„Elektronische Zunge“ erkennt gepanschten Honig

Die von Forschern der Polytechnischen Universität Valencia (UPV) entwickelte Hightech-Zunge könnte sich also speziell als Ersttest im Kampf gegen ein zunehmend ausuferndes Problem bewähren. [...]

Als "elektronische Zunge" fungierende Sensoren sollen zugesetzten Zucker bei Honigproben schnell erkennen.
Als "elektronische Zunge" fungierende Sensoren sollen zugesetzten Zucker bei Honigproben schnell erkennen. (c) SINC

Forscher der Polytechnischen Universität Valencia (UPV) haben eine „elektronische Zunge“ entwickelt, um einfach und günstig gepanschten Honig zu erkennen. Ob eine Probe Natur pur oder doch gestreckt ist, ermittelt das Gerät in etwas mehr als einer Stunde und damit deutlich schneller als bislang gebräuchliche Labortests.

Schnelle Diagnose

Gepanschter Honig, der beispielsweise mit Sirup oder Molasse gestreckt ist, ist ein verbreitetes Problem. Die EU hat Ende 2016 berichtet, dass etwa jede siebte geprüfte Honigprobe mit Zuckerzusätzen verfälscht ist. „Das führt zu merklichen Verlusten für die Imkereibranche“, meint Lara Sobrino vom Institute of Food Engineering for Development der UPV. Gegen Honig-Panscher anzukämpfen, ist auch deswegen schwer, da gängige Analysemethoden leicht mehrere Tage dauern können.

Die voltametrische Zunge des UPV-Teams verspricht nun einen schnellen, einfachen Test. Um das zu ermöglichen, setzen die Forscher auf eine statistische Datenanalyse. Dadurch erkennt die Zunge „betrügerische Symptome“, die eindeutig dafür sprechen, dass ein Honig mit Fremdzuckern gestreckt ist. Zudem kann das Gerät abschätzen, wie stark ein Honig verfälscht. „Das wird es ermöglichen, gegen unlauteren Wettbewerb anzukämpfen und die Qualität des Honigs für Konsumenten zu sichern“, betont UPV-Chemiker Juan Soto.

Einfacher Ersttest

„Wenn es den Verdacht gibt, dass ein Honig gepanscht ist, erkennt unser System die Symptome zuverlässig“, betont Soto. Allerdings ist die elektronische Zunge als Ersttest zu verstehen. „Wenn betrügerische Symptome erkannt werden, sollte das mit anderen Methoden bestätigt werden“, so der Forscher. Denn Methoden wie beispielsweise auf Basis von Magnetresonanz liefern eine genauere Analyse der Proben und der verbotenen Zusätze.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*