sein Geschäftskonzept mit aufnimmt wird gnadenlos auf die Fresse fallen“, so Gmeiner. Sein Konzept für Erfolg liefert er gleich mit: „Einfach mal faul sein und Nachdenken“, lautet die Devise des Sachbuchautors, der in Kürze ein neues Buch für angehende Jungunternehmer auf der Markt bringt. Der vielsagende Titel: „Reich trotz faul“.
„Der Spruch ’10 Prozent Inspiration und 90 Prozent Transpiration‘ treibt viele Unternehmer in den Ruin, weil diese der festen Überzeugung sind, wenn ich nur hart arbeite, dann wird der Erfolg schon kommen. Falsch! Wenn schon die Idee lau und 08/15 ist, dann stehen die Chancen auf langfristigen Erfolg schlecht. Die richtige Idee zur richtigen Zeit schnell umgesetzt – da können wir von den Amis und immer öfter von den Koreanern und Chinesen noch viel lernen“, so Gmeiner weiter.
„Immer mehr Angestellte werden abgebaut und müssen sich selbständig machen. Ich habe gerade einen Kunden, der tolle Dienstleistungen im IT-Bereich anbietet, aber nach braven herkömmlichen Methoden zu vermarkten versucht – also mit viel Geld und Transpiration. Ich habe ihm nun in einem Brainstorming geraten, nicht die Dienstleistungen selbst, sondern die Angebotsform, den Kaufprozess, bis hin zum Bezahlsystem zu überdenken. Es geht also nicht um die Erfindung eines neues Produktes, sondern nur, wie man dieses Produkt, anders moderner, Kundenfreundlicher an den Kunden bringen könnte.“ Als Beispiel für diese Denkweise nennt der „Werbetherapeut“ die Nespresso-Kapseln: „Hätte man von einigen Jahren jemandem prophezeit, dass die Konsumenten bereit sein werden für ein Kilo Kaffee hundert Euro zu bezahlen – jeder hätte einen für verrückt gehalten. Aber bei den Kapseln verhält es sich genauso. Es wurde also nicht das Produkt selbst – der Kaffee – geändert, sondern die Darreichungs- und scheinbar praktischere Kaufform für die Kunden.“
Gmeiner ist der Meinung, es gäbe entgegen der landläufigen Meinung viel zu wenige gute Ideen. „Und der Spruch ’10 Prozent Inspiration und 90 Prozent Transpiration‘ ist Quatsch. Denn wenn schon die 10 Prozent Inspiration für eine gute Idee fehlen, dann helfen auch 90 Prozent harter Arbeit nicht, daraus ein Geschäft zu machen.“ (pi/rnf)
Be the first to comment