Zwei Wochen vor der electronica-Messe in München wurden im Rahmen des electronica-Trend-Index 2020 7.000 Konsumenten aus sieben Ländern zu ihrer Meinung über das Auto der Zukunft befragt. Größter Wunsch der Konsumenten: Das Smart-Car soll smarter als mögliche Diebe sein. [...]
Die alle zwei Jahre in München veranstaltete „electronica“ ist die Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Elektronik. Dieses jahr findet sie vom 8. bis 11.11. statt. Noch vor der Messe wurden für den electronica-Trend-Index 2020 insgesamt 7.000 Konsumenten in sieben Ländern rund um den Globus befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen je nach Land unterschiedliche Schwerpunkte setzen. So ist 76 Prozent der Italiener der digitale Diebstahlschutz im Auto der Zukunft ausdrücklich wichtig – in Deutschland sind es gar 85 Prozent, in Großbritannien nur 59 Prozent und in Japan nur 45 Prozent.
Je nach Alter unterschiedliche Wünsche an das Smart Car
Bei den Wünschen nach smarter Autoelektronik ergeben sich zudem nach Altersgruppen analysiert interessante Unterschiede: So ist beispielsweise in Deutschland für 63 Prozent der Menschen mittleren Alters (35 bis 54) wichtig, dass die Fahrzeuge Online-Unterhaltung während der Reisezeit bieten. In der Altersklasse 55-plus finden solche Entertainment-Wünsche dagegen deutlich weniger Anhänger (43 Prozent). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage nach innovativer Antriebstechnik: 71 Prozent der mittleren Altersgruppe (35 bis 54) halten es für wichtig, dass ein smartes Auto über einen elektrischen Antrieb verfügt. In der Generation 55-plus steht das Elektroauto dagegen weniger hoch im Kurs (56 Prozent).
„Wie der electronica-Trend-Index zeigt, wird die Technik der Zukunft weltweit positiv bewertet, wenn damit das Leben der Menschen sicherer und einfacher gestaltet wird“, sagt Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München und zuständig für die electronica. „Allerdings zeichnet die Umfrage-Auswertung ein ganz individuelles Verbraucherprofil aller sieben Länder.“ So setzen die Menschen in den USA beispielsweise bei Sicherheit, Umwelt oder Entertainment ganz andere Schwerpunkte als die Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, China oder Japan. Ein Zukunftsthema wie Car-Sharing illustriert die abweichende Sicht in den Regionen. In China bewerten die Verbraucher ein smartes Auto, das seinen Standort meldet und so Abrechnungen für eine Car-Sharing-Nutzung ermöglicht als gute Idee. In Italien begrüßen das 76 Prozent – in Deutschland, Großbritannien und Japan aber nur rund 50 Prozent.“
Von den 7.000 Befragten waren 1.000 Deutsche. Nach deren Wünschen sollen Smart Cars selbständig ihren Parkplatz finden (77 Prozent), sich per Ferndiagnose warten lassen (73 Prozent) oder andere Fahrzeuge vor Gefahren warnen (71 Prozent).
Viele der Konsumentenwünsche bald Realität
„80 Prozent der Innovationen im Automobilbau werden heutzutage von Mikroelektronik und Software angetrieben“, sagt Falk Senger. „Bis 2020 werden fünf Mal so viele Neufahrzeuge mit Online-Anbindung vom Band der Autohersteller laufen wie heute.“
Die digitale Vernetzung der Fahrzeuge macht es tatsächlich möglich, dass Autos mit Sensoren einen Diebstahlversuch erkennen und im Notfall selbstständig die Polizei rufen. Die Sicherheitskräfte werden anschließend mit Positionsdaten über den aktuellen Standort des Fahrzeugs informiert, um so die Täter zu fassen.
Weitere Neuheiten der internationalen Elektronikbranche in einer vernetzten Welt sind auf der electronica zu sehen, wo dieses Jahr mehr als 2.800 Aussteller ihre Innovationen zeigen.
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